Die Heilige Hochzeit

Der Kult der heiligen Hochzeit muß als Archäologie des Geschlechterverhältnisses gelesen werden. Das "heilige Paar" determiniert noch immer das Imaginäre, was nicht zuletzt mit der Verwandlung der "Totenbraut" in der Gestalt der Psyche zusammenhängt, die schließlich von Freud im "Motiv der Kästchenwahl" aufgespürt wird. Die Psyche als "Kästchen aus Blei", in dem der Kult der Heiligen Hochzeit verschlossen ist, kann als "black box" der Geschichte des Geschlechterverhältnisses bezeichnet werden, die durch G. Treusch-Dieters Forschungen zur antiken Mythologie geöffnet wird.

Autorentext
Gerburg Treusch-Dieter (1939-2006) lehrte als Soziologin in Berlin, Wien, Innsbruck und Freiburg, sie war Mitherausgeberin der Zeitschrift Ästhetik & Kommunikation und der Berliner Wochenzeitung Freitag.
Die HerausgeberInnen sind als KunsthistorikerInnen, PhilosophInnen und SoziologInnen an verschiedenen österreichischen Universitäten, in der Erwachsenenbildung und in feministischen Projekten tätig.

Inhalt
Aus dem Inhalt:

- "Mutterinzest" und Opfer. Zum Psyche-Mythos bei Freud
- Mahl und Vermählung. Zu Kleists "Phentesilea"
- Schwarze Sau - Weißer Spiegel - Rote Nadel. Zu "Schneewittchen" der Gebrüder Grimm
- Das Neid-Geheimnis der Macht. Hesiods Prometheus-Pandora-Mythos
- Maria - Alien - Ripley. Zur Theologie und Technologie des Klonens u.v.m.

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