Bodywear

Bodywear

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783034011327
Untertitel:
Geschichte der Trikotkleidung, 18502000
Genre:
Geschichte
Autor:
Monika Burri
Herausgeber:
Chronos
Auflage:
31.08.2012
Anzahl Seiten:
432
Erscheinungsdatum:
01.08.2012
ISBN:
978-3-0340-1132-7

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierte sich die Wirkerei- und Strickereiindustrie als flexibler neuer Akteur auf dem entstehenden Fertigkleidermarkt. In der Idealform des fabrikmässig organisierten Betriebs verbanden Trikotfabriken und mechanische Strickereien Stoffherstellung und Kleiderfertigung in einem Unternehmen. Unterkleider und Überzieher aus anschmiegsamem Maschenstoff waren anfänglich vor allem als Sportanzüge und Reformkleidung gefragt. Das vorliegende Buch untersucht die Geschichte der Trikotkleidung am Beispiel der schweizerischen Wirkerei- und Strickereiindustrie, aus der international renommierte Underwear- und Lingerielabels wie Zimmerli, Hanro oder Calida hervorgegangen sind. Anhand von ausgewählten Kleidtypen und Produktionsmustern zeichnet die Autorin die Karriere der Maschenwarenkleidung nach, vom weltweiten Fabrikantenhandel mit swiss ribbed underwear über die modeorientierte Produktion damenhafter Trikot-Eleganz bis hin zur funktionell angereicherten Bodywear des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die Studie bringt technik- und unternehmensgeschichtliche, mode- und körperhistorische Kenntnisse zusammen und schildert die erfolgreiche Verbreitung maschinell gestrickter Kleidung als multifaktoriellen, von Innovationen und Krisen begleiteten Prozess.

Auf dem Massenmodemarkt des 20. Jahrhunderts lässt sich eine erfolgreiche Verbreitung maschinell gestrickter Kleidung feststellen. So etwa wurden T-Shirts und Sweatshirts in der Nachkriegszeit als jugendliche Antimode von der Unter- zur Oberbekleidung transformiert und etablierten sich als differenziert gestaltete und allseits akzeptierte Allroundkleidung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierte sich die Wirkerei- und Strickereiindustrie als flexibler neuer Akteur auf dem entstehenden Fertigkleidermarkt. In der Idealform des fabrikmässig organisierten Betriebs verbanden Trikotfabriken und mechanische Strickereien Stoffherstellung und Kleiderfertigung in einem Unternehmen. Unterkleider und Überzieher aus anschmiegsamem Maschenstoff waren anfänglich vor allem als Sportanzüge und Reformkleidung gefragt. Anhand von symptomatischen Kleidtypen und Produktionsregimes zeichnet die Autorin die Karriere der Maschenwarenkleidung nach, vom exportorientierten Fabrikantenhandel mit swiss ribbed underwear über die modeorientierte Produktion damenhafter Trikot-Eleganz bis hin zur funktionell angereicherten Bodywear des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die Studie bringt technik- und unternehmensgeschichtliche, mode- und körperhistorische Kenntnisse zusammen und untersucht die erfolgreiche Verbreitung elastischer Trikotkleidung als multifaktoriellen, von Innovationen und Krisen begleiteten Prozess.

Autorentext
Monika Burri ist promovierte Historikerin und freischaffende Kulturjournalistin. Sie war über zehn Jahre an der Professur für Technikgeschichte der ETH Zürich tätig und arbeitet seit 2011 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Staatsarchiv Aargau.

Inhalt
In Kleidern nackt. Eine Einleitung in die Geschichte der Trikotkleidung I. Durchlüftung der bürgerlichen Garderobe Trikotagen als Vorreiter einer bewegungsgerechten Bekleidungskultur 1. Von den 'Hosenlismern' zur Wirkwarenindustrie. Trikotfabriken und mechanische Strickereien als neue Akteure auf dem Fertigkleidermarkt Wirkerei und Strickerei, Trikot und Maschenwaren: Begriffsklärungen 'Hosenlismer' und Strumpfweber: ein historischer Überblick Industrialisierung der Produktionsmittel Die Anfänge der schweizerischen Trikotindustrie Der Schweizerische Wirkerei-Verein (SWV) Fabrikmässige Produktionsorganisation Fertigkleiderfabrikation im 19. Jahrhundert 2. Abhärtungswäsche für den männlichen Leistungskörper. Das Wollsystem des Stuttgarter Heilpraktikers Gustav Jaeger Kleiderreform als Lebensreform Gustav Jaegers wissenschaftliche Tätigkeit Wollkleidung als Gesundheitsregime Das 'Normaltrikothemd' Die erfolgreiche Allianz von Trikotindustrie und Populärwissenschaft Sport als Gebrauchsargument 3. Hemdhosen und Korsettüberzieher. Weibliche Unterkleidung zwischen Reformkleiddiskurs und Aussteuerkultur Die bürgerliche Frauenkleidung Stützwäsche als Medium der Geschlechterkonstruktion Weisse Wäsche als Weiblichkeitsdomäne Vorstösse zur Reformierung der Frauenkleidung Vereinfachung der Unterkleidung Strickkorsagen und Korsettüberzieher 4. Swiss ribbed underwear. Die schweizerische Feinstrickerei als innovative Exportindustrie Von der Strumpfstrickerei zur Leibchenfabrikation Produktinnovation swiss ribbed underwear Aufschwung zur Weltindustrie Themen der frühen Werbeunterlagen Innovationsnetzwerke Herausforderungen der Betriebsführung Fabrikordnungen Absatzpolitik als 'Reiserei' mit dem Musterkoffer 5. Trikotagen als Vorreiter einer bewegungsgerechten Bekleidungskultur. Fazit II. Zwischen Eleganz und Sexappeal Trikot wird gesellschaftsfähig 1. Die Figur als Blickfang. Mode, Medien und Maschenwaren in der Zwischenkriegszeit Das neue Bild der Frau Modediskurs und Haute-Couture-System Jerseykleider und Kunstseidenstrümpfe Begradigung der Unterkleidung Die Figur als Blickfang der Strickwarenpräsentation Die mediale Herstellung des Schönheitsideals Formfester Bekleidungsunterbau Die 'Wiederkehr der Weiblichkeit' in der Maschenwarenindustrie 2. Charmeuse-Wäsche. Die Allianz von Kunstseidenproduktion und Maschenwarenindustrie Die Schweiz als Produktionsstandort der Kunstseidenindustrie Genossenschaft der Kunstseideverbraucher in der Trikotagenbranche (GKT) Die Allianz von Kettenstuhltechnologie und Kunstseidenproduktion Damendessous aus Amriswil Kunstseide als eigenständiges Garnmaterial Endverbraucherorientierte Werbeaktivitäten Forschungsfelder der Textilchemie Koordination des Forschungsbedarfs Texturierte Kräuselgarne 3. Sportanzüge und Badetrikots. Prototypen der körpernahen Second-Skin-Kleidung 'Sportgerecht' und 'sportmässig' Der sichtbar gemachte Körper als Signum moderner Selbsttechnologien Schwimm- und Badekostüme aus Trikotstoff Vom Seebad zum Strandbad Gemischtgeschlechtliche Körperkultur Erste Schweizer Bademodeschau Der Trikotbadeanzug als Prototyp der Second-Skin-Kleidung Textil- und werbetechnisches Experimentierfeld 4. Mode aus Maschenstoff. Betriebswirtschaftliche Herausforderungen Konjunktureinbruch der Zwischenkriegszeit Inlandorientierung und Markenpolitik Ambivalenz der Modeproduktion Rentabilität durch Kostenstudium Verwissenschaftlichung der Produktionsorganisation 5. Trikot wird gesellschaftsfähig. Fazit III. Aufstieg der Unterwäsche Maschenwaren als zweite Haut des Fitnesskörpers 1. Leitbild Jugend. Synthetikfasern, Massenkonsum und Strickkleidung Jugendmode, Popkultur und Fertigkleiderindustrie Synthetikfasern als Grundstoff des Massenmodemarkts Systematisierung der Konfektionsgrössen Technisierung der Produktion 2. Pullover und T-Shirts. Maschenwaren als multifunktionale Allroundkleidung Wirkwarenkonsum und Lebensstilentwicklung Automobile Garderobe Casual Wear und American Look Geschmackskompetenz und 'Jersey-Stil' Public Relations des Schweizerischen Wirkerei-Vereins Jugendliche Anti- und Kombinationsmode Jeans-T-Shirt-Bequemkleidung 3. Slips und Pyjamas. Standardartikel für die Serienfabrikation Der Slip als anatomiegerechte Schnittinnovation Sortimentspolitik der Trikotfabrik Sallmann Der Männerslip als Markenartikel Händler- und Markenkommunikation Differenz durch Veredelung Professionalisierung der Werbesprache Betriebswissenschaftliche Reorganisation Solides Familiensortiment aus Sursee 4. Bodywear. Gestretchtes Anforderungsprofil der hautnahen Kleidung Just-in-time-Produktion Internationalisierung und Outsourcing Emotionalisierung der Produktkommunikation Lifestyle-Kollektionen Unterkeidung als Oberkleidung Der Körper als Bioaktie Stretching und Stretchkleidung Selbstmanagement mit Funktionstextilien Bodyforming und Bodywear 5. Maschenwaren als zweite Haut des Fitnesskörpers. Fazit…


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