Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Interpretationen, Reclams Universal-Bibliothek 17535
Genre:
Allgemeine & vergleichende Sprachwissenschaft
Erscheinungsdatum:
01.08.2010
Gottfried Benn nannte sie »die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte«: Mit diesem gewichtigen Urteil stand er nicht allein. So, wie sie die Konventionen des bürgerlichen Lebens hinter sich ließ, schuf sie sich in ihren Texten auch eine eigene religiöse Welt, in der es zwischen ihr und der Bibel letztlich keine Trennung mehr gab. In chronologischer Anordnung bietet der Band repräsentative Beispiele in Text und Interpretation aus dem gesamten Schaffen der Dichterin: Nervus erotis Weltende Ruth Mein Volk Heimweh Pharao und Joseph Versöhnung Höre Hagar und Jsmaël Die Verscheuchte Mein blaues Klavier Jerusalem.
Autorentext
Else Lasker-Schüler, 11. 2. 1869 Elberfeld - 22. 1. 1945 Jerusalem. Die Tochter eines jüdischen Bankiers erhielt nach Schulabbruch Privatunterricht, heiratete 1894 den Arzt Dr. Berthold Lasker und zog nach Berlin. Hier entwickelte sich kurz vor der Jahrhundertwende eine enge Freundschaft mit P. Hille, mit dem sie zeitweise in der von den Brüdern Hart gegründeten Neuen Gemeinschaft zusammenlebte; 'Das Peter Hille-Buch', ihre erste Prosaarbeit, überhöhte die Beziehung ins Traumhaft-Mythische. Inzwischen von Lasker geschieden, heiratete sie 1903 H. Walden, den späteren Herausgeber der Zeitschrift 'Der Sturm' (Scheidung 1912). 1933 emigrierte sie in die Schweiz und reiste danach wiederholt nach Palästina. Hier wurde sie 1939 vom Ausbruch des Krieges überrascht, so dass sie nicht mehr in die Schweiz zurückkehren konnte.
Inhalt
Einleitung
Nervus Erotis
Else Lasker-Schülers Nervus Erotis und die Erotisierung der Literatur um 1900
Von Andreas Kilcher
Weltende
Das Ende der Welt als Aufgang zum Paradies
Von Daniela Anna Frickel
Ruth
Ein intertextuelles Spiel um Fremdsein und Heimat
Von Lothar Bluhm
Mein Volk
Zu Else Lasker-Schülers spannungsvoller Verbundenheit mit ihrem Volk
Von Birgit Lermen
Heimweh
Vom Sprechen zur Melodie
Von Ricarda Dick
Pharao und Joseph
Kunst, Liebe, jüdische Identität
Von Friedhelm Marx
Versöhnung
Erotische Wunschprojektion und poetologisch-religiöses Bekenntnis
Von Gabriele Sander
Höre!
Höre! Fühlst du nicht?
Von Wolfgang Braungart
Hagar und Jsmaël
»Ein einziger Mensch ist oft ein ganzes Volk«
Von Magda Motté
Die Verscheuchte
Verlorene Heimat, zerstörte Liebe
Von Norbert Oellers
Mein blaues Klavier
Dichten »wider dem Verbote«
Von Michael Braun
Jerusalem
Stadthaftigkeit von Geschichte, Religion und Exilerfahrung
Von Oliver Jahraus
Bibliographische Hinweise (Auswahl)
Die Autoren der Beiträge
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