Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Vergleichende sozialhistorische Untersuchung der Rechtsberatungspraxis von Frauenbewegung und Arbeiterbewegung (1894-1933). Diss. Univ. Mainz 1996
Nicht nur die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse, sondern auch zu einem bestimmten Geschlecht erweist sich als sozialer Platzanweiser, der über das Maß und die Qualität von Lebenschancen entscheidet und den Zugang zu Herrschaft und Verfügungsmacht eröffnet oder versperrt.
Ausgehend von dieser Prämisse untersucht die Autorin die Beratungspraxis der Frauenrechtsschutzstellen, eines der wichtigsten Handlungsfelder der ersten deutschen Frauenbewegung, und vergleicht sie mit Zielen und Aktivitäten der freigewerkschaftlichen Arbeitersekretariate. Damit betritt sie gleich doppeltes Neuland: der Frauenrechtsschutz und seine Bemühungen um Rechtsgleichheit zwischen den Geschlechtern gehören zu den bisher vernachlässigten Kapiteln der Frauen- und der Rechtsgeschichte; bei den Arbeitersekretariaten steht erstmals ihr Umgang mit "Frauenfragen" zur Debatte.
Zu den herausragenden Ergebnissen der Studie gehört der Beleg, daß Arbeiterfrauen und Arbeiterinnen wegen der in den Arbeitersekretariaten vorherrschenden patriarchalen Institutionen- und Handlungslogik mehrheitlich lieber die Hilfe bürgerlicher Frauen in Anspruch nahmen, als männliche Experten der eigenen Klasse zu konsultieren.
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