Susan Sontag

Susan Sontag

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783161539367
Untertitel:
Die frühen New Yorker Jahre
Genre:
Geschichts-Lexika
Autor:
Stephan Isernhagen
Herausgeber:
Mohr Siebeck GmbH & Co. K
Anzahl Seiten:
394
Erscheinungsdatum:
29.02.2016
ISBN:
978-3-16-153936-7

Die US-Amerikanerin Susan Sontag (1933-2004) gilt heute als Ikone, als streitbare Intellektuelle in der Tradition Zolas und Voltaires. Doch wie wurde sie zur schillernden und ebenso umstrittenen Figur des New Yorker Kulturbetriebs? Sontags Aufstieg zur Intellektuellen ist nicht darstellbar ohne eine Rekonstruktion ihres Verhältnisses zu den sogenannten "New Yorker Intellektuellen", einer losen Gemeinschaft von Literaturkritikern, die das New Yorker Kulturleben seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs dominierte. Sontag berauschte sich am Neuen in der Kunst, etwa an den Happenings, die in Greenwich Village aufblühten, und wollte sich doch nicht vom Alten und Seriösen lösen. Stephan Isernhagen zeigt, wie sie als junge Literaturkritikerin auf ihre Vorbilder, die New Yorker Intellektuellen, schaute, allmählich Kontakt aufnahm und doch eigene Akzente setzte und eigene Schwerpunkte bildete. Er verdeutlicht, wie nah sie der Neoavantgarde stand, jenen Künstlern in Greenwich Village, die sich vom Establishment distanzierten, und wie viel sie von deren ästhetischen Prämissen in ihre eigene Kunstkritik überführte. Deutlich wird, dass sie sich am "neuen Menschen" der Neoavantgarde orientierte und danach strebte, die New Yorker Intellektuellen von neuer Kunst zu überzeugen. Doch das war nicht so einfach, denn die Kunst der Neoavantgarde beruhte auf einer ästhetischen Erfahrung, die auf einem antibürgerlichen und unkonventionellen Subjektbegriff fußte. Sontags Plädoyer für den ästhetischen Wert dieser Kunst war ein Plädoyer für einen alternativen, neuartigen Subjektbegriff, der wahrhaft "freien" Entfaltung des Menschen verpflichtet. Indem sie die ästhetische Erfahrung der Neoavantgarde ernst nahm und für den ästhetischen Wert neuer Kunst stritt, kämpfte sie für die Gültigkeit alternativer Subjektkonzepte und insbesondere des "homosexuellen Subjekts", das in der Kunst der Neoavantgarde als etwas Gewolltes und Gutes zum Ausdruck kam. Diese Arbeit wurde 2014 mit dem Dissertationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.

Autorentext
Geboren 1980; Studium der Allgemeinen Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte in Bielefeld, Paris, Baltimore und Durham, NC; 2013 Promotion an der Universität Bielefeld; arbeitet im Wissenschaftsmanagement.

Klappentext
Susan Sontag (1933-2004) gilt als Ikone, als streitbare Intellektuelle in der Tradition Zolas und Voltaires, die immer wieder in der Politik intervenierte. Doch wie wurde sie, als Susan Lee Rosenblatt im Januar 1933 geboren, zur schillernden Figur des New Yorker Kulturbetriebs? Wie schaffte sie es als Frau, die Frauen liebte und mit ihrem Sohn fast mittellos Ende der 1950er Jahre nach New York gekommen war, sich in der von größtenteils heterosexuellen Männern dominierten literarischen Welt der 1960er Jahre durchzusetzen?Stephan Isernhagen verortet Sontag im kulturellen Feld New Yorks und argumentiert, dass Themen, die sie besetzte, Haltungen, die sie sich aneignete und Kategorien, an denen entlang sie ihre Kunstkritik ausrichtete, den Kulturbetrieb New Yorks lange vor ihrer Etablierung in der Ostküstenmetropole prägten. Er arbeitet den Zusammenhang zwischen Sontags Selbstwahrnehmung als Homosexuelle und ihrer Kunstkritik heraus und zeigt, wie stark die von gesellschaftlichen Autoritäten immer wieder festgestellte Minderwertigkeit der homosexuellen Erfahrung die Kunstkritik einer Frau, die als eine der wichtigsten weiblichen Intellektuellen in die Geschichte eingegangen ist, prägte.


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