Schriftbildlichkeit

Schriftbildlichkeit

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783050051024
Untertitel:
Wahrnehmbarkeit, Materialität und Operativität von Notationen
Genre:
Philosophie der Antike
Herausgeber:
De Gruyter Akademie Forschung
Anzahl Seiten:
460
Erscheinungsdatum:
21.03.2012
ISBN:
978-3-05-005102-4

Lange Zeit galt Schrift als aufgeschriebene mündliche Sprache. Doch was geschieht, wenn eine mathematische Gleichung gelöst und Musik mit Noten komponiert wird, wenn ein Autor an seinem Text feilt, die Konkrete Poesie ein Schriftspiel entfaltet, der genetische Code als Buchstabenfolge sequenziert wird, der Kabbalist Buchstaben permutiert oder der Informatiker ein Computerprogramm schreibt? Schriften sind mehr als Aufschreibsysteme für Gesprochenes; stets bergen sie lautsprachenneutrale Aspekte. Der Begriff "Schriftbildlichkeit" zielt auf einen Perspektivenwechsel: die Überwindung eines phonographisch reduzierten und eurozentrisch verengten Schriftkonzeptes. Jenseits der Dichotomie von Sprache und Bild vereinigen sich in Schriften diskursive und ikonische Merkmale und das gilt für alphabetische wie nichtalphabetische Schriften. Schriften eröffnen Experimentierräume der kognitiven wie der ästhetischen Erfahrung. In den Beiträgen dieses programmatischen Eröffnungsbandes der neuen Buchreihe "Schriftbildlichkeit" werden explorative und kreative Leistungen von Schriften im Wechselverhältnis ihrer Sichtbarkeit und Handhabbarkeit in wissenschaftlichen und künstlerischen, in alltäglichen, spielerischen und religiösen Schriftpraktiken zutage gefördert.

Autorentext
Sybille Krämer ist Professorin für Philosophie an der FU Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. Eva Cancik-Kirschbaum lehrt als Privatdozentin Altorientalistik an der Freien Universität Berlin.

Inhalt
DIMENSIONEN DER SCHRIFTBILDLICHKEIT Konrad Ehlich: Schrifträume Gabriele Brandstetter: Schriftbilder des Tanzes. Zwischen Notation, Diagramm und Ornament Sybille Krämer: Punkt, Strich, Fläche. Von der Schriftbildlichkeit zur Diagrammatik Eva Cancik-Kirschbaum: Phänomene von Schriftbildlichkeit in der keilschriftlichen Schreibkultur Mesopotamiens Stephan Johannes Seidlmayer: Ägyptische Hieroglyphen zwischen Schrift und Bild Jan Assmann: Schriftbildlichkeit: Etymographie und Ikonographie POTENZIALE DER SCHRIFTBILDLICHKEIT Judit Árokay: Schriftsysteme im frühen Japan. Kreative Möglichkeiten der Differenz Elena Ungeheuer: Schriftbildlichkeit als operatives Potential in Musik Wilhelm Schmidt-Biggemann: Kabbala und Schrift Wolfgang Raible: Bildschriftlichkeit Hubert Knoblauch: Powerpoint. Kommunikatives Handeln, das Zeigen und die Zeichen AISTHETIK DER SCHRIFT: LITERATUR ALS TEXTUR Aleida Assmann: Lesen als Kippfigur. Buchstaben zwischen Transparenz und Bildlichkeit Andrea Polaschegg: Literatur auf einen Blick. Zur Schriftbildlichkeit der Lyrik Georg Witte: Das Zusammen-Begreifen des Blicks: Vers und Schrift Susanne Strätling: Schrifterscheinungen. Das Alphabet als Medium von Epiphanie, Invention und Alterität (N. V. Gogol) EPISTEME DER SCHRIFT: GRAPHEMATIK UND DIAGRAMMATIK Dieter Mersch: Schrift/Bild Zeichnung/Graph Linie/Markierung. Bildepisteme und Strukturen des ikonischen Als' Werner Kogge: Schrift und das Rätsel des Lebendigen. Die Entstehung des Begriffssystems der Molekularbiologie zwischen 1880 und 1950 Bernd Mahr: Die Trennung von Schrift und Sprache. Zur Rolle des Schriftbildes in der Mathematisierung und Informatik der Logik Gabriele Gramelsberger: Schrift auf den Punkt gebracht. Extrapolation, Rekursion, Simulation Benjamin Meyer-Krahmer: My brain is localized in my inkstand. Zur graphischen Praxis von Charles Sanders Peirce Rainer Totzke: Assoziagrammatik des Denkens. Zur Rolle nichttextueller Schriftspiele in philosophischen Manuskripten


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