Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik

Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783531116686
Untertitel:
Zur Tradition einer besonderen politischen Kultur. Band 1
Genre:
Buchhandel & Bibliothekswesen
Autor:
Hans-Gerd Jaschke
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
1984
Anzahl Seiten:
502
Erscheinungsdatum:
1984
ISBN:
978-3-531-11668-6

Im Mai 1985 jährt sich zum vierzigsten Male die militärische Zerschlagung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems durch die Anti-Hitler-Koalition. 1989 blickt die Bundesrepublik auf die gleiche Zeitspanne ihrer demokratisch-rechts staatlichen Existenz zurück. In gewisser Hinsicht trug ihre Geschichte von Anfang an Projektcharakter: Ökonomisch war die Wiederaufbauphase durch die Westinte gration und die Einbindung der Bundesrepublik in den kapitalistischen Weltmarkt gekennzeichnet. Politisch ist das Projekt "Demokratisierung" noch immer Tagesauf gabe geblieben. Die schrittweise Anpassung an anglo-amerikanische demokratie theoretische Konzepte unter den anfänglichen Bedingungen alliierter Okkupation, Entnazifizierungspraxis und "re-education"-Bemühungen schufen ein rechtsstaat lieh-parlamentarisch-demokratisches Institutionengefüge und einen funktions fähigen Modus der politischen Konfliktregelung, der weitgehend akzeptiert und stabilisiert ist. Im Rückblick auf das fortwährende "Projekt Demokratie" läßt sich konstatieren, daß die Existenz der demokratischen politischen Ordnung in diesem Zeitraum nie ernstlich in Gefahr war, die Bundesrepublik andererseits von extremen politischen und ökonomischen Belastungsproben verschont blieb. Dennoch fehlt ihr ein wich tiger Faktor demokratischer Stabilität: Tradition. Während die westlichen Vorbilder über jahrhundertelange, in revolutionären Prozessen durchgesetzte bürgerlich-demo kratische Traditionen verfügen, fehlt dieses Moment in der Bundesrepublik. Mit diesem historischen Defizit der Legitimation politischer Herrschaft erklärt sich u. E.

Klappentext
Im Mai 1985 jährt sich zum vierzigsten Male die militärische Zerschlagung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems durch die Anti-Hitler-Koalition. 1989 blickt die Bundesrepublik auf die gleiche Zeitspanne ihrer demokratisch-rechts­ staatlichen Existenz zurück. In gewisser Hinsicht trug ihre Geschichte von Anfang an Projektcharakter: Ökonomisch war die Wiederaufbauphase durch die Westinte­ gration und die Einbindung der Bundesrepublik in den kapitalistischen Weltmarkt gekennzeichnet. Politisch ist das Projekt "Demokratisierung" noch immer Tagesauf­ gabe geblieben. Die schrittweise Anpassung an anglo-amerikanische demokratie­ theoretische Konzepte unter den anfänglichen Bedingungen alliierter Okkupation, Entnazifizierungspraxis und "re-education"-Bemühungen schufen ein rechtsstaat­ lieh-parlamentarisch-demokratisches Institutionengefüge und einen funktions­ fähigen Modus der politischen Konfliktregelung, der weitgehend akzeptiert und stabilisiert ist. Im Rückblick auf das fortwährende "Projekt Demokratie" läßt sich konstatieren, daß die Existenz der demokratischen politischen Ordnung in diesem Zeitraum nie ernstlich in Gefahr war, die Bundesrepublik andererseits von extremen politischen und ökonomischen Belastungsproben verschont blieb. Dennoch fehlt ihr ein wich­ tiger Faktor demokratischer Stabilität: Tradition. Während die westlichen Vorbilder über jahrhundertelange, in revolutionären Prozessen durchgesetzte bürgerlich-demo­ kratische Traditionen verfügen, fehlt dieses Moment in der Bundesrepublik. Mit diesem historischen Defizit der Legitimation politischer Herrschaft erklärt sich u. E.

Inhalt
1. Einleitung.- 2. Problemorientierte Hinweise zur Studie.- 2.1. Zur Entstehungsgeschichte der Studie.- 2.2. Probleme der Erforschung politischer Kleingruppen.- 2.3. Zur Funktion von Gesprächen mit rechtsextremen Funktionären.- 2.4. Zum Rechtsextremismus-Begriff.- 3. Konturen des rechtsextremen Lagers nach 1945.- 3a. Die Restauration der rechtsextremen Stammkultur im Kontext der Entnazifizierungspolitik.- 3b. Zur Entwicklung rechter und rechtsextremer Parteien zwischen Bürgerblock und Neonazismus. Eine Zusammenfassung empirischer Befunde.- 3c. Entwicklung soldatischer Verbände in der Frühphase der Bundesrepublik.- 3d. Die Entwicklung rechtsextremer Jugendgruppen. Vom jugendbewegten Lebensstil zur neonazistischen Militanz.- 4. Folgerung: Rechtsextremismus als Problem politischer Kultur.- 4.1. Zum Begriff Politische Kultur.- 4.2. Politische Orientierungen.- 4.3. Parteiengeschichtliche Aspekte.- 4.4. Politisch-kulturelle Aspekte Einige Hypothesen.- 4.5. Falsche Sichtweisen.- 4.6. Rechtsextremismus Konturen eines Forschungsgegenstandes.- 5. Fallstudien.- 5a. Forschungsdesign.- 5b. Die Deutsche Reichspartei (DRP) Ein Weg von der Wahlkampfgemeinschaft zur Kaderpartei.- 5c. Die NPD Aufstieg und Niedergang.- 5d. Der Bund Deutscher Jugend (BDJ) Ein Produkt des Kalten Krieges.- 5e. Der Bund Nationaler Studenten 19561960 Ausbruchsversuch in eine klassische Institution der bürgerlichen Gesellschaft.- 5f. Der Bund Heimattreuer Jugend e. V. Von einer rechtsextremen Kampfgemeinschaft zur bündischen Gruppe?.- 6. Rechtsextremismus und das Projekt Demokratie Zusammenfassende Bemerkungen.- 7. Literaturverzeichnis.- 7.1. Öffentliche Archive/Privatarchive/private Sammlungen.- 7.2. Schriftliche Befragungen.- 7.3. Statistiken,Dokumentensammlungen, Hand- und Jahrbücher.- 7.4. Sonstige Literatur.- Personenregister.


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