Vita aesthetica

Vita aesthetica

Einband:
Paperback
EAN:
9783037340752
Untertitel:
Szenarien ästhetischer Lebendigkeit
Genre:
Kunst-Lexika
Herausgeber:
Diaphanes Verlag
Auflage:
03.2009
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
01.07.2009
ISBN:
978-3-03734-075-2

Gegenstand des Bandes ist die grundlegende Transformation des Denkens ästhetischer »Lebendigkeit« in der Epoche der philosophischen Ästhetik. Entscheidend für die Neubestimmung des klassisch-rhetorischen Topos und die Inauguration eines neu verstandenen ästhetischen Lebensbegriffes ist zunächst die parallele, vielfach verschränkte Entwicklung der Disziplinen Biologie und Ästhetik im Zeitraum von 1750 bis 1800. So vollzieht sich mit der Entwicklung der Naturgeschichte zu einer Wissenschaft des Lebens der Biologie ein Umbruch im klassischen Denken der Natur. In der Ästhetik wiederum rückt zeitgleich mit dem Konzept eines ästhetischen »Belebens« bzw. »Lebens des Subjekts« (Kant) die Eigenständigkeit eines sich selbst erhaltenden Modus von Wahrnehmung, Urteil und »Lust« in den Vordergrund. Im 19. Jahrhundert zeigen sich die Spannungen, die den ästhetischen Lebensbegriff auszeichnen, dann konkreter ausgestaltet. Hier wird die Kehrseite emphatisch begriffener Lebenskonzepte etwa an untoten Vampiren und übermenschlichen Monstern anschaulich. Die in den Lebensbegriff eingetragenen Ambivalenzen zeigen sich ebenfalls in der mit der Ästhetik verknüpften generellen Frage des Wissens vom Leben. Entlang einer Vielzahl unterschiedlicher Szenarien entfalten Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker, Wissenshistoriker und Philosophen die vita aesthetica kunstvoller Zeichenpraktiken im 18. und 19. Jahrhundert und untersuchen das Nachleben des älteren Topos der Lebhaftigkeit/Lebendigkeit in seinen epistemologischen und ästhetischen Dimensionen.

Autorentext
Jan Völker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 626 »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« der Freien Universität Berlin. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte umfassen die Ästhetik Kants, neuere politische Philosophie und das Verhältnis von Kunst und Politik. Er ist außerdem Mitherausgeber der Reihe morale provisoire beim Berliner Merve-Verlag und Übersetzer von Schriften von Alain Badiou und Jacques Rancière. Winfried Menninghaus ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er war unter anderem als Verlagslektor und Verlagsberater tätig, hatte Gastprofessuren in Jerusalem, Berkeley, an der Yale University, der Princeton University und der Rice University inne. Seit 2007 ist er Sprecher des Exzellenzclusters »Languages of Emotion« an der Freien Universität Berlin Armen Avanessian ist Literaturwissenschaftler. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« und als Lehrbeauftragter am Peter Szondi Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ästhetik und Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Zusammenfassung
»Der Band erinnert daran, dass es einen Begriff und ein Wissen vom Leben der Moderne gibt, das sich in ästhetischer Darstellung und Erfahrung zeigt und in der Theorie der Ästhetik reflektiert wird und das dabei ein rhetorisch-poetologisches Erbe transformiert.« Thomas Khurana, Texte zur Kunst

Inhalt
7 - 11 Einführung (Armen Avanessian, Winfried Menninghaus, Jan Völker) 15 - 16 Sektion 1: Die Entstehung zweier Disziplinen: Biologie und Ästhetik (Armen Avanessian) 17 - 29 Aesthetik, aisthesis und das Schöne (Olaf Breidbach) 31 - 44 Vom Bildungstrieb der Stoffe (Friedrich Weltzien) 45 - 53 Luft um 1800 (Joseph Vogl) 55 - 56 Sektion 2: Ästhetisches Leben (Jan Völker) 57 - 75 Bravi i morti! (Frank Fehrenbach) 77 - 94 »Ein Gefühl der Beförderung des Lebens« (Winfried Menninghaus) 95 - 113 Komplettes Leben (Jan Völker) 115 - 129 »Zum Ungeheuren hast Du mich gewöhnt« (Felix Ensslin) 133 - 134 Sektion 3: Prekäres Leben (Armen Avanessian) 135 - 155 Das Monster im Regenbogen (Denise Gigante) 157 - 176 Die ästhetische Wiederkehr des Vampirismus (Armen Avanessian) 177 - 191 Anti-Pygmalion (Barbara Wittmann) 193 - 211 Form und Leben in der Theorie des Romans (Rüdiger Campe) 213 - 214 Sektion 4: Lebenswissen (Jan Völker) 215 - 225 Zur Genesis der Vererbung als biologisches Konzept, 17501900 (Staffan Müller-Wille, Hans-Jörg Rheinberger) 227 - 236 Drehmoment (Helmut Müller-Sievers) 237 - 249 Leben im Modus des Als-Ob (Thomas Brandstetter)


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