Die Rede vom Matriarchat

Die Rede vom Matriarchat

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783034010672
Untertitel:
Zur Gebrauchsgeschichte eines Arguments
Genre:
Feminismus & Geschlechterforschung
Autor:
Meret Fehlmann
Herausgeber:
Chronos
Auflage:
08.2011
Anzahl Seiten:
472
Erscheinungsdatum:
01.08.2011
ISBN:
978-3-0340-1067-2

Das Matriarchat begegnet gegenwärtig vor allem in esoterischen und/oder feministischen Kreisen. Ihnen gilt das Matriarchat als positiv evozierte, in früheren Zeiten weltweit verbreitete, friedliche Gesellschaft mit einem Kult der Grossen Göttin als Herrin über den ewigen Kreislauf von Leben und Tod. Diese Gesellschaftsordnung soll in historischen Zeiten vom Patriarchat abgelöst worden sein. Die Genese dieser Vorstellung, die in verschiedensten Zusammenhängen auftritt, wird aufgerollt.Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert griffen zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen die Vorstellung von der einstigen Vormacht des weiblichen Geschlechts im religiösen, sozialen und kulturellen Bereich auf. An der Ausgestaltung beteiligten sich unter anderem Religionswissenschaft, Archäologie, Volkskunde und Psychologie. Nicht nur in den Wissenschaften fand das Matriarchat eine Heimstatt. Auch verschiedene soziale Bewegungen wie die erste Frauenbewegung, die Lebensreformbewegung oder gewisse religiöse Strömungen sowie die zweite Frauenbewegung entdeckten den Reiz des Matriarchats, um für andere Gesellschaftsformen zu plädieren. Ihnen ging es um die erneute Etablierung des Matriarchats als Prototyp einer als besser verstandenen Gesellschaft.Die Rekonstruktion der Entstehungs- und Verwendungszusammenhänge unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen und kulturellen Kontextes zeigt auf, dass der Bezug auf die unterschiedlich ausgeformte Vorstellung vom Matriarchat seit ihrem ersten Auftreten im 19. Jahrhundert ideologisch aufgeladen wurde und als Ausdruck von jeweils aktuellen Sehnsüchten und Ängsten fungierte.

Autorentext
Meret Fehlmann: Geb. 1976. Promotion 2010. Lehrbeauftragte am Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich.

Inhalt
Einleitung Grundlagen Gebrauchsgeschichte des Matriarchats I Entwürfe in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen Geschlechtscharaktere oder die Konstruktion des Weiblichen Johann Jakob Bachofen und seine Vorläufer Der kulturelle Evolutionismus oder die Entstehung der Familie Religionswissenschaft oder die Erschaffung der Grossen Göttin Archäologie oder die Suche nach dem Matriarchat Volkskunde oder die Prominenz der Hexe Psychologie oder die Grosse Mutter Gebrauchsgeschichte des Matriarchats II Anwendungsversuche in sozialen Bewegungen Sozialismus oder die Klage über die weltgeschichtliche Niederlage der Frau Erste Frauenbewegung oder die Entdeckung des goldenen Zeitalters Lebensreform oder zurück zum Mutterrecht Völkische Bewegung oder die arteigene Göttin Neue religiöse Erscheinungen oder alte Religion Zweite Frauenbewegung oder die Wiederentdeckung des goldenen Zeitalters Zusammenfassung Bibliographie


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