Korruption als soziale Beziehung

Korruption als soziale Beziehung

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783810033826
Untertitel:
Diss.
Genre:
Soziologie
Autor:
Christian Höffling
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
2002
Anzahl Seiten:
240
Erscheinungsdatum:
2002
ISBN:
978-3-8100-3382-6

Das Buch beschreibt Korruption aus der für dieses Thema bislang ungewohnten Perspektive einer verstehenden Soziologie. Zugunsten der empirischen Analyse des Geschehens wird dabei jede moralische Stellungnahme konsequent vermieden.

Autorentext
Dr. rer. pol. Christian Höffling, Institut für empirische und angewandte Soziologie, Universität Bremen.

Klappentext
Seit Beginn der 1990er Jahre ist ,Korruption in Deutschland' fester Bestandteil kriminologischer und kriminalpolitischer Problemdiskurse. Jedoch speist sich die öffentliche Erregung weit stärker aus der Eignung des Themas für wirksame Skandalisierungen als aus empirisch abgesicherten Wissensbeständen. Mit soziologischem Blick und auf der Basis einer umfangreichen Auswahl bundesweit erhobener Strafakten geht dieses Buch der Frage nach, wie sich Korruption - verstanden als soziale Beziehung zwischen individuellen Akteuren - unter den Rahmenbedingungen der modernen Gesellschaft entfalten und gestalten kann. Wie funktioniert die korruptive Beziehung im Zusammenspiel sozialer Deutungen, Erwartungen, Handlungen, Normen und Institutionen? Und unter welchen Umständen gerät Korruption als kollektive Devianz ihrerseits zu einer sozialen Institution?



Zusammenfassung
Dieses Buch befasst sich mit einem Phänomen, von dem gerne gesagt wird, es sei "so alt wie die Menschheit"; andere nennen es, in Anspielung auf eine als ähnlich traditionsreich geltende Form sozialen Verkehrs, das "zweitälteste Gewerbe der Welt". Ein Gewerbe, über das man wenig zu sprechen pflegt, wenn man es selber betreibt, dessen Name aber stets um­ so lauter erschallt, wenn es gilt, missliebige Mitspieler im Wettstreit um Macht, Einfluss oder Geld moralisch zu diskreditieren. Korruption lautet die Formel, die zur Umschreibung des Menschlich-Allzumenschlichen ebenso herhalten muss wie zur Beschwörung des Niedergangs von Staat, Kultur und Zivilisation; und in schöner Regelmäßigkeit entlädt sich die öffentliche Entrüstung über den Skandal unbeschadet der kollektiven Er­ kenntnis, dass es "so etwas" schon immer gegeben hat und immer geben wird. "So etwas"? Was denn eigentlich? Was für Vorgänge, Zustände, Ver­ haltensweisen oder Eigenheiten meinen wir, wenn wir von "Korruption" sprechen? Im Austausch mit Leuten, die wissen wollten, worüber ich for­ sche, habe ich immer wieder die Erfahrung machen können, dass die Vor­ stellungsinhalte, die sich mit diesem Wort verbinden, so diffus wie viel­ gestaltig sind. Mauscheleien im Bauamt, Vetternwirtschaft und Amigos, schwarze Kassen für illegale Parteispenden, noble Geschenke an IOC­ Funktionäre vor der Vergabe Olympischer Spiele, Schrniergeldpraktiken im internationalen Geschäftsverkehr, die Plünderung der Staatskasse durch Machthaber in aller Herren Länder: dies alles und noch viel mehr, was in einem spezifischen Sinne als unmoralisch und verwerflich gilt, kann und darf je nach subjektivem Verständnis und Diskussionszusam­ menhang unter "Korruption" verstanden werden.

Inhalt
I: Exploration und theoretische Rahmung.- 1. Kapitel Forschungsobjekt Korruption.- 2. Kapitel Phänomenologie korruptiver Beziehungen.- 3. Kapitel Korruption als sozialer Prozess.- II: Korruptions-Karrieren.- 4. Kapitel Probleme der Situationsdefinition.- 5. Kapitel Karrierephasen.- 6. Kapitel Beziehungsmuster.- III: Zur Institutionalisierung von Korruption.- 7. Kapitel Expansive Korruption.- 8. Kapitel Neutralisation.- Anhang: Verzeichnis der Fälle.- Abkürzungsverzeichnis.- Literatur.


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