Aristoteles: Aristoteles Werke / Analytica priora. Buch I

Aristoteles: Aristoteles Werke / Analytica priora. Buch I

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783050044279
Untertitel:
Werke 3/I.1
Genre:
Philosophie des Mittelalters
Autor:
Aristoteles
Herausgeber:
De Gruyter Akademie Forschung
Anzahl Seiten:
924
Erscheinungsdatum:
28.01.2008
ISBN:
978-3-05-004427-9

Mit den Ersten Analytiken macht Aristoteles erstmalig in der europäischen Wissenschaftsgeschichte das logisch zwingende Argumentieren zum Gegenstand einer systematischen Untersuchung. Dabei gewinnt er im ersten Buch der aus zwei Büchern bestehenden Schrift wichtige Einsichten in die Natur logischer Gültigkeit. Weiter führt er die Idee einer axiomatischen Organisation logischer Theoreme ein, analysiert logisch-semantische Beziehungen zwischen verschiedenen Modalbegriffen sowie Typen von Modalaussagen und beschäftigt sich auch mit heuristischen Aspekten deduktiven Argumentierens. Aristoteles schränkt seine Untersuchung auf Argumentationsweisen in der Form sogenannter Syllogismen ein. Innerhalb dieses aus heutiger Sicht eher eng gezogenen logischen Rahmens gelingt ihm gleichwohl ein Theoriestück von hohem Niveau, das auf die spätere Wissenschaftsentwicklung einen erheblichen Einfluss ausübte. Die Bedeutung, die den Ersten Analytiken zugemessen worden ist, zeigt sich nicht zuletzt in einer zweitausendjährigen, keineswegs auf den abendländischen Raum beschränkten Kommentierungstradition.

Autorentext
Dr. Theodor Ebert ist Professor für Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Zusammenfassung
"Der Akademie-Band hat das oft voreilig vergebene Prädikat, grundlegend für die weitere Forschung zu sein, klar verdient; er ist nicht nur sowohl für die historische Exegese als auch für ein eher systematisch-logisches Interesse unentbehrlich, sondern auch Musterbeispiel eines einfühlsamen Kommentars, der weit über das bloße Textverständnis hinaus zur Einsicht in Aristoteles' Denken verhilft." Roman Eisele in: Zeitschrift für Philosophische Forschung, 64 (2010) 2

Leseprobe
EINLEITUNG (S. 97-98)

Sweet Analutikes tis thou hast ravisht me

Marlowe, Dr Faustus

Es gibt in der Geschichte der europäischen Philosophie und Wissenschaft wenige Bücher, die an Einfluß den Analytiken des Aristoteles gleichkommen. Eine ähnlich weitreichende Wirkung haben auf einem anderen Gebiet etwa die Elemente Euklids gehabt. Aber im Unterschied zu Euklid, dessen Elementen eine bedeutende Tradition der griechischen Geometrie und Arithmetik vorausgeht, hat Aristoteles auf dem Gebiet der Logik keine Vorgänger gehabt. Er hat mit seinem Buch als erster auch die Grundlagen für die Disziplin der syllogistischen Logik geschaffen, die er in dem ersten Teil der Analytiken, in den Ersten Analytiken, behandelt. Zwar ist die Unterteilung der Analytiken in die beiden Teile der Ersten Analytiken und der Zweiten Analytiken eine Einteilung, die erst in der Zeit nach Aristoteles vorgenommen wurde –– Aristoteles selbst spricht nur von den Analytiken ––, aber es war dieser, der erste Teil seiner Untersuchung, der den andauernden Ruhm des Aristoteles als Logiker begründet hat.

Die Aufgabe der Syllogistik

Um die Leistung des Aristoteles auf dem Gebiet der Logik verstehen zu können, ist es zweckmäßig, sich zunächst die Aufgabe, die er sich mit der Ausarbeitung der Syllogistik gestellt hat, in knapper Form vor Augen zu führen. Die Syllogistik hat es mit syllogistischen Schlüssen oder Syllogismen zu tun. Da Aristoteles den Begriff eines Syllogismus so verwendet, daß er darunter nur einen gültigen Schluß versteht, ist es sinnvoll, einen Ausdruck zur Verfügung zu haben, der gültige wie ungu ¨ ltige Schlüsse syllogistischer Form umfaßt. Wir benutzen dafür den Ausdruck ,syllogistischer Modus' (Plural: Modi). Die Syllogistik hat es dann mit der Untersuchung syllogistischer Modi zu tun. Unter einem syllogistischen Modus ist ein Schluß zu verstehen, der aus Aussagen eines bestimmten Typs, aus syllogistischen Aussagen, in bestimmter Weise zusammengesetzt ist. Eine syllogistische Aussage ist eine Aussage der Form: ,Jedes S ist P', ,kein S ist P', ,irgendein S ist P' oder ,irgendein S ist nicht P', wobei derartige Aussagen in der Modalsyllogistik um Modalausdrücke (wie etwa ,möglicherweise', ,notwendigerweise') erweitert werden können. Im Unterschied zur späteren, sich auf Aristoteles berufenden Logik, die an Stelle von ,jedes . . . ist' auch ,alle . . . sind' zuläßt und entsprechend an Stelle von ,irgendein' auch ,einige', hält Aristoteles sich strikt an die Formulierungen im Singular. Aristoteles benutzt aber an Stelle der mit der Kopula ,ist' gebildeten Formulierungen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die jeweils im Kommentar erläutert werden, Wendungen wie ,kommt . . . zu' bzw. ,wird ausgesagt von'. Statt ,jedes S ist P' heißt es also im allgemeinen ,P kommt jedem S zu' und entsprechend in den anderen Fällen. Die Ausdru ¨ cke, die für die Variablen ,S' und ,P' jeweils eingesetzt werden, heißen ,Termini' (Singular: Terminus), davon abgeleitet, können auch die Variablen selbst als Termini bezeichnet werden.

Ein syllogistischer Modus ist nun aus drei syllogistischen Aussagen in der Weise zusammengesetzt, daß jeweils zwei dieser Aussagen als Prämissen fungieren und die dritte Aussage die Konklusion darstellt. Dabei kommen in einem syllogistischen Modus insgesamt genau drei Termini vor, wobei jeder Terminus in genau zwei der drei Aussagen vorkommt. Eine einfache kombinatorische berlegung zeigt, daß sich für die Anordnung der Termini in einem syllogistischen Modus genau vier M&

Inhalt
1;Inhalt;6
2;Vorwort;10
3;ÜBERSETZUNG;14
3.1;Kapitel 1;16
3.2;Kapitel 2;17
3.3;Kapitel 3;18
3.4;Kapitel 4;20
3.5;Kapitel 5;23
3.6;Kapitel 6;26
3.7;Kapitel 7;29
3.8;Kapitel 8;30
3.9;Kapitel 9;31
3.10;Kapitel 10;33
3.11;Kapitel 11;34
3.12;Kapitel 12;37
3.13;Kapitel 13;37
3.14;Kapitel 14;39
3.15;Kapitel 15;42
3.16;Kapitel 16;47
3.17;Kapitel 17;50
3.18;Kapitel 18;53
3.19;Kapitel 19;54
3.20;Kapitel 20;56
3.21;Kapitel 21;58
3.22;Kapitel 22;59
3.23;Kapitel 23;61
3.24;Kapitel 24;63
3.25;Kapitel 25;64
3.26;Kapitel 26;66
3.27;Kapitel 27;67
3.28;Kapitel 28;70
3.29;Kapitel 29;73
3.30;Kapitel 30;75
3.31;Kapitel 31;76
3.32;Kapitel 32;78
3.33;Kapitel 33;80
3.34;Kapitel 34;81
3.35;Kapitel 35;82
3.36;Kapitel 36;82
3.37;Kapitel 37;84
3.38;Kapitel 38;84
3.39;Kapitel 39;86
3.40;Kapitel 40;86
3.41;Kapitel 41;86
3.42;Kapitel 42;87
3.43;Kapitel 43;88
3.44;Kapitel 44;88
3.45;Kapitel 45;89
3.46;Kapitel 46;91
4;EINLEITUNG;96
4.1;Die Aufgabe der Syllogistik;98
4.2;Die Bedeutung der Syllogistik;104
4.3;Der Aufbau des ersten Buches der Ersten Analytiken;109
4.4;Die Stellung von Erste Analytiken, Buch I innerhalb der (Ersten und Zweiten) Analytiken;113
4.5;Zur Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte der Ersten Analytiken;117
4.6;Zum Text und zur Textüberlieferung;177
4.7;Zu Zitierkonventionen, Klammersetzung etc. in Übersetzung und Kommentar;180
4.8;Literaturverzeichnis;189
4.8.1;(I) Literatur zu den Analytica Priora;189
4.8.2;(II) Literatur zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der Analytica Priora;197
4.8.3;(III) Sonstige Literatur und Hilfsmittel;206
5;KOMMENTAR;208
5.1;Kapitel 1;210
5.2;Kapitel 2;233
5.3;Kapitel 3;241
5.4;Kapitel 4;288
5.5;Kapitel 5;314
5.6;Kapitel 6;326
5.7;Kapitel 7;343
5.8;Kapitel 8;362
5.9;Kapitel 9;383
5.10;Kapitel 10;408
5.11;Kapitel 11;441
5.12;Kapitel 12;465
5.13;Kapitel 13;471
5.14;Kapitel 14;503
5.15;Kapitel 15;536
5.16;Kapitel 16;585
5.17;Kapitel 17;612
5.18;Kapitel 18;631
5.19;Kapitel 19;650
5.20;Kapitel 20;675
5.21;Kapitel 21;693
5.22;Kapitel 22;717
5.23;Kapitel 23;741
5.24;Kapitel 24;749
5.25;Kapitel 25;754
5.26;Kapitel 26;766


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