Ethik und Moral im Wiener Kreis

Ethik und Moral im Wiener Kreis

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783205795339
Untertitel:
Zur Geschichte eines engagierten Humanismus
Genre:
Philosophie
Autor:
Anne Siegetsleitner
Herausgeber:
Böhlau, Wien
Anzahl Seiten:
448
Erscheinungsdatum:
30.06.2014
ISBN:
978-3-205-79533-9

Der Wiener Kreis war eine der einflussreichsten philosophischen Gruppierungen der Zwischenkriegszeit um Moritz Schlick, Otto Neurath und Rudolf Carnap. Mit dieser wegweisenden Studie werden die Ansichten revidiert, die bisher über Ethik und Moral im Wiener Kreis vorherrschten. Keineswegs vertraten alle Mitglieder die Standardauffassung logisch-empiristischer Ethik. Viele waren zudem moralisch und politisch engagiert. Entgegen dem herkömmlichen Bild weltabgewandter Logiker und Metaethiker wurde im Wiener Kreis sogar Angewandte Ethik betrieben. Anne Siegetsleitner rekonstruiert die Positionen der einzelnen Philosophen mit großem Kenntnisreichtum und zeichnet deren Entwicklung im persönlichen und historischen Kontext nach. Bei allen Unterschieden ist den Auffassungen ein aufgeklärtes und humanistisches Verständnis von Ethik und Moral gemeinsam. Dieser engagierte Humanismus im Wiener Kreis blieb nur allzu lange unbeachtet.

Autorentext
Anne Siegetsleitner ist Universitätsprofessorin für Praktische Philosophie an der Universität Innsbruck.

Inhalt
1. Einleitung 1.1 Die Forschungsfragen 1.2 Der Wiener Kreis 1.2.1 Die nichtöffentliche Phase und der Kern des Zirkels 1.2.2 Die öffentliche Phase und die Auflösung 1.2.3 Der Wiener Kreis als philosophische Schule ? 1.2.4 Wiener Kreis und Logischer Empirismus 1.3 Thematische Eingrenzungen 1.4 Methodische Ausrichtung 1.5 Adressatenkreis und Rezeptionshintergründe 1.6 Werkaufbau, Zitierweise, geschlechterbewusste Sprache 2. Terminologische Klärungen 2.1 Einleitung 2.2 Teildisziplinen der Ethik 2.3 Metaethik 2.3.1 Überblick 2.3.2 Sprachphilosophische Positionen 2.3.3 Ontologische Positionen 2.3.4 Erkenntnistheoretische Positionen 2.4 Abhängigkeitsverhältnisse der Positionen 3. Moral und Ethik im Wiener Kreis und die Standardauffassung logisch- empiristischer Ethik 3.1 Das vorherrschende Bild der Rolle und der Konzeptionen von Moral und Ethik im Wiener Kreis 3.2 Die Rezeption in der Frankfurter Schule und im Positivismusstreit 3.3 Die Rezeption in der Analytischen Philosophie 3.4 Die Standardauffassung logisch-empiristischer Ethik 4. Das kulturelle Umfeld des politischen und moralischen Engagements 4.1 Einleitung 4.2 Engagement in parteinahen Vereinigungen 4.2.1 Sozialdemokratische Arbeiterpartei und Vereinigung sozialistischer Hochschullehrer 4.2.2 Proletarische Freidenkerbewegung 4.3 Engagement in überparteilichen Organisationen 4.3.1 Die Volksbildungsbewegung 4.3.2 Monistenbund 4.3.3 Die Ethische Bewegung 4.3.4 Verein Allgemeine Nährpflicht 4.4 Wiener Spätaufklärung und weltliche Ethik 4.5 Schlussbemerkungen 5. Rudolf Carnap: Individualistischer Dezisionismus und wissenschaftlicher Humanismus 5.1 Einleitung 5.2 Carnaps Konzeption von Moral und Ethik vor der Wiener-Kreis-Periode 5.2.1 Das familiäre Umfeld 5.2.2 Carnaps intellektuelles Milieu zur Studienzeit in Jena 5.2.3 Frühe philosophische Einflüsse 5.2.4 Carnaps moralisch-politische und ethische Auffassungen seit dem Ersten Weltkrieg 5.3 Carnaps Konzeption von Moral und Ethik in der Wiener-Kreis-Periode 5.3.1 Der logische Aufbau der Welt ( 1928a ) und die Konstitution von Werten 5.3.2 Scheinprobleme in der Philosophie ( 1928b ) 5.3.3 Wissenschaft und Leben ( 1929b ) 5.3.4 Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache ( 1931/32 ) 5.3.5 Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen ( 1934a ) 5.3.6 Philosophy and Logical Syntax ( 1935 ) 5. 3. 7 Carnaps moralische Haltung: wissenschaftlicher Humanismus 5.3.8 Carnaps individualistischer Dezisionismus und die Lebenspraxis 5.3.9 Möglichkeiten und Grenzen der Ethik 5.4 Spätphase: Optative 5.5 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 6. Karl Menger: Mathematische Modelle für ein verträgliches Zusammenleben 6.1 Einleitung 6.2 Mengers Logik der Sitten 6.3 Mengers Moralauffassung 6.3.1 Moral 1. und 2. Stufe, Basismoralen 6.3.2 Sinn und Zweck der / einer Moral 6.3.3 Kritik am Kategorischen Imperativ 6.3.4 Mengers Konzeption der Moralsprache: Semantischer Nonkognitivismus 6.3.5 Moralische Erkenntnis: Fundamentaler Nonkognitivismus und systemimmanenter Kognitivismus 6.4 Mengers Ethikverständnis 6.4.1 Mengers Haltung gegenüber normativer Ethik 6.4.2 Von Menger anerkannte ethische Problemstellungen 6.4.3 Gefährdet eine solche Ethik die Moral ? 6.5 Menger und die Angewandte Ethik 6.6 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 7. Otto Neurath: Moral auf der Grundlage gemeinsam beschlossener humanistischer Lebensgrundsätze und Ethik in der Einheitswissenschaft 7.1 Einleitung 7.2 Neuraths Konzeption von Moral und Ethik vor der Wiener-Kreis-Periode: beglückende Verwaltungswirtschaft 7.3 Neuraths Konzeption von Moral und Ethik in der Wiener-Kreis-Periode 7.3.1 Wirtschaftsplan und Naturalrechnung ( 1925 ) 7.3.2 Sozialepikureismus: Lebensgestaltung und Klassenkampf ( 1928 ) 7.3.3 Wissenschaftliche Weltauffassung, Moral und Politik: Die Programmschrift ( 1929 ) 7.3.4 Ethik im Rahmen der Einheitswissenschaft 7.4 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 8. Philipp Frank: Pragmatische Ethik und relativierte Moral 8.1 Einleitung 8.2 Relativity A Richer Truth 8.2.1 Die Konferenzen über Naturwissenschaft, Philosophie und Religion: Werte- und Demokratieverfall 8.2.2 Naturwissenschaftlicher Relativismus, objektive Wahrheit und ihre Wirkung auf Moral und Politik 8.2.3 Pragmatische Ethik und relativierte Moral 8.3 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 9. Moritz Schlick: Eudämonistische Ethik als Weisheitslehre 9.1 Einleitung 9.2 Schlicks moralische und ethische Auffassungen vor seiner Wiener-Kreis-Periode 9.2.1 Frühe Auffassungen im Kontext 9.2.2 Lebensweisheit ( 1908 ): eine evolutionistische Ethik ? 9.2.3 Der neue Epikur und Die Philosophie der Jugend 9.3 Schlicks moralische und ethische Auffassungen in der Wiener-Kreis-Periode 9.3.1 Vom Sinn des Lebens ( 1927a ): Schlicks Menschenbild und Lebenseinstellung 9.3.2 Fragen der Ethik ( 1930 ): eine logisch-empiristische Ethik ? 9.3.3 Natur und Kultur ( postum 1952 ): Angewandte Ethik 9.4 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 10. Victor Kraft: Zwei-Komponenten-Kognitivismus und rationale Moralbegründung 10.1 Einleitung 10.2 Krafts moralische und ethische Auffassungen in der Wiener-Kreis-Periode 10.2.1 Moral als überindividuelle Perspektive: Die Grundlagen einer wissenschaftlichen Wertlehre ( 1937 ) 10.2.2 Normative inhaltliche Ethik: Rationale Moralbegründungen 10.3 Krafts moralische und ethische Auffassungen nach der Wiener-Kreis-Periode 10.3.1 Moralbegründung auf Grundlage der Kultur: Die Grundlagen einer wissenschaftlichen Wertlehre, 2. Auflage ( 1951 ) 10.3.2 Moralbegründung auf Grundlage natürlicher Ziele: Rationale Moralbegründung ( 1963 ) 10.3.3 Moralbegründung auf der Grundlage primärer Strebensziele: Die Grundlagen der Erkenntnis und der Moral ( 1968 ) 10.4 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 11. Herbert Feigl: Pragmatische Moralbegründung 11.1 Einleitung 11.2 Feigls Auffassung von Moral und Ethik 11.2.1 Inhalt und allgemeine Form der Moral 11.2.2 Moralbegründung 11.2.3 Feigls Auffassung von Ethik 11.3 Zusammenfassung und Schlussbemerkungen 12. Systematische Zusammenfassung und allgemeine Schlussbemerkungen 12.1 Mangelndes Interesse an Moral als Menschen und Bürgerinnen oder Bürger 12.2 Geteilte moralische Haltung: wissenschaftlicher Humanismus 12.3 Differenzierungen in den Moralkonzeptionen 12.3.1 Individuelles vs. gemeinsames Unternehmen 12.3.2 Sprachphilosophische, erkenntnistheoretische und ontologische Positionen 12.4 Differenzierungen in den Ethikkonzeptionen 12.5 Ausblick auf zukünftige Forschung 12.6 Allgemeine Schlussbemerkungen Literatur Abkürzungen Bildquellennachweis Personenregister


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback