Das Volk sitzt zu Gericht

Das Volk sitzt zu Gericht

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783706541268
Untertitel:
Österreichische Justiz und NS-Verbrechen am Beispiel der Engerau-Prozesse 1945-1954
Genre:
Sonstige Geschichts-Sachbücher
Autor:
Claudia Kuretsidis-Haider
Herausgeber:
StudienVerlag
Anzahl Seiten:
496
Erscheinungsdatum:
31.07.2006
ISBN:
978-3-7065-4126-8

Im August 1945 fand der erste Prozess des Volksgerichts Wien gegen vier Wiener SA-Männer wegen Verbrechen an ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern, die beim so genannten Südostwallbau im Lager Engerau (heute Petrzalka/Bratislava) Sklavenarbeit in Form von Schanzarbeiten leisten mussten, statt. Bis zur Evakuierung des Lagers vor der heranrückenden sowjetischen Armee Ende März 1945 kamen hunderte ungarische Juden aufgrund der mangelnden hygienischen Bedingungen und Misshandlungen ums Leben oder wurden von der österreichischen Wachmannschaft ermordet. Mehr als hundert Personen mussten auf dem "Todesmarsch" von Engerau und weiter auf dem Schiffstransport in das KZ Mauthausen ihr Leben lassen. Zwischen August 1945 und Juli 1954 ermittelte das Landesgericht Wien als Volksgericht gegen mehr als 70 der für die Verbrechen verantwortlichen österreichischen SA-Männer und politischen Leiter. Diese "sechs Engerau-Prozesse" sind die einzigen Verfahren, die sich über fast den gesamten Zeitraum der österreichischen Volksgerichtsbarkeit erstreckten. Auf Grundlage von mehr als 8.000 Seiten Gerichtsdokumenten stellt das Buch die Geschichte der Engerau-Prozesse sowie ihre Hintergründe erstmals ausführlich dar. Die Autorin entreißt auch die unzähligen Opfer der Vergessenheit, die stellvertretend für tausende ungarische Juden und Jüdinnen stehen, die zu Kriegsende in Österreich umkommen mussten und deren Schicksal vielfach noch auf eine Aufarbeitung wartet. Für das Manuskript dieses Buches erhielt die Autorin den Herbert-Steiner-Preis 2004, sowie für die Arbeiten am Kapitel "Der 1. Engerau-Prozess im August 1945: Exzesstäter I" den Theodor-Körner-Preis 2004. Die Autorin: Mag.a Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider, geb. 1965; Studium der Geschichte und Geografie (Lehramt). Seit 1993 Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Seit 1998 gemeinsam mit Winfried R. Garscha Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz. Forschungsschwerpunkte: Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich nach 1945 und im europäischen Kontext, Vergangenheitspolitik in Österreich sowie Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit

Autorentext
Mag.a Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider, geb. 1965; Studium der Geschichte und Geografie (Lehramt). Seit 1993 Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Seit 1998 gemeinsam mit Winfried R. Garscha Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz. Forschungsschwerpunkte: Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich nach 1945 und im europäischen Kontext, Vergangenheitspolitik in Österreich sowie Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit.


Zusammenfassung
"Ein überaus wichtiger Beitrag zur österreichischen Zeit- und Justizgeschichte." (Die Presse)

"Was Claudia Kuretsidis-Haider von so manchen anderen Autoren unterscheidet, ist: ihr Engagement zum Gedenken an die Opfer von Engerau. Nur wenigen Leuten ist bekannt, dass sie jährlich, - Ende März - eine Gedenkfahrt nach Petrzalka zu den Gräbern der ermordeten und umgekommenen ungarisch-jüdischen Arbeitsdienstsoldaten organisiert. Bei einer schlichten Gedenkfeier vor den Gräbern der jüdischen Zwangsarbeiter wird immer auch auf die verbrecherischen Taten der Nazis hingewiesen. Claudia Kuretsidis- Haider hat sich damit großer Meriten verdient gemacht. Dank ihr sind die Toten von Engerau nicht vergessen." (Illustrierte Neue Welt)

"Die Historikerin Claudia Kuretsidis-Haider hat in einer profunden Darstellung der Volksgerichtsverfahren zum Thema Engerau die Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren herausgearbeitet." (Wiener Zeitung, Rainer Mayerhofer)

"Nach ausführlicher Lektüre legt man das im Innsbrucker Studienverlag betreute und erschienene, gewohnt sorgfältig gesetzte und aufgearbeitete Buch mit einem schalen Gefühl aus der Hand: Doch nicht etwa deshalb, weil es, von Anfang an als historische Untersuchung an- und ausgelegt, nicht hielte, was es verspricht, sondern weil sein Gegenstand und die Geschichte dieses Gegenstandes einen nicht unberührt lassen.(...) ein gelungener Beitrag zur österreischischen Justizgeschichte. (...) Advokatorischen 'Feinsinn' oder auch nur 'Spürsinn' zu gewinnen, ist viel mehr Resultat ständig studierenden Bemühens und sich vertiefender Erfahrung als Ergebnis eines großen 'begabten' Wurfes. Zu den Werken, die auf dem Wege solchen Studiums nicht fehlen sollten, gehört das hier vorgestellte Buch." (Österreichisches Anwaltsblatt, Michael E. Sallinger)

"Auf Grundlage von mehr als 8.000 Seiten Gerichtsdokumenten stellt das Buch die Geschichte der Engerau-Prozesse sowie ihrer Hintergründe erstmals ausführlich dar." (Illustrierte Neue Welt)

"Es wäre sehr zu wünschen, dass sich die heute praktisch tätigen Juristen in größerem Maß als bisher mit Rechtsgeschichte befassen, wofür die Arbeit von Claudia Kuretsidis-Haider sich vorzüglich eignen würde." (H-Soz-u-Kult, Wolfgang Form)


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