Die RAF und der linke Terrorismus

Die RAF und der linke Terrorismus

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783936096651
Untertitel:
2 Bde in Kassette
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Herausgeber:
Hamburger Edition
Auflage:
1. Aufl. 21.11.2006
Anzahl Seiten:
2147
Erscheinungsdatum:
30.11.2006
ISBN:
978-3-936096-65-1

Die Faszination, die die RAF hierzulande, zumal für jüngere Menschen, offenbar immer noch ausübt, irritiert zwar, ist jedoch kaum überraschend angesichts des in der Literatur vielfach weichgezeichneten Bildes vom RAF-Terrorismus. Aus der allzu oft personen- und organisationsfixierten Perspektive auf die RAF ist ein ebenso verzerrtes wie redundantes Bild entstanden, das in vielerlei Hinsicht den inzwischen verfügbaren Quellen widerspricht und sich nur innerhalb eines quasinationalen Referenzsystems bewegt. Da es keine monokausale Erklärung der Entstehung, Entwicklung und Langlebigkeit der RAF gibt, kann nur ein multidisziplinärer Zugang, die Zusammenarbeit von Historikern und Soziologen, Politologen und Juristen, Psychologen und Theologen, Kultur- und Medienwissenschaftlern, Germanisten wie Amerikanisten, den Kenntnisstand präzisieren. Denn erst wenn es gelingt, die Ergebnisse der unterschiedlichsten Disziplinen zusammenzuführen, ist es auch möglich, sie miteinander zu vergleichen und auf diesem Wege zu neuen Ergebnissen zu gelangen.

Wer nur die RAF versteht, versteht auch diese nicht.

Nachrichten von terroristischen Anschlägen beherrschen die Schlagzeilen. Aber je weniger fassbar der »neue« Terrorismus erscheint, umso klarer treten die Konturen des »alten« hervor. Es ist deshalb an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

Drei Jahrzehnte lang hielten die Meldungen über die Rote Armee Fraktion die Bundesrepublik in Atem. Das bisher existierende Bild dieses linken Terrorismus ist aus mehreren Gründen revisionsbedürftig. Es ist auf Einzelpersonen wie auf Organisationsformen fixiert und zudem geopolitisch restringiert. Daher bedarf es einer mehrfachen Erweiterung.

Die RAF wird hier in den Kontext der Gewalteskalation innerhalb der 68er-Bewegung wie in den Spannungszusammenhang des Kalten Krieges gestellt, um sie in einem weiteren Schritt mit Parallelorganisationen in anderen Industrienationen vergleichen zu können.

In mehr als 60 Einzelbeiträgen werden Gründer wie Gruppen, internationale Parallelorganisationen wie deren Netzwerke, Konzepte und Ideologien, Mythen und Phantasmagorien, mediale Multiplikatoren sowie die Grenzen des Rechtsstaates in seiner Reaktion auf die terroristische Herausforderung analysiert.

Die vorliegende Aufsatzsammlung stellt die umfassendste neuere sozialwissenschaftliche Untersuchung zur Geschichte des Linksterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland dar.

Autorentext
Wolfgang Kraushaar, Dr. phil., studierte Politikwissenschaften, Philosophie und Germanistik an der Universität Frankfurt am Main. Er arbeitet seit 1987 am Hamburger Institut für Sozialforschung.

Klappentext
Nachrichten von terroristischen Anschlägen beherrschen heute mehr als je zuvor die Schlagzeilen. An die Stelle von Meldungen über Taten, mit denen die Rote Armee Fraktion beinahe drei Jahrzehnte lang die Bundesrepublik in Atem hielt, ist die Berichterstattung über Al-Quaida und andere islamistische Organisationen getreten. Religiös verbrämte Gewalt hat eine sich revolutionär gebärdende fast vollständig verdrängt. Doch je weniger faßbar der »neue« Terrorismus erscheint, umso klarer treten die Konturen des »alten« hervor. Es ist deshalb an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Um die RAF und die mit ihr kooperierenden Gruppen besser begreifen zu können, ist es nötig, den Horizont neu abzustecken; denn das bislang exisiterende Bild vom linken Terrorismus ist aus mehreren Gründen revisionsbedürftig. Es ist auf Einzelpersonen wie auf auf Organisationsformen fixiert und zudem geopolitisch restringiert. Daher bedarf es einer mehrfachen Erweiterung. Die RAF wird hier in den Kontext einer Gewalteskalation innerhalb der 68er-Bewegung wie in den Spannungszusammenhang des Kalten Krieges gestellt, um sie in einem weiteren Schritt mit Parallelorganisationen in anderen Industriestaaten vergleichen zu können. Erst auf diesem Umweg ist es möglich, ihre Spezifika besser erkennen und ihren Stellenwert in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte genauer beurteilen zu können. In Abwandlung eines Lichtenberg-Wortes sollte es heißen: Wer nur die RAF versteht, versteht auch diese nicht. Die vorliegende Aufsatzsammlung stellt die umfassendste neuer sozialwissenschaftliche Untersuchung zur Geschichte des Linksterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland dar. In mehr als 60 Einzelbeiträgen werden Gründer wie Gruppen, internationale Parallelorganisationen wie deren Netzwerke, Konzepte und Ideologien, Mythen und Phantasmagorien, mediale Multiplikatoren sowie die Grenzen des Rechtsstaates in seiner Reaktion auf die terroristische Herausforderung analysiert.


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