Sämtliche Werke - Stuttgarter Ausgabe. Bd. 5 - Prosa 3 (Sämtliche Werke - Stuttgarter Ausgabe, Bd. 5)

Sämtliche Werke - Stuttgarter Ausgabe. Bd. 5 - Prosa 3 (Sämtliche Werke - Stuttgarter Ausgabe, Bd. 5)

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783608953176
Untertitel:
1946-1950
Genre:
Anthologien
Autor:
Gottfried Benn
Herausgeber:
Klett-Cotta Literatur
Auflage:
1. Aufl. 1991
Anzahl Seiten:
739
Erscheinungsdatum:
18.12.2003
ISBN:
978-3-608-95317-6

Die in den Nachkriegsjahren bis 1950 entstandenen Texte sind Zeugnisse der Rückkehr Benns ins öffentliche literarische Bewusstsein, seines »Comeback«. Enthalten sind die großen Texte »Der Ptolemäer«, »Der Radardenker« und »Doppelleben«. Erläuterungen, Rezensionen und Benns Rede auf »Nietzsche nach 50 Jahren« werden ergänzt durch fünf in den bisherigen Werkausgaben fehlende Texte sowie die »Prosaischen Fragmente«.

Autorentext
Gottfried Benn, 1886 2. Mai in Mansfeld geboren. 1905-1910 Medizinstudium in der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen in Berlin. Approbation. 1912 Veröffentlichung des ersten Gedichtheftes als Lyrisches Flugblatt: Morgue und andere Gedichte. 1913 Übernimmt die Leitung des Pathologischen Instituts am Städtischen Krankenhaus in der Sophie-Charlottenstraße. 1914 Zieht als Militärarzt ins Feld. Nimmt an den Kämpfen in Belgien teil. 1915-1917 Oberarzt im Militärgouvernement Brüssel. Entlassung aus der Armee. 1917 Die gesammelten Gedichte erscheinen im Verlag der Aktion unter dem Titel: »Fleisch«. Gottfried Benn läßt sich als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin nieder und führt hier seine Praxis bis 1935. 1922 Die Gesammelten Schriften erscheinen im Erich Reiss Verlag in Berlin. 1932 Benn wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Abteilung Dichtung. 1933-1934 Vorübergehend im Bannkreis der nationalsozialistischen Ideologie. 1935 Benn verläßt Berlin und läßt sich als Oberstabsarzt in Hannover reaktivieren. Es erscheinen die Ausgewählten Gedichte, Benns letzte Publikation in der Nazizeit. Schwere Angriffe gegen Benn in »Das Schwarze Korps« und im »Völkischen Beobachter«. 1937-1945 Benn wird nach Berlin versetzt. Tätigkeit im Militärischen Versorgungswesen als Gutachter in Fürsorge- und Rentenfragen. Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer und Schreibverbot. 1943 als Oberarzt nach Landsberg a.d. Warthe. 1945 Rückkehr nach Berlin. 1946-1948 Praxiseröffnung. Veröffentlichungsschwierigkeiten. 1951 Verleihung des Büchner-Preises in Darmstadt durch die Akademie für Sprache und Dichtung. 1953 Benn gibt die ärztliche Praxis auf. 1956 7. Juli. Tod Gottfried Benns in Berlin.

Leseprobe
LOTOSLAND Ein bösartiger Winter geht zu Ende, ein fortwährend rückfälliger mit immer neuen Hochs, die regelmäßig eine sogenannte Aufheiterung brachten (offenbar eine ganz besondere Form innerhalb der Heiterkeitsskala), ein wahrhaft maligner Winter, dem alle Opfer an Möbelrudimenten, Kinderwiegen, Trümmerresten vergeblich fielen, der die Felle, die das Lebendige schützen sollten, mit 20º vier Monate lang blutig riß. Wölfe an der Oder, Adler in den Müggelbergen! Ein Winter in der Besatzungszeit! Der Magistrat verschanzte sich hinter die Besatzungsmächte, diese hinter die Elemente, diese vermutlich hinter das Hochland von Tibet, dies hinter irgendeinen Dalai Lama und so fort , und darüber ging alles zugrunde, die Geschäfte schliefen ein, das Geld verschwand, Steuern wurden nicht mehr gezahlt, das Leben stockte. Mein Geschäftsbetrieb, Schönheitsinstitut einschließlich Krampfadern, war längst zum Erliegen gekommen. Im Behandlungszimmer war wochenlang nicht geheizt, einen Arm aus dem Pelz oder einen Fuß aus den Lumpen zu nehmen, hätte für den Kunden eine neue Pathologie bedeutet. Ich war froh. Schluß mit den erfrorenen Pedalen und den geschwollenen Fingern, dem Bauchjucken und den Aderknoten hinten und vorn! Endlich allein! [...]

Inhalt
»Statische Gedichte« (1946)
Der Ptolemäer. Berliner Novelle (1947)
Berliner Brief, Juli 1948. An den Herausgeber einer süddeutschen Monatsschrift (1948)
Zur Erneuerung der Akademie der Künste zu Berlin (1948)
Goethe und die Naturwissenschaften. Einleitung (1949)
Der Radardenker (1949
Die besten Bücher des letzten Jahres.
Antwort auf eine Rundfrage (1949)
Lebenslauf (1949)
Doppelleben (1950)
I. Schatten der Vergangenheit.
II. Leier und Schwert
III. Lyrisches Intermezzo
IV. Block II, Zimmer 66
V. Literarisches
Absolute Prosa
Doppelleben
Stil und Entartung
Kurt Hamsun: »Auf überwachsenen Pfaden«
VI. 1886
VII. Zukunft und Gegenwart
VIII. Noch einiges Private Schlußworte
Stichworte zu einem Satzungsentwurf für die Akademie der Künste zu Berlin (1950)
Arzt, Gesellschaft und menschliches Leben.
Zu einem Buch von Maxence van der Meersch (1950)
Heinrich Mann zum Gedächtnis. Vorbemerkung (1950)
Rede auf Heinrich Mann. Nachbemerkung (1950)
An Walter von Molo. Ein Brief (1950)
»Geliebte Verse«. Vorbemerkung (1950)
»Geliebte Verse«. Einleitung (1950)
Nietzsche - nach 50 Jahren (1950)
Das waren meine stärksten Eindrücke.
Antwort auf eine Rundfrage (1950)
W.H. Auden : »Das Zeitalter der Angst«. Einleitung (1950)
Prosaische Fragmente 1946-1950
ANHANG
Editorischer Bericht
Verzeichnis der Siglen und Abkürzungen
Diakritische Zeichen
Anmerkungen


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