Kulturgeschichte des Heiligen Römischen Reiches 1648 bis 1806

Kulturgeschichte des Heiligen Römischen Reiches 1648 bis 1806

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783205786849
Untertitel:
Verfassung, Religion und Kultur
Genre:
Kulturgeschichte
Autor:
Peter Claus Hartmann
Herausgeber:
Böhlau, Wien
Auflage:
2., verb. und erg. Auflage
Anzahl Seiten:
510
Erscheinungsdatum:
31.08.2011
ISBN:
978-3-205-78684-9

Das Heilige Römische Reich, das für 1648 bis 1806 als eine Art Mitteleuropa der Regionen angesehen werden kann, bot aufgrund seiner föderalen Struktur mit all den zahlreichen verschiedenartigen weltlichen und geistlichen Territorien sowie den Reichsstädten einen idealen Rahmen für eine ganz außerordentliche und in ihrer Vielfalt einzigartige kulturelle Blüte. Ursachen dafür waren die große Zahl verschiedenster miteinander konkurrierender Territorien und Residenzen sowie die für die damalige Zeit in Europa exzeptionelle Gleichberechtigung der drei großen Konfessionen des Abendlandes auf Reichsebene durch den Frieden von 1648. Die unterschiedlichen religionsbestimmten Kulturen, d. h. die protestantische Lese- und Wortkultur und die stark sinnliche katholische Kultur konnten sich nebeneinander, in Konkurrenz miteinander und sich gegenseitig befruchtend ausgezeichnet entwickeln. Dies gilt zumindest in bestimmten "Nischen" auch für Minderheitskulturen wie die der Juden oder Hugenotten.

Autorentext
Geboren 1940 in München, 1967 Promotion in München, 1969 Doctorat de l'Université in Paris (Sorbonne), 1976 Habilitation in München, 1982 Professor an der Universität Passau, ist seit 1988 o. Professor für Allgemeine und Neuere Geschichte an der Universität Mainz.

Inhalt
Einleitung I. Das Heilige Römische Reich von 1648 bis 1806 und seine Verfassung - ein idealer Rahmen für kulturelle Blüte und Vielfalt 1. Mitglieder des Reiches und ihre weitgehende Unabhängigkeit 1.1. Weltliche Fürsten und ihre Territorien 1.2. Geistliche Fürsten und ihre Territorien 1.3. Reichsprälaten, Reichsgrafen, Herren und Reichsritter 1.4. Reichsstädte und Reichsdörfer 1.5. Weitgehende Unabhängigkeit durch Landeshoheit 2. Gemeinsame Institutionen 2.1. Kaiser 2.2. Mainzer Reichserzkanzler 2.3. Reichstag. 2.4. Reichskreise 2.5. Reichsgerichte 3. Bevölkerung, Gesellschaft und Wirtschaft 3.1. Einwohnerzahlen 3.2. Vielfalt der Konfessionen 3.3. Sprachliche Verschiedenheiten 3.4. Gesellschaftsstruktur. 3.4.1. Adel 3.4.2. Geistlichkeit 3.4.3. Bürgertum, Bauerntum und Unterschichten. 3.5. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 4. Günstige Voraussetzungen für die Entwicklung vielseitiger Kultur. 4.1. Garantierter Konfessionsstand und Gleichberechtigung der drei Hauptkonfessionenen auf Reichsebene. 4.2. Friedenssicherung und Friedensordnung 4.3. Besondere kulturelle Entfaltungsmöglichkeiten 5. Auswirkungen von Außenpolitik und Krieg auf die Kultur 5.1. Außenpolitische Bindungen als Faktor von Kulturund Kunstvermittlung 5.2. Negative Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges für Kultur und Kunst 5.3. Die Kriegsfolgen in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert II. Religiöse Grundlagen der Kulturen 1648-1806 1. Unterschiedliche Auslegung der Heiligen Schrift in der Bilderfrage als Ausgangspunkt gegensätzlicher Kulturentwicklung 1.1. Bibelstellen zugunsten der Bildergegner 1.2. Bibelstellen zugunsten der Bilderfreunde 1.3. Folgerungen der Kalvinisten und Zwinglianer: Bilderverbot in Kirchen 1.4. Folgerungen der Katholiken: Fülle von Bildern und Figuren in den Kirchen 1.5. Große Variationsbreite innerhalb des Luthertums in der Bilderfrage 2. Unterschiedliche Konzeptionen von Kirchenraum 2.1. Das katholische Kirchengebäude - ein durch besondere Weihe sakralisiertes Haus Gottes 2.2. Reformatorische Konzeption von Kirchenraum 3. Kontroverse Abendmahlslehren. 3.1. Katholische Kirche. 3.2. Reformatorische Kirchen. 3.3. Auswirkungen auf Frömmigkeitsformen und Kunst. 4. Unterschiedliche Konzeptionen von Gottesdienst und Kult 4.1. Katholische Messe 4.2. Reformierter Gottesdienst 4.3. Lutherischer Gottesdienst 5.Heiligen- und Reliquienverehrung 5.1. Katholizismus. 5.2. Reformatorische Kirchen. 5.3. Schaffung zusätzlicher künstlerischer Bedürfnisse durch die Heiligenverehrung 6.Wallfahrten und Prozessionen 6.1. Besondere Blüte in der katholischen Kirche 6.2. Ablehnung der Wallfahrten und Prozessionen durch die reformatorischen Kirchen 7.Religiöse Orden und Klöster, Bruderschaften und Kongregationen 7.1. Blüte in der katholischen Kirche 7.2. Weitgehende Ablehnung durch die Reformatoren 7.3. Starke Förderung von Kirchenbau, Kunst und Bildung durch die Orden, Klöster, Bruderschaften und Bürgerkongregationen 8. Struktur der Kirchen 8.1. Protestantische Landeskirchen. 8.2. Die katholische Weltkirche. 9. Pfarreien und Pfarrer. 9.1. Katholische Kirche. 9.2. Protestantische Kirchen - Betonung der Pfarrgemeinde 9.3. Große kulturelle Bedeutung des protestantischen Pfarrhauses 10.Besondere Akzente der religiös bestimmten Kulturen 10.1. Klöster und Orden als wichtige Bildungs-, Kultur- und Wirtschaftszentren im katholischen Raum 10.2. Große kunstschöpferische Kraft der katholischen Kirche. 10.3. Anziehungskraft katholischer Frömmigkeit und Kultur im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Konversionen. 10.4. Besondere Förderung von Literatur und Wissenschaften durch die protestantische Wort- und Lesekultur 10.5. Ausbildung einer spezifisch protestantischen Arbeitsethik. 10.6. Förderung der neuzeitlichen Demokratie durch Calvins Staats- und Kirchenidee III. Kirchliche Architektur, Kunst und Musik 1. Reformierte (kalvinistische) Territorien und Reichsstädte. 1.1. Kirchenbau. 1.2. Kirchenmusik. 2. Katholische Territorien und Reichsstädte 2.1. Kirchenbau. 2.2. Innenausstattung der Kirchen. 2.3. Baumeister und Künstler. 2.3.1. Die Dientzenhofers. 2.3.2. Die Asams 2.3.3. Die Wessobrunner Stukkatorenschule 2.3.4. Die Vorarlberger Bauschule 2.3.5. J. M. Fischer, B. Neumann, M. v. Welsch und J. C. Schlaun als Kirchenbaumeister. 2.3.6. Fischer von Erlach, J. L. Hildebrandt, J. Prandtauer und andere österreichische Baumeister. 2.3.7. Maler und Bildhauer 2.3.8. Sozialer Aufstieg und gute wirtschaftliche und finanzielle Absicherung durch Tätigkeit in Architektur und Kunst. 2.3.9. Zur Finanzierung des Kirchenbaus 2.4. Kapellen, Wegkreuze, Heiligenfiguren und Kreuzwege 2.5. Kirchenmusik 2.5.1. Fortführung mittelalterlicher Kirchenmusik und Bedeutung des Tridentinischen Konzils. 2.5.2. Kirchliche Musik in der Barockzeit - Andachtsmusik - liturgischer Gottesdienst 2.5.3. Die katholische Kirchenmusik von der Enzyklika "Annus qui" (1749) bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts 2.5.3.1. Repräsentationsgottesdienst und orchesterbegleitete Kirchenmusik 2.5.3.2. Außerliturgische Kirchenmusik und Kirchenlied 2.6. Geistliches Theater und Mysterienspiele 3. Lutherische Territorien und Reichsstädte 3.1. Kirchenbau. 3.1.1. Allgemeine Entwicklung 3.1.2. Kanzelkirchen. 3.1.3. Frauenkirche in Dresden - Höhepunkt lutherischen Kirchenbaus. 3.1.4. Baumeister und Künstler 3.1.5. Zur Finanzierung der Kirchen 3.2. Kirchenmusik. 3.2.1. Kirchenlied. 3.2.2. Motetten, geistliche Konzerte und Kantaten. 3.2.3. Passionen und Oratorien 3.2.4. Johann Sebastian Bach - Höhepunkt evangelischer Kirchenmusik 3.2.5. Evangelische Kirchenmusik von 1750 bis 1803 IV. Kulturen von Minderheiten 1. Juden 1.1. Zahl und Verbreitung 1.2. Rechtliche Stellung und gesellschaftliche Gliederung 1.3. Spezifisch jüdische Kultur im 17. und 18. Jahrhundert 2. Mennoniten, Spiritualisten, Mährische Brüder, Herrnhuter Gemeine 2.1. Verbreitung und rechtliche Stellung. 2.2. Religion und Kultur 3. Pietisten 3.1. Verbreitung und rechtliche Stellung 3.2. Spezifische Kultur der radikalen Pietisten 4. Hugenotten 4.1. Verbreitung und rechtliche Stellung. 4.2. Spezifisch französisch-hugenottische Kultur 5. Rechtlich abgesicherte Nischen für Minderheitenkulturen V. Höfische Kultur 1. Bedeutung des Hofes im 17. und 18. Jahrhundert 1.1. Repräsentationszentrum 1.2. Herrschaftsinstrument und Wirkungskreis des Monarchen 2. Verschiedene Typen fürstlicher Höfe 2.1. Großer zeremonieller Hof 2.2. Hausväterlicher Hof 2.3. Musenhof und geselliger Hof 3. Besondere Bereiche höfischer Kultur 3.1. Schloßbau und Parkanlagen 3.2. Malerei und bildende Kunst 3.3. Hofmusik, Oper, Ballett und Theater 3.4. Pflege von Literatur, Wissenschaft und Bibliotheken…


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