Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte / Die Urkatastrophe Deutschlands. Der erste Weltkrieg 1914-1918

Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte / Die Urkatastrophe Deutschlands. Der erste Weltkrieg 1914-1918

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783608600179
Untertitel:
Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte 17
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Autor:
Wolfgang Mommsen
Herausgeber:
Klett-Cotta Literatur
Auflage:
10., Aufl.
Anzahl Seiten:
188
Erscheinungsdatum:
2002
ISBN:
978-3-608-60017-9

Band 17: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der erste Weltkrieg 1914-1918 Der Erste Weltkrieg, die Urkatastrophe, steht am Anfang einer Epoche gewaltiger Umwälzungen. In seinem Gefolge ereigneten sich politische und soziale Erschütterungen, die die überkommene bürgerliche Ordnung Europas zerstörten: Mit diesem Niedergang begann der Aufstieg von Faschismus und Nationalsozialismus und die Stabilisierung des sowjetischen Herrschaftssystems.

Subskription bis Erscheinen des letzten Bandes

Autorentext
Wolfgang J. Mommsen, geboren 1930 in Marburg. 1968 - 1996 Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Düsseldorf. Er leitete von 1977 bis 1985 das Deutsche Historische Institut in London und war von 1988 bis 1992 Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands. Er war Mitherausgeber der Max-Weber-Gesamtausgabe und lebte als Emeritus in Düsseldorf. 2004 kam Wolfgang Mommsen bei einem Badeunfall ums Leben.

Klappentext
Der Erste Weltkrieg, die Urkatastrophe, steht am Anfang einer Epoche gewaltiger Umwälzungen. In seinem Gefolge ereigneten sich politische und soziale Erschütterungen, die die überkommene bürgerliche Ordnung Europas zerstörten: Mit diesem Niedergang begann der Aufstieg von Faschismus und Nationalsozialismus und die Stabilisierung des sowjetischen Herrschaftssystems.

Leseprobe
Forschungsstand und Kontroversen in der Forschung
In der Geschichtswissenschaft besteht heute weithin Einigkeit darüber, daß der Erste Weltkrieg, wie George Kennan dies formuliert hat, die "Urkatastrophe" des zwanzigsten Jahrhunderts gewesen ist. Der Erste Weltkrieg steht am Anfang einer Epoche gewaltiger Umwälzungen, die erst in den letzten Jahren unseres Jahrhunderts einer neuen, freilich immer noch instabilen Weltgesellschaft Platz gemacht haben. Die politischen und sozialen Erschütterungen des Ersten Weltkrieges unterminierten die überkommene bürgerliche Sozialordnung Europas; sie beschleunigten den Niedergang des Bürgertums als führende gesellschaftliche Schicht; sie setzten neue politische Kräfte frei, welche Europa und die Welt bis zur Unkenntlichkeit veränderten, einerseits den Nationalsozialismus und die faschistischen Bewegungen, andererseits das sowjetische Experiment der Errichtung eines marxistisch-leninistischen Herrschaftssystems zunächst "in einem ( - rückständigen - d.Vf.) Lande" und, teilweise als Folge des Zweiten Weltkrieges, seiner zeitweiligen Ausweitung auf ganz Osteuropa. Darüber hinaus sind die Ausstrahlungen des Marxismus-Leninismus namentlich auf die außereuropäische Welt noch heute wahrnehmbar, wenngleich sie seit längerem rückläufig sind. Der Erste Weltkrieg brachte in der Zwischen Kriegszeit die Kulmination westlicher imperialer Herrschaft über weite Regionen des Erdballs. Gleichzeitig wurden in diesen Jahren die Ansätze gelegt, die dann nach dem Zweiten Weltkrieg in einen weltweiten Prozeß der Dekolonisation einmündeten. Vor allem aber wurden die europäischen Gesellschaften und namentlich die deutsche Gesellschaft durch die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges tiefgreifend verändert und destabilisiert; überdies war er die Inkubationsphase der extremen völkischen Nationalismen und des Antisemitismus.
Es ist daher nicht erstaunlich, daß sich die Geschichtswissenschaft seit geraumer Zeit mit steigender Intensität der Erforschung der Geschichte des Ersten Weltkrieges zugewandt hat. Angesichts der politischen Relevanz der Deutungen dieses gewaltigen Geschehens setzten die wissenschaftlichen und mehr noch die publizistischen Veröffentlichungen über den Ersten Weltkrieg schon in den frühen 20er Jahren ein. Die Zeit des Nationalsozialismus brachte in Deutschland eine Unterbrechung ernsthafter Forschung, verbunden mit weitgehender Abschottung gegenüber der westlichen Geschichtswissenschaft. In der Bundesrepublik wurde die Debatte über den Ersten Weltkrieg dann von Fritz Fischer 1959 mit einem Aufsatz in der Historischen Zeitschrift über die deutschen Kriegsziele im Ersten Weltkrieg neu eröffnet. Fischer stellte den in den vergangenen Jahrzehnten nicht ohne Einmischung politischer Faktoren erreichten weitgehenden Konsensus über den Ersten Weltkrieg und seine Ursachen radikal in Frage und setzte damit einen Auseinandersetzung in Gang, die bis in unsere Gegenwart hinein anhält, auch wenn sie inzwischen an Schärfe verloren hat. Fischer, der seine Position im Laufe der Debatte immer mehr verschärfte, vertrat die provozierende These, daß das Deutsche Reich seit 1911 oder doch jedenfalls seit dem sogenannten "Kriegsrat" vom 8. Dezember 1912 zielbewußt auf die Herbeiführung eines europäischen Krieges hingearbeitet habe, allerdings unter der Prämisse, daß Großbritanniens Neutralität gewährleistet sein würde. Insbesondere Gerhard Ritter trat Fischer damals scharf entgegen und mit ihm eine ganze Phalanx von Historikern der älteren Generation. Inzwischen hat sich der Kern der These Fritz Fischers, daß nämlich das Deutsche Reich die Hauptverantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges trage, im wesentlichen durchgesetzt, während seine These, daß das Deutsche Reich schon in den letzten Vorkriegsjahren konsequent den Krieg vorbereitet habe und eine Kontinuität der deutschen Kriegsziele unter Einschlu


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