Zwischen Schauplatz und Elfenbeinturm

Zwischen Schauplatz und Elfenbeinturm

Einband:
Paperback
EAN:
9783892444923
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Essays & Literaturkritiken
Autor:
Hans J Schädlich
Herausgeber:
Wallstein
Auflage:
08.2001
Anzahl Seiten:
40
Erscheinungsdatum:
31.08.2001
ISBN:
978-3-89244-492-3

"Vielleicht halten meine Sätze den Gedanken wach von dem bemerkenswerten Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie, welcher mangels lebendiger Anschauung öfter übersehen oder aus durchschaubaren Gründen frech geleugnet wird." Die Verwischung dieses "bemerkenswerten Unterschieds" macht Hans Joachim Schädlich an zwei Beispielen deutlich: Enttäuscht ist er über Monika Maron, die aus Egoismus für die Stasi spioniert und später ihre Spitzeltätigkeit bagatellisiert habe. Als absurd empfindet Schädlich die Stilisierung Marons durch westdeutsche Feuilletons zum Opfer: "Opfer waren - und sind! - diejenigen, die sie bespitzelt hat." Den Fall nimmt Schädlich zum Anlaß, sich kritisch mit der Aufgabe des Schriftstellers auseinanderzusetzen. Mit "Tallhover" (1986) hat Schädlich die fiktive Biographie eines deutschen Spitzels geschrieben. Der Roman hatte Günter Grass angeregt, die Figur des Tallhover in seinem Werk "Ein weites Feld" (1995) als Hoftaller weiterleben zu lassen. "Ich habe 1991 [.] nicht wissen können, daß Grass die Tallhover-Figur solcherart mißbrauchen würde", so Schädlich heute. Grass habe die Figur populistisch verkehrt und das Stasi-System verharmlost. Auch wehrt sich Schädlich vehement gegen Grass' Vorwurf der "Betonfraktion" im Zusammenhang mit der Debatte um die Vereinigung von West- und Ost-P.E.N. Vor diesem Hintergrund skizziert Schädlich dokumentarisch den Bruch einer Schriftstellerfreundschaft. Der Autor Die Erzähltexte Hans Joachim Schädlichs (geb. 1935) unterlagen in der DDR dem Publikationsverbot. Seit 1977 lebt und veröffentlicht er in West-Deutschland. Er ist Träger zahlreicher Literaturpreise (u.a. Rauriser Literaturpreis 1977, Marburger Literaturpreis 1986, Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 1992, Kleist-Preis 1996). Im Wallstein Verlag erschien 1996 "Der Kuckuck und die Nachtigall. Märchen" (ISBN 3-89244-218-5) sowie 1997 in der Reihe der Göttinger Sudelblätter "Vertrauen und Verrat" (ISBN 3-89244-247-9). Pressestimmen: "Vor uns tut sich nicht nur eine literarische, sondern auch eine politische Kontroverse auf. In Zeiten der Verjährung und Verklärung wählt Schädlich den Säbel und nicht das Florett." (Jürgen Verdofsky, NDR Radio 3) "Als Gesamteindruck besticht eine eigenwillige Mischung von rigoroser und libertärer Haltung." (Martin Luchsinger, Frankfurter Rundschau) "Die grundsätzlichen Überlegungen Schädlichs zur Rolle des Schriftstellers machen dieses Buch lesenswert." (Darmstädter Echo)

¯Vielleicht halten meine Sätze den Gedanken wach von dem bemerkenswerten Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie, welcher mangels lebendiger Anschauung öfter übersehen oder aus durchschaubaren Gründen frech geleugnet wird.® Die Verwischung dieses ¯bemerkenswerten Unterschieds® macht Hans Joachim Schädlich an zwei Beispielen deutlich: Enttäuscht ist er über Monika Maron, die aus Egoismus für die Stasi spioniert und später ihre Spitzeltätigkeit bagatellisiert habe. Als absurd empfindet Schädlich die Stilisierung Marons durch westdeutsche Feuilletons zum Opfer: ¯Opfer waren - und sind! - diejenigen, die sie bespitzelt hat.® Den Fall nimmt Schädlich zum Anlaß, sich kritisch mit der Aufgabe des Schriftstellers auseinanderzusetzen. Mit ¯Tallhover® (1986) hat Schädlich die fiktive Biographie eines deutschen Spitzels geschrieben. Der Roman hatte Günter Grass angeregt, die Figur des Tallhover in seinem Werk ¯Ein weites Feld® (1995) als Hoftaller weiterleben zu lassen. ¯Ich habe 1991 [...] nicht wissen können, daß Grass die Tallhover-Figur solcherart mißbrauchen würde®, so Schädlich heute. Grass habe die Figur populistisch verkehrt und das Stasi-System verharmlost. Auch wehrt sich Schädlich vehement gegen Grass' Vorwurf der ¯Betonfraktion® im Zusammenhang mit der Debatte um die Vereinigung von West- und Ost-P.E.N. Vor diesem Hintergrund skizziert Schädlich dokumentarisch den Bruch einer Schriftstellerfreundschaft.

Autorentext
Hans Joachim Schädlich, geboren 1935 in Reichenbach im Vogtland, arbeitete nach einem Germanistikstudium von 1959 bis 1976 an der Ostberliner Akademie der Wissenschaften. 1977 erschien der Band 1Versuchte Nähe' im Rowohlt Verlag. Im selben Jahr stellte er einen Ausreiseantrag und verliess die DDR. Nach einem kurzen Aufenthalt in Hamburg und Dahlenburg lebt er seit 1979 wieder in Berlin.

Klappentext
"Vielleicht halten meine S e den Gedanken wach von dem bemerkenswerten Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie, welcher mangels lebendiger Anschauung fter bersehen oder aus durchschaubaren Gr nden frech geleugnet wird." Die Verwischung dieses "bemerkenswerten Unterschieds" macht Hans Joachim Sch ich an zwei Beispielen deutlich: Entt cht ist er ber Monika Maron, die aus Egoismus f r die Stasi spioniert und sp r ihre Spitzelt gkeit bagatellisiert habe. Als absurd empfindet Sch ich die Stilisierung Marons durch westdeutsche Feuilletons zum Opfer: "Opfer waren - und sind! - diejenigen, die sie bespitzelt hat." Den Fall nimmt Sch ich zum Anla sich kritisch mit der Aufgabe des Schriftstellers auseinanderzusetzen. Mit "Tallhover" (1986) hat Sch ich die fiktive Biographie eines deutschen Spitzels geschrieben. Der Roman hatte G nter Grass angeregt, die Figur des Tallhover in seinem Werk "Ein weites Feld" (1995) als Hoftaller weiterleben zu lassen. "Ich habe 1991 [...] nicht wissen k nnen, da Grass die Tallhover-Figur solcherart mi rauchen w rde", so Sch ich heute. Grass habe die Figur populistisch verkehrt und das Stasi-System verharmlost. Auch wehrt sich Sch ich vehement gegen Grass' Vorwurf der "Betonfraktion" im Zusammenhang mit der Debatte um die Vereinigung von West- und Ost-P.E.N. Vor diesem Hintergrund skizziert Sch ich dokumentarisch den Bruch einer Schriftstellerfreundschaft. Der Autor Die Erz texte Hans Joachim Sch ichs (geb. 1935) unterlagen in der DDR dem Publikationsverbot. Seit 1977 lebt und ver ffentlicht er in West-Deutschland. Er ist Tr r zahlreicher Literaturpreise (u.a. Rauriser Literaturpreis 1977, Marburger Literaturpreis 1986, Heinrich-B ll-Preis der Stadt K ln 1992, Kleist-Preis 1996). Im Wallstein Verlag erschien 1996 "Der Kuckuck und die Nachtigall. M hen" (ISBN 3-89244-218-5) sowie 1997 in der Reihe der G ttinger Sudelbl er "Vertrauen und Verrat" (ISBN 3-89244-247-9). Pressestimmen: "Vor uns tut sich nicht nur eine literarische, sondern auch eine politische Kontroverse auf. In Zeiten der Verj ung und Verkl ng w t Sch ich den S l und nicht das Florett." (J rgen Verdofsky, NDR Radio 3) "Als Gesamteindruck besticht eine eigenwillige Mischung von rigoroser und libert r Haltung." (Martin Luchsinger, Frankfurter Rundschau) "Die grunds lichen erlegungen Sch ichs zur Rolle des Schriftstellers machen dieses Buch lesenswert." (Darmst er Echo)


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