Frauen, Terrorismus und Justiz

Frauen, Terrorismus und Justiz

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783770016273
Untertitel:
Prozesse gegen weibliche Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Gisela Diewald-Kerkmann
Herausgeber:
Droste Verlag
Anzahl Seiten:
363
Erscheinungsdatum:
31.10.2009
ISBN:
978-3-7700-1627-3

Wer Ermittlungs- und Strafverfahren gegen Mitglieder der Roten Armee Fraktion und der Bewegung 2. Juni betrachtet, wer sich mit Selbstzeugnissen von Beteiligten beschäftigt oder mit der öffentlichen Diskussion über die Bedrohung des Rechtsstaates durch "Terroristinnen" und "Terroristen" in den siebziger Jahren auseinandersetzt, kann der Frage nach der Beteiligung von Frauen nicht ausweichen. Die teilweise anzutreffenden individuell-biographischen und psychologischen Erklärungsmodelle werden allein der Komplexität des Themas nicht gerecht. Sie blenden nicht nur den zeithistorischen Kontext, den prozesshaften Charakter der Konflikte aus, sondern reduzieren die Teilnahme von Frauen an politisch motivierten Straftaten auf psychologische, pathologische und kriminelle Ursachen. Demgegenüber soll es in dieser geschichtswissenschaftlichen Arbeit darum gehen, die individuellen Kategorien mit gesellschaftlichen und historischen Faktoren zu verknüpfen. Es soll hinterfragt werden, wie die "Terroristinnen" und "Terroristen" von Politik, Justiz und Öffentlichkeit wahrgenommen und welche Zuschreibungen vorgenommen wurden.

Autorentext
PD Dr. Gisela Diewald-Kerkmann, Historikerin und Privatdozentin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Arbeitsbereich Zeitgeschichte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschichte des Nationalsozialismus und Geschichte des Terrorismus im 20. Jahrhundert. Bei dieser Studie handelt es sich um ihre Habilitationsschrift, im Jahre 2008 angenommen.

Klappentext
Frauen in der RAF

Wer Ermittlungs- und Strafverfahren gegen Mitglieder der Roten Armee Fraktion und der Bewegung 2. Juni betrachtet, wer sich mit Selbstzeugnissen von Beteiligten beschäftigt oder mit der öffentlichen Diskussion über die Bedrohung des Rechtsstaates durch Terroristinnen und Terroristen in den siebziger Jahren auseinandersetzt, kann der Frage nach der Beteiligung von Frauen nicht ausweichen. Die teilweise anzutreffenden individuell-biographischen und psychologischen Erklärungsmodelle werden allein der Komplexität des Themas nicht gerecht. Sie blenden nicht nur den zeithistorischen Kontext, den prozesshaften Charakter der Konflikte aus, sondern reduzieren die Teilnahme von Frauen an politisch motivierten Straftaten auf psychologische, pathologische und kriminelle Ursachen. Demgegenüber soll es in dieser geschichtswissenschaftlichen Arbeit darum gehen, die individuellen Kategorien mit gesellschaftlichen und historischen Faktoren zu verknüpfen.

Das Hauptaugenmerk gilt weder der einzelnen Täterin noch dem Staat. Vielmehr steht die Dynamik zwischen den Geschehensabläufen auf der Ebene der Strafprozesse (Täterinnen und Täter, Richter, Staatsanwälte, Verteidiger und Kronzeugen), der Politik bzw. der politischen Entscheidungsträger (Bundesregierung, Parlament, Opposition, Bundesministerien des Innern und der Justiz), den Ermittlungs- und Strafverfolgungsinstanzen (vor allem Bundeskriminalamt und Bundesanwaltschaft) und der Öffentlichkeit (Presse- und Massenmedien) im Mittelpunkt. Tatsächlich soll der Blick auf die Frage gelenkt werden, wie die gesellschaftlichen Vorstellungen und Konstruktionen von Terrorismus aussahen und welche Rückwirkungen sie auf die Gerichtsprozesse gegen Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni hatten. Es soll hinterfragt werden, wie die Terroristinnen und Terroristen von Politik, Justiz und Öffentlichkeit wahrgenommen und welche Zuschreibungen vorgenommen wurden.


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