Hitlers Enkel oder Kinder der Demokratie?

Hitlers Enkel oder Kinder der Demokratie?

Einband:
Paperback
EAN:
9783898060899
Untertitel:
Die 68er, die RAF und die Fischer-Debatte
Genre:
Sachbücher Gesellschaft
Autor:
Hans-Jürgen Wirth
Herausgeber:
Psychosozial Verlag GbR
Auflage:
2001
Anzahl Seiten:
236
Erscheinungsdatum:
31.01.2001
ISBN:
978-3-89806-089-9

Mit der Diskussion um Joschka Fischers Vergangenheit als militanter Straßenkämpfer soll auch die 68er-Bewegung diskreditiert werden. Den Konservativen geht es um eine späte Abrechnung mit den 68ern und um die Deutungsmacht über die Zeitgeschichte. Jedoch müssen auch die Irrwege der 68er-Bewegung, besonders der Terrorismus und die Militanz kritisch analysiert werden. Am Beispiel von Birgit Hogefeld, deren Lebensweg als exemplarisch nicht nur für die Terroristen der RAF, sondern für die gesamte Protest-Generation gelten kann, zeigen die Autoren, dass die Gewalt, der moralische Rigorismus, die übersteigerte Ideologisierung der 68er-Bewegung als eine unbewusste Antwort auf die Verleugnung der nationalsozialistischen Vergangenheit verstanden werden kann. Mit Beiträgen von Carlchristian von Braunmühl, Birgit Hogefeld, Hubertus Janssen, Horst-Eberhard Richter, Gerd Rosenkranz, Annette Simon und Hans-Jürgen Wirth.

Die Diskussion um Joschka Fischers Vergangenheit als militanter Straßenkämpfer hat sich schnell ausgeweitet zu einer Debatte um die Legitimität der 68er-Bewegung. Den Konservativen geht es um eine späte Abrechnung mit den 68ern, denen sie nie verzeihen konnten, daß diese versuchten, die verkrusteten Strukturen der Gesellschaft aufzubrechen und das kollektive Schweigen über die Zeit des Nationalsozialismus aufzukündigen. Auf der anderen Seite ist aber auch die in ihrem Kern emanzipatorische Freiheitsbewegung von '68 zahlreiche Irrwege gegangen und hat sich in Dogmatismus und Gewalt verstrickt. Um einen der folgenreichsten und tragischsten Irrwege, den des Terrorismus und den der Militanz, geht es in diesem Buch. Am Beispiel von Birgit Hogefeld, deren Lebensweg in mancherlei Hinsicht als exemplarisch nicht nur für die Terroristen der RAF, sondern für die gesamte Protest-Generation gelten kann, zeigen die Autoren, daß die Gewalt, der moralische Rigorismus, die übersteigerte Ideologisierung der 68er-Bewegung als eine unbewußte Antwort auf die Verleugnung der nationalsozialistischen Vergangenheit verstanden werden kann. Der Titel des Buches spielt auf ein in England publiziertes und in Deutschland häufig zitiertes Buch an, das die RAF als 'Hitler's Children' bezeichnete und damit eine unmittelbare ideologisch-psychologische Kontinuität des Terrors meinte. Diese Argumentation wurde von konservativer Seite begeistert aufgegriffen. Tatsächlich sind die RAF-Terroristen 'Hitler's Children', allerdings 'im Sinne einer überkompensierenden Reaktionsbildung auf die unterbliebene Auseinandersetzung der Gründergeneration der Bundesrepublik mit dem Nationalsozialismus' (Helmut Dubiel). Das Zentrum des Bandes bildet die Prozeßerklärung Birgit Hogefelds, in der sie sich selbstkritisch und nachdenklich mit der Geschichte der RAF und ihrer eigenen Lebensgeschichte auseinandersetzt. Dieser Band dokumentiert die bemerkenswerte Selbstreflexion des ehemaligen RAF-Mitglieds. Zudem enthält er u. a. Texte von Carlchristian von Braunmühl, dem Bruder des von der RAF ermordeten Gerold von Braunmühl, von Pfarrer Hubertus Janssen, der als Beobachter am Prozeß gegen Birgit Hogefeld teilnahm und dem Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter, der mit Birgit Hogefeld in einem nun schon langjährigen persönlichen Dialog steht.

Autorentext
Dr. Dipl.-Psych. Hans-Jürgen Wirth, Priv.-Doz., Psychologischer Psychotherapeut, arbeitet als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Gießen und als Privat-Dozent an der Universität Bremen.


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