Global playing in der Literatur

Global playing in der Literatur

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783826034992
Untertitel:
Ein Versuch über die Neue Weltliteratur
Genre:
Allgemeine & vergleichende Literaturwissenschaft
Autor:
Elke Sturm-Trigonakis
Herausgeber:
Königshausen & Neumann
Anzahl Seiten:
276
Erscheinungsdatum:
31.03.2007
ISBN:
978-3-8260-3499-2

Seit Johann Wolfgang von Goethe den Begriff Weltliteratur in Umlauf gebracht hat, wird seine Idee vom Austausch zwischen den Literaturen mit immer wieder neuen Aspekten angereichert. Elke Sturm-Trigonakis unternimmt nun den Versuch, diesen Begriff für die globalisierten Verhältnisse der Gegenwart nutzbar zu machen und auf Literaturen anzuwenden, die gemeinhin als Minoritätenliteraturen am Rande der herkömmlichen Nationalliteraturen angesiedelt sind. Unter Rückgriff auf systemtheoretische Ansätze fasst sie hybride Texte deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache zu einer eigenen Klasse Neue Weltliteratur zusammen, die dadurch charakterisiert ist, dass die in ihr vereinten Texte mehrsprachig sind sowie durch ihre Darstellung von Personen, Räumen und Zeit eine symbolische Repräsentation von Globalisierungs- und Regionalisierungsphänomenen bilden. Auf diese Weise entsteht eine Komparatistik der Komparatistik. Hier verlassen die vermeintlich anarchischen Literaturen ihre Nischenplätze in den Nationalphilologien und werden in einer eigenen Kategorie zusammengebracht: Texte von Carlos Fuentes erscheinen neben solchen von Assia Djebar, Salman Rushdie oder Emine Sevgi Özdamar, die Lyrik des Chicano-Poeten Juan Felipe Herrera wird mit jener von José F. A. Oliver oder Derek Walcott verglichen. Der Gewinn dieser wissenschaftlichen Konstruktion Neue Weltliteratur liegt darin, dass die Spezifika und die Komplexität derartiger Literaturen erfasst und in einem operablen, offenen System handhabbar gemacht werden. Als Resümée wird die Neue Weltliteratur gegenüber etablierten Kategorien wie Nationalliteratur, Migrationsliteratur und postkoloniale Literatur abgegrenzt, wodurch die Leistungsfähigkeit dieser neuen Ordnung deutlich sichtbar wird.

Den Gegenstand dieses Buches bilden hybride Literaturformen der Gegenwart, das heißt Texte, die in mehr als einer Sprache verfasst sind und Phänomene der Globalisierung thematisieren: In ihnen geht es um illegale Migranten und hochspezialisierte Nomaden, um global cities und Kontaktzonen, um verschiedene Zeitschichten und die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Es sind anarchische Texte in Form, Inhalt und Struktur, die unter Kategorien wie "Minoritätenliteratur" oder "Interkulturelle Literatur" ein meist marginales Dasein als Teilmenge etablierter Nationalliteraturen fristen. Elke Sturm-Trigonakis hat deutsche, englische, französische und spanische Textbeispiele gesammelt und fasst sie - auf Goethes "Weltliteratur" zurückgreifend - unter der Bezeichnung "Neue Weltliteratur" zu einer neuen Ordnung zusammen, die demonstriert, dass diese Texte viel mehr Gemeinsamkeiten miteinander haben als mit den jeweiligen monolingualen Nationalliteraturen, denen sie üblicherweise zugerechnet werden. Durch die Schaffung einer eigenen Ordnung offenbart sich nicht nur die ästhetische Qualität dieser hybriden Literaturen, sondern es wird in einem weiteren Schritt auch eine Abgrenzung zu anderen Ordnungen wie Nationalliteratur, postkoloniale Literatur, Migrationsliteratur sowie "Literatur der Globalisierung" ermöglicht.

Autorentext
Elke Sturm-Trigonakis studierte Spanische Literaturwissenschaft, Portugiesisch und Allgemeine Literaturwissenschaft; Promotion 1993. Freie Mitarbeiterin für Radio Bremen und den WDR. Auslandskorrespondentin für den WDR in Nord-GR, ab 2001 Dozentin für Vergleichende Literaturwissenschaften an der Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie an der Aristoteles-Universität Thessaloniki.


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