Die Schalttafel

Die Schalttafel

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783038500148
Untertitel:
Mit der Fassung der Handschrift
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Autor:
Hans Erich Nossack
Herausgeber:
Nimbus
Anzahl Seiten:
112
Erscheinungsdatum:
01.10.2016
ISBN:
978-3-03850-014-8

Nossacks große Erzählung 'Die Schalttafel', erstmals 1956 im Band 'Spirale' erschienen, gehört zu den radikalsten Texten, die zur Frage von Anpassung und Freiheit in Deutschland geschrieben wurden. Geschildert wird die nächtliche Unterhaltung zweier junger Männer, die sich programmatisch mißverstehen. Einem spontanem Entschluß folgend, hat der eine soeben sein Studium abgebrochen und die schlagende Verbindung verlassen, um sich von den überm.chtigen Prägungen seiner Herkunft zu lösen. Der andere, sein ehemaliger Corpsbruder, der ein raffiniertes System antizipatorischer Anpassung entwickelt hat, ist durch diesen Schritt völlig überrascht worden, so daß er glaubt, ersterer verfüge über noch ausgeklügeltere Strategien sozialer Berechnung und taktischen Verhaltens. Dabei verkennt er, daß sein Kollege keineswegs versucht hatte, ein 'Image' von sich zu erzeugen, sondern daß sein Entschluß dem Drang nach Freiheit entsprungen war. Die Diskussion der beiden läßt offen, ob es diese Freiheit in einer Welt sozialer und beruflicher Gruppenzwänge geben kann oder ob sie versteckt hinter der Mimikry eines 'Schalttafelsystems' gelebt werden muß. Zu Nossacks Text hat sich in Privatbesitz eine handschriftliche Erstfassung erhalten, die bislang unpubliziert ist und sich markant von der späteren Druckversion unterscheidet. Beide Texte werden hier nebeneinander vorgelegt.

Autorentext
Hans Erich Nossack, geboren 1901 in Hamburg als Sohn eines vermögenden Importkaufmanns für Kaffee und Kakao. Nach dem Abitur begann Nossack zunächst Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft in Hamburg zu studieren, sattelte aber nach kurzer Zeit auf Jura in Jena um. Im Winter 1922 brach er das Studium abrupt ab, trat aus der Verbindung Thuringia aus, wurde Hilfsarbeiter in einer Fabrik und wurde Mitglied der KPD. Nach Hamburg zurückgekehrt, heiratete er 1925 Gabriele Knierer und machte eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Daneben verfaßte er Gedichte, Dramen und schrieb Tagebücher, ohne jedoch zu veröffentlichen. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten entging er trotz Hausdurchsuchungen durch die SA einer Verhaftung und konnte in der Firma seines Vaters unter kommen, deren Leitung er bald übernahm. 1943 wurde seine gesamte Habe, darunter alle Manuskripte, beim Bombenangriff auf Hamburg vernichtet. Die Zerstörung der Stadt schilderte er in seinem Bericht «Der Untergang» (1948), der ihn als Autor bekannt machte. Den endgültigen Durchbruch erzielt er mit seinem Roman «Spätestens im November» (Suhrkamp 1955). Es folgten zahlreiche weitere Romane und Erzählungsbände, für die Nossack1961 den Georg Büchner-Preis, 1973 den Orden «Pour le mérite» und 1974 das «Große Bundesverdienstkeuz» erhielt. Nach Stationen in Aystetten bei Augsburg (1956), Darmstadt (1962), Frankfurt am Main (1965) kehrte er 1969 nach Hamburg zurück, wo er 1977 starb.

Klappentext
Nossacks große Erzählung 'Die Schalttafel', erstmals 1956 im Band 'Spirale' erschienen, gehört zu den radikalsten Texten, die zur Frage von Anpassung und Freiheit in Deutschland geschrieben wurden. Geschildert wird die nächtliche Unterhaltung zweier junger Männer, die sich programmatisch mißverstehen. Einem spontanem Entschluß folgend, hat der eine soeben sein Studium abgebrochen und die schlagende Verbindung verlassen, um sich von den überm.chtigen Prägungen seiner Herkunft zu lösen. Der andere, sein ehemaliger Corpsbruder, der ein raffiniertes System antizipatorischer Anpassung entwickelt hat, ist durch diesen Schritt völlig überrascht worden, so daß er glaubt, ersterer verfüge über noch ausgeklügeltere Strategien sozialer Berechnung und taktischen Verhaltens. Dabei verkennt er, daß sein Kollege keineswegs versucht hatte, ein 'Image' von sich zu erzeugen, sondern daß sein Entschluß dem Drang nach Freiheit entsprungen war. Die Diskussion der beiden läßt offen, ob es diese Freiheit in einer Welt sozialer und beruflicher Gruppenzwänge geben kann oder ob sie versteckt hinter der Mimikry eines 'Schalttafelsystems' gelebt werden muß. Zu Nossacks Text hat sich in Privatbesitz eine handschriftliche Erstfassung erhalten, die bislang unpubliziert ist und sich markant von der späteren Druckversion unterscheidet. Beide Texte werden hier nebeneinander vorgelegt.


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