Die Karte des Piri Re'is

Die Karte des Piri Re'is

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783406713514
Untertitel:
Das vergessene Wissen der Araber und die Entdeckung Amerikas
Genre:
Neuzeit bis 1918
Autor:
Susanne Billig
Herausgeber:
Beck, C H
Anzahl Seiten:
303
Erscheinungsdatum:
30.09.2017
ISBN:
978-3-406-71351-4

Die Atlantikkarte des osmanischen Generals Piri Re'is, die um 1500 entstand, gibt seit Langem Rätsel auf: Die Ostküste Südamerikas ist erstaunlich präzise dargestellt viel genauer, als Europäer sie schon kennen konnten. Erst 200 Jahre später erreichten portugiesische Karten ein ähnliches Niveau. Die Karte des Piri Re'is erweist sich als eine Frucht des geografischen und nautischen Wissens der Araber vor Kolumbus.
Seit dem 12. Jahrhundert haben arabische Seefahrer versucht, das Meer der Finsternis in westlicher Richtung zu überqueren. Sie folgten Berichten über Reichtümer auf der anderen Seite, aber sie vertrauten auch ihrer hochentwickelten Nautik. Schon Jahrhunderte vor den Europäern konnten Araber Längen- und Breitengrade verlässlich ermitteln und exakte Karten zeichnen. Susanne Billig führt anhand zahlreicher Abbildungen in die arabische Astronomie, Nautik, Kartografie und Seefahrt ein und zeigt, wie dieses Wissen von den technisch rückständigen Europäern übernommen wurde, die seine arabische Herkunft verschleierten. Ihr faszinierendes Buch folgt den bahnbrechenden Forschungen des großen Orientalisten Fuat Sezgin, die hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

"Eine längst überfällige Würdigung der wissenschaftlichen Errungenschaften arabisch-islamischer Forscher."
Sinan Recber, ZEIT Wissen, 17. Oktober 2017


"Sind die Araber vor Kolumbus selbst über den Atlantik gesegelt? (Sezgins) Indizien sind zweifellos diskussionswürdig."
Klaus Taschwer, Der Standard, 30. August 2017


Autorentext
Susanne Billig arbeitet als Wissenschaftsjournalistin für große öffentlichrechtliche Radiosender. Daneben ist sie als Buch- und Drehbuchautorin tätig. Der Kinofilm "Verfolgt", der nach ihrem Drehbuch entstand, erhielt auf dem Filmfestival in Locarno einen Goldenen Leoparden. Fuat Sezgin, dessen Forschungen dieses Buch folgt, ist Professor em. Für Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Frankfurt sowie Gründer des Instituts für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften. Er hat hier eine weltweit einzigartige Sammlung von arabischen wissenschaftlichen Instrumenten und Karten zusammengetragen und in Istanbul ein Museum der arabischen Wissenschaft gegründet.

Inhalt
Vorwort . Von Detlev Quintern
Erster Teil
Konnten die Araber nach Amerika segeln?

1. Vergessenes Wissen

Die Wissenschaften wurden nicht in Griechenland geboren Der verkannte Beitrag der arabisch-islamischen Geografie Wer entdeckte Amerika?
2. Die Geburt der arabischen Wissenschaften
Ein neues Großreich entsteht Frühe Offenheit Eine Übersetzungsbewegung beginnt Persischer und indischer Einfluss Ursachen der raschen kulturellen Entwicklung Die islamische Religion fördert die Wissenschaften 37 Koran und Hadithe Exegese und Geschichtsschreibung
Zweiter Teil
Die arabische Astronomie

3. Die wichtigsten arabischen Astronomen
Ideen und Werke Sterne, Himmel, Horizont Der Aufbau des Kosmos Die Taumelbewegung der Erde Der Almagest gibt Impulse Das «Haus der Weisheit» Die mathematische Astronomie explodiert Große Namen des 9. und 10.Jahrhunderts Erste systematische Experimente im 11.Jahrhundert Kampf gegen das ptolemäische System
4. Die großen Sternwarten
Erste arabisch-islamische Sternwarten in Bagdad Sternwarten in Persien Sternwarten in Nordafrika Die Sternwarte von Maragh Die Sternwarte von Istanbul Die Sternwarte von Samarkand Sternwarten im Mogulreich von Indien
5. Astronomische Instrumente
Die Optimierung der Astrolabien Der transportable Quadrant und das umfassende Instrument Rubinkästchen und Torquetum Äquatorien
6. Wie die arabische Astronomie im Abendland weiterlebte
Das Wissen wandert: Sizilien, Kreuzfahrer, Byzanz und Spanien Kopernikus: auf den Schultern arabisch-islamischer Vorgänger Beobachtungsinstrumente aus arabischer Hand Tycho Brahe und die Sternwarte von Hven Verachten und verschweigen
Dritter Teil
Die arabische Nautik

7. Die Kunst der arabischen Seefahrt
Segeln nach den Sternen Längengradbestimmung auf hoher See Vermessung riesiger Meeresstrecken Wetter und Gezeiten Selbstbewusste Nautiker Sternhöhenmessung zur See: Der Jakobsstab Der Kompass
8. Die arabische Nautik und der Westen
Breitenbestimmung und nautische Tabellen aus arabischer Hand Portugiesen segeln mit dem Polarstern Schätzung der zurückgelegten Strecke Der Längengrad, die große Unbekannte Die Übernahme von Jakobsstab und Quadrant Der Kompass gelangt in den Westen
Vierter Teil
Arabische Geografie und Kartografie

9. Die arabische Reisegeografie
Wurzeln der beschreibenden Geografie Ibn Churdadhbih: «Fliegende Fische mit Eulenköpfen» «Ich fragte immer wieder jeden Menschen» «Die Welt und ihre Wunder» Die Blüte des 10.Jahrhunderts Das Indienbuch des al-Biruni Ibn Battuta, der Weltreisende Chroniken und biografische Lexika Leo Africanus: Lebendige Geografie im 16.Jahrhundert
10. Frühe Wurzeln der mathematischen Geografie
Frühe Vorstellungen von Himmel und Erde Mathematische Geografie in Griechenland und im Römischen Reich Marinos von Tyros Projektionen und Klimata Claudius Ptolemäus Syrer tradieren das griechische Erbe Perser führen die alten Quellen zusammen Indische Mathematik und Astronomie
11. Die Anfänge der mathematischen Geografie in der arabischen Welt
Die arabische Geografie entsteht Die Weltkarte der Ma'mun-Geografen Al-Biruni und die mathematische Geografie als eigenständige Disziplin Die Geometrie der Kugel Breitenmessung an jedem beliebigen Tag
12. Die Blütezeit der arabischen Geografie
Europa in klaren Konturen Qualitativer Sprung Durchbruch in Maragh Neue Weltkarten entstehen Qutb adDin asch-Schirazi und die Portolankarten Verschollene Werke Erfasst: Kleinasien und der Ägäische Raum Orient und Okzident fließen zusammen Portugiesen finden erstaunlich präzise Karten vor Die sogenannte Cantino-Karte Der javanische Atlas Die Vermessung des indischen Subkontinents Die Karten des Piri Re'is
13. Europäische Entdeckungsreisen mit arabischen Karten Frühe Zeugnisse des arabischen Einflusses Westliche Gehversuche in mathematischer Geografie Die Geografie der «Göttlichen Komödie» Die arabische Weltkarte in China Die Karten des Marco Polo Mühsame Annäherung an arabisches Wissen Zufall und Ästhetik der Kartenwerke Der Weltatlas des Nicolas Sanson d'Abbéville Jean Dominique Cassini bringt den Durchbruch
Fünfter Teil Stiller Triumph der arabischen Wissenschaften
14. Der sinkende Einfluss der arabischen Kultur in Europa
Kreuzzüge: Schwächung trotz technischer Überlegenheit Invasion der Mongolen und Verlust der Iberischen Halbinsel Portugal und Spanien übernehmen die Herrschaft über die Weltmeere
15. Die Weltkarte des Piri Re'is und die Entdeckung Amerikas Arabische Vorstöße über den Atlantik Logbücher und die Karte des Piri Re'is Ungenaue Messungen abendländischer Seefahrer Die Vorlage für die «Kolumbuskarte» Das Logbuch des Kolumbus Flüchtige Bekanntschaft mit der Antarktis Südamerika auf der Karte des Alberto Cantino Die «Magellanstraße», den Arabern längst bekannt Die Karte von Juan de la Cosa Brasilien im javanischen Atlas Die Weltkarte des Fra Mauro Araber zeigten den Weg nach Amerika
Zum Schluss Perspektivenwechsel

Anhang
Dank
Schriften von Fuat Sezgin
Anmerkungen
Bildnachweis
Personenregister


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