Sigmund Freud. Immer noch Unbehagen in der Kultur?

Sigmund Freud. Immer noch Unbehagen in der Kultur?

Einband:
Paperback
EAN:
9783037340691
Untertitel:
Immer noch Unbehagen in der Kultur?
Genre:
Psychoanalyse
Herausgeber:
Diaphanes Verlag
Auflage:
04.2009
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
01.11.2009
ISBN:
978-3-03734-069-1

In seinem Essay »Das Unbehagen in der Kultur« (1930) bricht Sigmund Freud endgültig mit dem ursprünglichen Dualismus der Psychoanalyse: Er stellt nicht mehr der Primitivität der Triebe die exzessive Strenge der Zivilisation gegenüber. Die Gefahren der Zivilisation sucht er allein in der Zivilisation selbst. Freud war sicher einer der Ersten, der mit dieser Schärfe die Ambivalenz des Fortschritts erkannte und analysierte: Der moderne Mensch, der immer mehr technische und politische Mittel des Glücks besitzt, fühlt sich als »Prothesengott« unbehaglich und träumt davon, die Zivilisation gegen sich selbst zu wenden. Klar ist, dass die Analyse von Freud weiterwirkt. Profitieren wir nicht von der »sexuellen Revolution«, die in den 1960er Jahren Schlagzeilen gemacht hat? Lässt uns das Ende des Kalten Krieges nicht weiterhin auf eine Regulierung der internationalen Gewalt durch das Recht hoffen, trotz offensichtlicher Ungewissheiten? Zeigt nicht die technische Revolution in der Informatik und in der Biologie, dass der Glaube an den wissenschaftlichen Fortschritt immer noch existiert? Der Band stellt Kernfragen unserer Zeit und sucht nach neuen fruchtbaren Antworten. Es soll, mit Freud, eine Reflexion fortgeführt werden, die von den brutalen Naivitäten des imperialistischen Humanismus befreit ist, die auch in diesen gegenwärtigen glücklich-konfusen Zeiten noch weiter wirken. Auf herausfordernde und innovative Weise behandeln die Beiträge Widersprüche, Ambivalenzen und Konflikte der Kultur sowie ihre wirtschaftlichen, sexuellen, politischen, ästhetischen und literarischen Aspekte.

Autorentext
Peter Weibel ist Künstler, Ausstellungskurator, Kunst- und Medientheoretiker und seit 1999 Vorstand des ZKM Karlsruhe. Franz Kaltenbeck ist Psychoanalytiker in Paris und Lille; er ist Chefredakteur von Savoirs et clinique. Revue de psychanalyse.

Inhalt
7 - 18 Vorwort (Franz Kaltenbeck, Peter Weibel) 19 - 35 Die Welt, wie sie 1930 war und aussah (Jean Bollack) 37 - 53 Joyce mit Freud im Unbehagen? (Jacques Aubert) 55 - 67 Die Nächstenliebe nach Freud (Daisuke Fukuda) 69 - 92 Gestalten und Maximen des zeitgenössischen Über-Ichs (Geneviève Morel) 93 - 108 Rauschen in der Kultur (Hubert Damisch) 109 - 121 Seitenwege, die uns vom Abgrund fortführen könnten (Edmond Couchot) 123 - 139 Verbrechen, Kultur, Gesellschaft (Franz Kaltenbeck) 141 - 153 W-FRAGEN: WIES-LOCH? (Anne-Lise Stern) 155 - 175 Von der Nächstenliebe zum unmenschlichen Krieg (Bernard Baas) 177 - 190 Freud ohne Unbehagen? (Pierre-Henri Castel) 191 - 205 Triebumwandlungen und Institutionen (Monique David-Ménard) 207 - 219 Unbehagen in der Kultur und Glücksversprechen (Nicole Gabriel) 221 - 234 Hat Sigmund Freud zur Medientheorie beigetragen? (Franz Kaltenbeck, Peter Weibel) 235 - 250 Unbehagen in der Kultur Behagen in der Unkultur? (Claus-Dieter Rath)


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