Untertitel:
Nachgelassene Schriften 1
Genre:
Politische Soziologie
Herausgeber:
Klampen, Dietrich zu
Erscheinungsdatum:
30.09.1999
Die westliche Demokratie ist heute jeder kritischen Diskussion entzogen. Sie scheint das Ziel der Geschichte zu sein. Ihre Legitimität in Zweifel zu ziehen, ist mit Denkverbot belegt.
Dennoch führen die westlichen Demokratien Angriffskriege und können sich die Wähler in diesen Demokratien meist nur zwischen zwei politischen Parteien, zwei Lagern, zwei Politik-Optionen entscheiden, werden unverhohlene Verächter der Humanität ebenso toleriert wie ihre Protagonisten.
Herbert Marcuse analysiert, weshalb: weil die westliche, bürgerliche Demokratie formal ist und nicht an materiale humanitäre Prinzipien gebunden.
Autorentext
Herbert Marcuse war einer der bedeutendsten Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts. Geboren 1898 in Berlin, wurde er nach dem Studium der Philosophie (bei Husserl und Heidegger) ab 1932 Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. 1934 emigrierte er in die USA. Nach dem Krieg lehrte er an verschiedenen Universitäten der Vereinigten Staaten. In den 60er Jahren wurde er zur philosophischen Leitfigur der Studenten- und Anti-Vietnamkriegsbewegung. Bis zu seinem Tode im Jahre 1979 blieb sein Lebensmittelpunkt in den Vereinigten Staaten.
Zusammenfassung
Zu der Gesamtausgabe: 'Herbert Marcuse ist bis heute das Stiefkind der Frankfurter Schule geblieben - im Unterschied zu den USA, wo er mit dieser oft hauptsächlich identifiziert wird. Dem hiesigen Mißstand abhelfen will Peter-Erwin Jansen mit einer deutschen Ausgabe Nachgelassener Schriften. Indem Marcuse in der Nachfolge Freuds aus der Theorie einen historischen Seismographen des Unbehagens in der Kultur machte und an das Gelingen der Kultur koppelte, verlieh er dem Politischen eine ganz neue Dimension.' Süddeutsche Zeitung Lesen Sie hier eine Rezension der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf faz.net 'Die Nachlaßschriften sind keine bloße Ergänzung. vor allem in Hinblick auf die Klärung der Begriffe markieren sie entscheidende Momente in Marcuses philosophischen Programm.' Das Argument 'Die Schriften sind gut übersetzt und werden philologisch kontextualisiert, jeder Band ist mit einer langen Einleitung versehen. Und: das Disparate, Beiläufige der Schriften erlaubt ganz en passant und unaufdringlich Einblicke in die Arbeits- und Denkweise Marcuses.' Spex, Das Magazin für Popkultur Nr. 01/02/2001
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