Kriegsland im Osten

Kriegsland im Osten

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783930908813
Untertitel:
Eroberung, Kolonialisierung und Militärherrschaft im Ersten Weltkrieg
Genre:
Neuzeit bis 1918
Autor:
Vejas Gabriel Liulevicius
Herausgeber:
Hamburger Edition
Auflage:
10.2002
Anzahl Seiten:
400
Erscheinungsdatum:
31.10.2002
ISBN:
978-3-930908-81-3

Die Ostfront im Ersten Weltkrieg Schon im Ersten Weltkrieg war die Eroberung und Kolonialisierung des Ostens eines der wichtigsten militärpolitischen Ziele Deutschlands. Wie reagierten die dort lebenden Völker auf diesen Herrschaftsanspruch, mit dem angeblich ein historisches Vermächtnis eingelöst und ein kultureller Auftrag erfüllt werden sollte? Und wie gingen die Besatzer mit den Reaktionen um? Indem Liulevicius Antworten auf beide Fragen gibt, zeigt er zugleich, wie auf deutscher Seite ein Bild vom Osten und seinen Bevölkerungen entstand, das sich, getragen und gefestigt durch bestimmte Mentalitäten und Ideologien, im nächsten Krieg auf so verhängnisvolle Weise auswirken sollte.

Wenn von der Ostfront die Rede ist, läßt das gewöhnlich an Begriffe, Bilder und Namen denken, die sich auf den Zweiten Weltkrieg beziehen. Vergessen wird häufig, daß auch der Erste Weltkrieg im Osten geführt wurde. Weite Teile der heutigen baltischen Staaten, Weißrußlands und der Ukraine sind schon damals von deutschen Soldaten besetzt worden, und die militärischen Erfolge prägten einen Blick auf diese Länder und ihre Bewohner, der nach Kriegsende in besonderem Maße die Entstehung und Akzeptanz weitreichender Eroberungs- und Siedlungspläne begünstigte. Der vorliegenden Band beginnt mit einer Beschreibung der Eindrücke und Gefühle, die der erste Kontakt mit dem Osten für das Gros der deutschen Soldaten hervorrief. Das abweisende Klima, die Vielzahl und Verschiedenartigkeit der einheimischen Völker und deren überall konstatierte Rückständigkeit hatten einen doppelten Effekt, der während des Krieges in unterschiedlicher Intensität präsent bleiben sollte: Zum einen wurde die Kriegführung den geänderten Umständen angepaßt, denn einem angeblich regellos kämpfenden Feind gegenüber sah man sich selbst nicht mehr an die Kriegsregeln gebunden. Zum andern - und darauf legt Vejas Liulevicius in seiner Darstellung das Hauptgewicht - wurde mit dem Krieg eine Kulturmission verbunden, die den Menschen in den besetzten Gebieten die Überlegenheit deutscher Ordnung, Disziplin und Arbeit demonstrieren sollte. Den äußeren Rahmen dieser Mission und zugleich ein Garant für ihren Erfolg sollte ein Militärstaat nach den Vorstellungen Ludendorffs sein, ein Staat der totalen Erfassung und Kontrolle seiner Bewohner, in dem das als bedrohlich empfundene Fremde durch infrastrukturelle Maßnahmen und Kulturprogramme gemildert und zugleich beherrschbar gemacht werden sollte. Das Projekt scheiterte. Wie der Autor an vielen Beispielen zeigt, stärkten die deutschen Bemühungen zur Festigung ihrer Dominanz lediglich den Widerstand im Besatzungsgebiet und förderten dort den Prozeß der nationalen Identitätsfindung. Entscheidend aber war, daß gut sec


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