Das Sagbare sagen

Das Sagbare sagen

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783608934281
Untertitel:
Eine Auswahl aus dem Werk
Genre:
Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Autor:
Helmut Heißenbüttel
Herausgeber:
Klett-Cotta Literatur
Auflage:
1. Aufl. 1998
Anzahl Seiten:
184
Erscheinungsdatum:
1998
ISBN:
978-3-608-93428-1

Das Werk Helmut Heißenbüttels hat auf die deutsche Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg starke Wirkungen ausgeübt: Es erzog die Sprache des Gedichts zu einer neuen Bewußtheit. Und es stellte Muster auf gegen jenes »dröhnend-vor-sich-hin-Erzählen«, das so lange im Schwang war.

Vorwort
Bizarr, traumhaft, obszön...

Autorentext
Helmut Heißenbüttel wurde 1921 bei Wilhelmshaven geboren; er studierte Architektur, Germanistik und Kunstgeschichte in Dresden, Leipzig und Hamburg. Von 1959 bis 1981 leitete er die Sendung »Radio Essay« des Süddeutschen Rundfunks, Stuttgart, und lebte bis zu seinem Tod 1996 bei Glückstadt an der Stör.Nach seinem »Projekt 3« - drei Prosasammlungen - und dem Band »Ödipuskomplex made in Germany. Gelegenheitsgedichte Totentage Landschaften 1965-1980« veröffentlichte er bei Klett-Cotta seine Essaysammlung »Von fliegenden Fröschen, libidinösen Epen, vaterländischen Romanen, Sprechblasen und Ohrwürmern« und, in Zusammenarbeit mit Heinz Edelmann, den Band »mehr ist dazu nicht zu sagen. neue Herbste«. 1985 erschien das »Textbuch 8«, 1986 »Textbuch 9« und »Textbuch 10 von Liebeskunst«, zuletzt das »Textbuch 11 in gereinigter Sprache« und »Über Literatur«.

Klappentext
Das Werk Helmut Heißenbüttels hat auf die deutsche Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg starke Wirkungen ausgeübt: Es erzog die Sprache des Gedichts zu einer neuen Bewußtheit. Und es stellte Muster auf gegen jenes »dröhnend-vor-sich-hin-Erzählen«, das so lange im Schwang war. Heißenbüttel hat die Sprache dazu überredet, die Welt, die wir als außer uns erleben, nicht mehr abbilden zu wollen, vielmehr sollte die Sprache selber, durch ein dauerndes Reflektieren ihrer Gesetze, eine neue Welt hervorbringen. Die angebotene Auswahl führt im ersten Abschnitt Heißenbüttels frühe Versuche zur Veränderung des Gedichts vor; dann seine Versuche zur Veränderung des Erzählens; der dritte Abschnitt enthält Texte, die »Abhandlungen« oder auch »Traktate« genannt wurden und in denen Dichterisches, Erzählendes und Reflektierendes sich vermischt; den Schluß bilden die späten Texte, die sich bemühen, die neu entstandene Form des Gedichts wieder an die Tradition anzuschließen. Das Ganze präsentiert sich als ein Lesebuch, das in das umfangreiche, bei Klett-Cotta in 16 Einzelbänden vorliegende Werk Heißenbüttels einführen will.

Leseprobe
Gedicht von Farben

das schräg herunter taumelnde einzelne schwarze Erlenblatt
die roten Punkte der Hagebutten im schwarzen Graben
die schwarz gefransten Brüche im grauen Asphalt
der Hahnenschrei im Nebel
das apfelsinenfarbene Reet des November
Erinnerung an John Cage mit der Muschel auf den Knien
der raspelnde Ton der Bewegung des Windes an meinem Ohr
der rostige Ton der Kirchuhr im Nebel
das rostige Laub der Kastanie am Bahnhof in Krempe
der schwarze Augenblick der Wahrheit
das Geräusch beim Niedersetzen des Topfes ein Hörspiel
die Besen der Erlenallee und das dichtere Gestrichel der Rotdornbüsche
ich erkenne das Schwarze im dichteren Gestrichel der Rotdornbüsche wieder
das Wiedererkennen der Schwärze der dichteren Dichte
das schwärzliche Rot der Mehlbeerbüsche im Dezember
das grüne Giebeldreieck im grauen Reetdach
das grüne Giebeldreieck im grauen Reetdach im Winter
das grüne Giebeldreieck im grauen Reetdach im Winter mittags


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