Luigi Dallapiccola, die Wiener Schule und Wien

Luigi Dallapiccola, die Wiener Schule und Wien

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783205788225
Untertitel:
Schriften des Wissenschaftszentrums Arnold Schönberg 8
Genre:
Musikgeschichte
Herausgeber:
Böhlau, Wien
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
30.06.2013
ISBN:
978-3-205-78822-5

Zu den ersten Komponistenpersönlichkeiten, die sich außerhalb der Schönberg-Schule der Zwölftonmethode verschrieben, zählte Luigi Dallapiccola. 1904 in Pisino/Pazin (Istrien) geboren, hielt er sich 1917/18 durch die Kriegsereignisse bedingt in Graz auf, lebte dann in Triest und studierte schließlich in Florenz Klavier und Komposition. Die Begegnungen mit Schönbergs Harmonielehre und den Melodramen Pierrot lunaire ließen ihn endgültig den Komponistenberuf ergreifen, und bereits in den 1930er Jahren wandte er sich der Dodekaphonie zu, nachdem er bei den IGNM-Festen Werke der Wiener Schule kennengelernt hatte. Wegen ihrer radikalen Atonalität wurden seine Kompositionen aber sowohl im nationalsozialistischen Deutschland als auch im fa- schistischen Italien abgelehnt, sodass Dallapiccola, der 1942 in Wien mit Anton Webern zusammentraf und ihm später seine Sex carmina Alcaei widmete, erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu breiter Anerkennung gelangte. Vor allem seine Oper Il Prigioniero sowie die Canti di liberazione verschafften ihm den endgültigen Durchbruch zu internationalem Ruhm, der 1968 (Berlin) mit der Oper Ulisse (die in vielen Details ihr Vorbild in Schönbergs Moses und Aron besitzt) ihren Höhepunkt fand. Dallapiccola starb 1975 in Florenz. Der Band, der die mannigfaltigen Beziehungen Dallapiccolas zu Wien (und hier auch zu seinem Wiener Verlag, der Universal-Edition) sowie zur Wiener Schule insgesamt beleuchtet, versammelt die Referate des am 18. und 19. Oktober 2004 anläßlich seines 100. Geburtstages gemeinsam vom Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg und dem Wiener Arnold Schönberg Center veranstalteten Symposions. Das Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, das 1996 als Arnold-Schönberg-Institut gegründet wurde und seit 2002 eine Abteilung des Institutes für Musikalische Stilforschung bildet, besitzt in Ergänzung der Aktivitäten des Wiener Arnold Schönberg Centers die Aufgabe, Lücken in der Erforschung von Leben und Wirken des großen österreichischen Komponisten sowie insgesamt der Wiener Schule zu schließen. Dabei sollen neben Schönbergs eigenen kompositorischen, pädagogischen und organisatorischen Aktivitäten insbesondere die Arbeit seiner Schüler und Freunde, die Rezeption seiner Lehre durch Musiker aller Richtungen und Stile, die Leitlinien der Komponisten und Interpreten der Wiener Schule für Interpretation und Aufführungspraxis sowie schließlich das Schicksal der 1933 bzw. 1938 Entrechteten, Vertriebenen und Ermordeten in den Blick genommen werden, wobei hier auch die Zweite Generation der Wiener Schule Gegenstand der Betrachtung wird. Die Schriften des Wissenschaftszentrums Arnold Schönberg fassen Ergebnisse der Forschungen, Symposien und Workshops zusammen, um sie sowohl im Bewußtsein der Öffentlichkeit zu verankern als auch für weiterführende Recherchen nutzbar zu machen.

Autorentext
Hartmut Krones ist Universitätsprofessor und Leiter des Institutes für Musikalische Stilforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Therese Muxeneder ist im Archiv des Arnold Schönberg Centers tätig.

Klappentext
Zu den ersten Komponistenpersönlichkeiten, die sich außerhalb der Schönberg-Schule der Zwölftonmethode verschrieben, zählte Luigi Dallapiccola. 1904 in Pisino/Pazin (Istrien) geboren, hielt er sich 1917/18 durch die Kriegsereignisse bedingt in Graz auf, lebte dann in Triest und studierte schließlich in Florenz Klavier und Komposition. Die Begegnungen mit Schönbergs "Harmonielehre" und den Melodramen "Pierrot lunaire" ließen ihn endgültig den Komponistenberuf ergreifen, und bereits in den 1930er Jahren wandte er sich der Dodekaphonie zu, nachdem er bei den IGNM-Festen Werke der Wiener Schule kennengelernt hatte. Wegen ihrer radikalen Atonalität wurden seine Kompositionen aber sowohl im nationalsozialistischen Deutschland als auch im faschistischen Italien abgelehnt, sodass Dallapiccola, der 1942 in Wien mit Anton Webern zusammentraf und ihm später seine "Sex carmina Alcaei" widmete, erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu breiter Anerkennung gelangte. Vor allem seine Oper "Il prigioniero" und die "Canti di liberazione" verschafften ihm den endgültigen Durchbruch zu internationalem Ruhm, der 1968 (Berlin) mit der Oper "Ulysse" (die in vielen Details ihr Vorbild in Schönbergs "Moses und Aron" besitzt) ihren Höhepunkt fand. Dallapiccola starb 1975 in Florenz. - Der Band, der die mannigfaltigen Beziehungen Dallapiccolas zu Wien (und hier auch zu seinem Wiener Verlag, der Universal-Edition) sowie zur "Wiener Schule" insgesamt beleuchtet, versammelt die Referate des am 18. und 19. Oktober 2004 anläßlich seines "100. Geburtstages" gemeinsam vom Wiener Arnold Schönberg Center und dem Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg veranstalteten Symposions.

Inhalt
Zum vorliegenden Band HARTMUT KRONES (Wien) Zu Luigi Dallapiccola und seinen Wiener Beziehungen. Unter Einbeziehung der Korrespondenzen mit A. Schönberg, A. Webern, M. Caridis und der Universal-Edition MANFRED PERMOSER (Wien) In dieser ausgestorbenen Stadt . Anmerkungen zur Wiener Dallapiccola-Rezeption MARIO RUFFINI (Florenz) Dallapiccolas unvollendeter Ulisse als Hommage an Schönberg PETER ANDRASCHKE (Perchtoldsdorf) Über die Musik Luigi Dallapiccolas. Webern-Nähe und Widerstand gegen Gewalt und Faschismus THEO HIRSBRUNNER (Bern) Luigi Dallapiccola: Liriche Greche PIERLUIGI PETROBELLI (Rom) Luigi Dallapiccola: Tre poemi DIETRICH KÄMPER (Köln) Spazio immenso e infiniti mondi. Zur Frage der Beziehungen zwischen Luigi Nono und Luigi Dallapiccola Anhang LUIGI DALLAPICCOLA Der Weg zu zwölf Tönen LUIGI DALLAPICCOLA Erfahrungen mit der Zwölftonmethode Personenregister


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