Revolutionen der Literaturwissenschaft 19661971

Revolutionen der Literaturwissenschaft 19661971

Einband:
Paperback
EAN:
9783035802177
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Sprach- & Literaturwissenschaften
Herausgeber:
Diaphanes Verlag
Anzahl Seiten:
508
Erscheinungsdatum:
01.12.2019
ISBN:
978-3-0358-0217-7

Revolutionen finden (auch) in Worten statt: Sätze werden gewendet, in neue Bedeutungen gekehrt, setzen Getrenntes in überraschende Verbindungen, mit weitreichenden Folgen. Rückblickend bescherte die Zeit um 1968 auch der Literaturwissenschaft eine große Wende, von der sie bis heute zehrt. Mit der großen Konferenz in Baltimore 1966 wurde der französische Strukturalismus zu einer internationalen Bezugsgröße. Er bewirkte eine Annäherung der Geistes- und Sozialwissenschaften mit fachübergreifenden Fragestellungen und Modellen auf der Basis einer gewandelten Sprachtheorie. Eine ganze Reihe von Initiativen in den USA und Europa entstand. Für die Literaturwissenschaft bedeutete dies: Aufbrechen der sprachlichen und fachlichen Grenzen, internationale Theorie, Interdisziplinarität, eine verstärkte Komparatistik in allen Philologien. Gleichzeitig mit der Konferenz in Baltimore distanzierte sich der deutsche Germanistentag in München zum ersten Mal von der NS-Germanistik. Erste Konturen einer künftigen Germanistik wurden sichtbar, mit der Forderung nach mehr Komparatistik. In Zürich wurde 1968/69 mit Paul de Man als erstem Ordinarius das Seminar für Vergleichende Literaturwissenschaft gegründet. Peter Szondi, der wie kein anderer diese neue Literaturwissenschaft verkörperte, sollte 1971 die Nachfolge von Paul de Man antreten. Mit dem Tod Peter Szondis im selben Jahr endete eine Ära. Zugleich begann eine neue Zeit des Fragens. Was bleibt von den Revolutionen der Literaturwissenschaft 19661971? Die Beiträge in diesem Band geben Antworten auf diese Frage.

Autorentext
Sandro Zanetti ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Basel, Freiburg im Breisgau und Tübingen. Bis zu seinem Wechsel nach Zürich 2011 forschte und lehrte er in Frankfurt am Main, Basel, Berlin und Hildesheim. Die aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Produktionsästhetik, der Literatur und Kunst der Avantgarde sowie der Poetik der (Un-)Wahrscheinlichkeit. Thomas Fries ist Titularprofessor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie für neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich. Er studierte Germanistik, Komparatistik, Romanistik und Philosophie in Zürich, Paris und Berlin, Postgraduiertenstudium in Paris und an der Yale University (USA). Gastdozentur an der Washington University in St. Louis (USA). Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Literaturtheorie, Rousseau, Schweizer Literatur und Weltliteratur, deutsch-jüdische Literatur.

Inhalt
7 - 40 Einleitung (Thomas Fries, Sandro Zanetti)41 - 56 Nicolas Abraham und Maria Torok: »Sous le fétiche se dissimule l'amour occulte d'un mot-objet [].« (Charles de Roche)57 - 74 Theodor W. Adorno: »Die Sprachähnlichkeit steigt mit dem Fallen der Mitteilung.« (Barbara Naumann)75 - 86 Louis Althusser: » l'AIE culturel (Lettres, Beaux-Arts, sports, etc.)« (Jürg Berthold)87 - 102 Michail M. Bachtin: » ( ) « (Sylvia Sasse)103 - 122 Roland Barthes: »[T]he birth of the reader must be ransomed by the death of the Author.« (Sandro Zanetti)123 - 138 Émile Benveniste: »La théorie de la langue poétique est encore à venir « (Sandro Zanetti)139 - 152 Maurice Blanchot: »[L]a littérature [] est faite pour décevoir toute identité [].« (Marco Baschera)153 - 174 Paul de Man: »The only literal statement that says what it means to say is the assertion that there can be no literal statements.« (Thomas Fries)175 - 188 Guy Debord: »Le spectacle [] ne dit rien de plus que ce qui apparaît est bon, ce qui est bon apparaît.« (Anja Nora Schulthess)189 - 202 Gilles Deleuze: »A quoi sert la littérature?« (Sandro Zanetti)203 - 222 Jacques Derrida: »[C]e supplément est, comme on dit d'une pièce, d'origine.« (Philippe P. Haensler)223 - 240 Umberto Eco: »[L]a nostra ricerca non ha nulla a che vedere con lo strutturalismo.« (Stefanie Heine, Sandro Zanetti)241 - 256 Leslie Fiedler: »Why not, then, invent a New New Criticism, a Post-Modernist criticism?« (Fritz Gutbrodt)257 - 272 Michel Foucault: »L'homme a compose sa propre figure dans les interstices d'un langage en fragments.« (Franziska Humphreys)273 - 288 Hans-Jost Frey: »Since talking always means to say something, we are most of the time [] unaware of the fact that we are talking.« (Monika Kasper)289 - 308 Gérard Genette: »Ici donc, ici seulement par la métaphore, mais dans la métonymie , ici commence le Récit.« (Klaus Müller-Wille)309 - 320 René Girard: »Apollo's oracle still controls our destiny.« (Thomas Fries)321 - 338 Roman Jakobson: »a harmonious disposition of unusually varied devices either on a strip of canvas or in a few lines of a notebook« (Sandro Zanetti)339 - 356 Julia Kristeva: »[L]a seule manière qu'a l'écrivain de participer à l'histoire devient alors la transgression [] par une écriture-lecture.« (Sylvia Sasse)357 - 372 Jacques Lacan: »[L]'inconscient, c'est le discours de l'Autre.« (Johannes Binotto)373 - 394 Emmanuel Levinas: »Il est difficile de pardonner à Heidegger.« (Philippe P. Haensler)395 - 412 Marshall McLuhan und Quentin Fiore: »The medium is the massage.« (Stefanie Heine)413 - 424 Philippe Sollers: »Sommes-nous donc si sûrs de savoir écrire et lire?« (Marco Baschera)425 - 446 Susan Sontag: »Interpretation [] violates Art.« (Rahel Villinger)447 - 460 Jean Starobinski: »Tout texte est un produit productif.« (Evelyn Dueck)461 - 476 Peter Szondi: »Das philologische Wissen hat seinen Ursprung, die Erkenntnis, nie verlassen, Wissen ist hier perpetuierte Erkenntnis oder sollte es doch sein.« (Wolfram Groddeck)477 - 492 Tzvetan Todorov: »Le fantastique, c'est l'hésitation éprouvée [] face à un événement en apparence surnaturel.« (Daniel Illger, Christine Lötscher)493 - 500 Zu den Autorinnen und Autoren501 - 512 Index


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