Reformation als bäuerliche Revolution

Reformation als bäuerliche Revolution

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783034008082
Untertitel:
Bildersturm, Klosterbesetzungen und Kampf gegen die Leibeigenschaft in Zürich zur Zeit der Reformation (1522-1525)
Genre:
Mittelalter-Sachbücher
Autor:
Peter Kamber
Herausgeber:
Chronos
Auflage:
01.2009
Anzahl Seiten:
504
Erscheinungsdatum:
01.03.2009
ISBN:
978-3-0340-0808-2

Nicht allein im alten Zürcher Rathaus an der Limmat wurde die Reformation gemacht, sondern ebenfalls auf der Zürcher Landschaft. Die städtische und die bäuerliche Reformation verliefen nur zeitweise parallel. Wenn die Meinungen grundlegend auseinandergingen und die Landbevölkerung sich schliesslich sogar gegen den städtischen Rat erhob, setzte dies zwar eine spätmittelalterliche Aufstandstradition fort, gewann aber auch eine neue, zukunftsweisende Qualität. Sollte die neue reformatorische Lehre die Grundlage einer Befreiungstheologie bilden? Oder würde sie umgekehrt der städtischen Herrschaft eine neue Legitimation als 'Obrigkeit' über die 'Untertanen' liefern? Diese kulturgeschichtliche Forschungsarbeit entstand aus einem Nationalfondsprojekt zum Thema 'Bäuerliche Reformation' an der Universität Bern. Sie liegt nun erstmals als Buch vor. Dem Autor lag daran, die Fülle der Quellen zur 'Reformation von unten' in ihrer ganzen Dichte zur Darstellung zu bringen, damit das Material für weitere Analysen zur Verfügung steht.

Klappentext
Weit davon entfernt, eine Statistenrolle zu spielen, zählten die Bauern zu den wichtigsten Akteuren der Reformation überhaupt. Revolutionär sein und eine grundlegende Umwälzung der Verhältnisse ins Auge fassen konnten die Bauern und ihre radikalen Prediger, weil eine neue Auffassung des Religiösen sie zu einer neuen Sicht des Sozialen führte. Mit Zehntenstreiks, Klosterbesetzungen und Massenversammlungen machten die Bauern ihre Forderungen geltend, unter anderem die Abschaffung der Leibeigenschaft. 1525 stand Zürich vor einem Bauernkrieg - und die katholischen Eidgenossen drohten unverblümt mit einer Intervention.
Das Verdikt Zwinglis, wonach Widerstand gegen die Obrigkeit gottlos sei, legte sich wie ein Bleigewicht auf die Geschichtsschreibung und verhinderte über Jahrhunderte hinweg, dass die spezifische Befreiungstheologie der aufständischen Zürcher Bauern zur Kenntnis genommen wurde. Zwingli lieferte damals dem Regime die Legitimation für die Durchsetzung des Obrigkeitsstandpunkts und half ihm 1525 aus der Krise heraus, in die es die radikale Bibelauslegung der aufständischen Bauern einerseits und der Täufer andererseits gestürzt hatte.


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