Für Recht und Würde

Für Recht und Würde

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783034013246
Untertitel:
Georges Brunschvig: Jüdischer Demokrat, Berner Anwalt, Schweizer Patriot (19081973)
Genre:
Kulturgeschichte
Autor:
Hannah Einhaus
Herausgeber:
Chronos
Anzahl Seiten:
324
Erscheinungsdatum:
01.05.2016
ISBN:
978-3-0340-1324-6

Georges Brunschvig widerspiegelt wie kaum ein anderer die vielschichtige Identität als Schweizer und Jude im 20. Jahrhundert. Seine Lebensgeschichte fügt sich nahtlos ein in die Geschichte der Schweiz und ihrer Juden seit der rechtlichen Gleichstellung vor 150 Jahren. Aufgewachsen in einer Atmosphäre des latenten Antisemitismus, entwickelte Brunschvig bereits als Jugendlicher einen aus­geprägten Gerechtigkeitssinn und studierte Recht. Nach dem berühmten Berner Prozess gegen die antisemitischen «Protokolle der Weisen von Zion» 19331937 wurde der junge Anwalt und brillante Redner zum Wegbereiter des heutigen Antirassismusgesetzes. Während der Kriegs- und Holocaustjahre stand er vor einer Zerreissprobe zwischen der Pflichterfüllung als Offizier und der Hilfe für jüdische Flüchtlinge. Unter Brunschvigs Präsidium ab 1946 und parallel zur wachsenden Israel-Begeisterung in der Schweiz entwickelte sich der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) vom Bittsteller zum Verhandlungspartner für Bundesrat, Behörden und Diplomaten. Als Rechtsvertreter der israelischen Botschaft deckte Brunschvig in einem Spionagefall 1963 nukleare Aufrüstungspläne Ägyptens auf. Im weltweit beachteten Prozess nach dem Klotener Flugzeugattentat 1969 vertrat er einen israelischen Sicherheits­beamten. Trotz Terror rief er nach dem Attentat an der Münchner Olympiade 1972 zu israelisch-arabischen Friedensgesprächen auf Schweizer Boden auf. Der jüdisch-schweizerisch geprägte und universal denkende Georges Brunschvig war seiner Zeit weit voraus. Seine Forderungen nach Dialog und Demokratie statt Gewalt und Diskriminierung haben an Aktualität nichts verloren.

Inhalt
Momentaufnahmen aus vierzig Jahren Engagement Teil I Jugend in Zeiten fragiler Gleichberechtigung (19081933) Gleiche Rechte bauen Vorurteile nicht ab Erste antisemitische Erfahrungen des jungen Georges Der Anfang einer grossen Liebe Teil II Ein Balanceakt zwischen Redefreiheit und Diskriminierung (19331969) Brunschvigs erste Einsätze bei der Berner Abwehr Der Berner Prozess als Wettlauf zwischen Diktatur und Demokratie Reif für die Heirat mit Odette Wyler Pionierarbeit für eine Antirassismusstrafnorm Teil III Von der Vernichtung zur Wiedergeburt (19361948) Abwehr gegen «innere Schädlinge» und ein Mord Glückliche Ehejahre in bedrohlicher Zeit Jahre lähmender Angst Brunschvig erreicht Begnadigung David Frankfurters Teil IV Die fatale Haltung der Behörden gegenüber jüdischen Flüchtlingen (19421957) Der schwarze August 1942 Die unermüdliche Energie von Fluchthelfern Zwischen Willkommenspolitik und Ablehnung 1956 Teil V Ein Aufstieg in Raten nach dem Krieg (19451966) Klartext an den Bundesrat Der langwierige Aufbau eines neuen Images Die Ernte des Vertrauens Die Schaltzentrale an Berns Marktgasse Teil VI Israel als Hoffnung auf ein «Nie wieder» (19481967) Israel stärkt die Position der Juden in der Diaspora Die Euphorie für Israel und der Fall Ben Gal Höhepunkt der proisraelischen Sympathie im Juni 1967 Teil VII Die Suche nach Dialog und Frieden trotz Terror und Propaganda (19681973) Differenzierte Kritik an Israel und proarabische Propaganda Terror auf neutralem Terrain und der Fall Rachamim Brunschvig sucht den Dialog mit Arabern und die Einigkeit mit Israel Teil VIII «Wir haben die Krone unseres Hauptes verloren» Brunschvigs Bemühungen um gleiche Rechte und Würde eine Bilanz Vorurteile sterben nicht aus


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