Macht und Ohnmacht der Verbände

Aus der Perspektive eines Insiders stellt das Buch eine spannende und für die Verbändeforschung gewichtige Arbeit über die interne Organisation und die externe Wirkung der organisierten industriellen Interessen auf Spitzenverbandsebene - exemplifiziert am Beispiel des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. - dar. Seit den frühen 70er Jahren gibt es wohl keine so bedeutende Auseinandersetzung mit der Arbeit der Verbände mehr, und dies in einer Zeit, in der die Kritik der Verbände an Parteienstaat und Regierungskompetenz unüberhörbar wird und weit über das hinausgeht, was in der sozialliberalen Koalition an wechselseitiger Polemik laut wurde. Eine der Hauptfragen ist dabei die nach der politischen Macht gesellschaftlicher Gruppen. Eschenburgs Frage nach der "Herrschaft der Verbände" bedarf der Ergänzung in der Analyse ihrer strukturellen Ohnmacht.
Der Autor plädiert für eine Revitalisierung der staatlichen Gemeinwohlkompetenz und einer Aktivierung des Dialogs zwischen den gesellschaftlichen Gruppen. Er bringt in diese Arbeit sein enormes Insiderwissen als ehemaliger, langjähriger Hauptgeschäftsführer des BDI ein, das durch Umfragen und Interviews untermauert wird.

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