Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Zur Entwicklung der Rechtfertigungslehre in der konkordistischen und frühen nachkonkordistischen Theologie
Herausgeber:
Vandenhoeck + Ruprecht
Auflage:
1. Aufl. 12.07.2000
Erscheinungsdatum:
31.07.2000
Die These, dass die Menschen »allein aus Glauben« an Jesus Christus vor Gott gerecht sind, verbindet die unterschiedlichen Positionen lutherischer Rechtfertigungslehre. Dabei zeigt die Geschichte der Formel »sola fide«, dass sie bereits während der Reformationszeit nicht einheitlich verstanden wurde von unterschiedlichen Akzentsetzungen bei Luther selbst bis zu den Texten Melanchthons ab etwa 1530, die eine forensische Deutung vertreten. Untersucht werden die Schriften dieser Reformatoren, aber auch z. B. derjenigen von Brenz und Osiander, und vor allem Positionen, die für die Entstehung des Konkordienbuchs (abgeschlossen 1580), einer Sammlung lutherischer Bekenntnisschriften, maßgeblich wurden: Flacius Illyricus und Melanchthon-Schüler. Aus der Analyse der weiteren Entwicklung der Rechtfertigungslehre in der Tübinger Schule, bei Johann Arndt, Johann Gerhard u.a. ergeben sich Anfragen an die LutherRezeption. Die Einfügung der Rechtfertigungslehre in das analytische System der Heilsordnung ist einseitig und kann weder die Entstehung des Glaubens noch die Erneuerung der menschlichen Wirklichkeit ausreichend erklären. Hilfreiche Ansätze in Luthers Lehre von der »unio mystica« der Glaubenden mit Christus wurden von den untersuchten Dogmatikern meist ignoriert.
Autorentext
Friederike Nüssel ist Professorin für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg.
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