Stadtverwaltung im Nationalsozialismus

Stadtverwaltung im Nationalsozialismus

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783506796080
Untertitel:
Systemstabilisierende Dimensionen kommunaler Herrschaft
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Sabine Mecking, Andreas Wirsching
Herausgeber:
Schöningh
Anzahl Seiten:
418
Erscheinungsdatum:
31.05.2005
ISBN:
978-3-506-79608-0

Neben der Polizei, der Wehrmacht, dem Parteiapparat und zahlreichen Sonderbehörden bildete die städtische Verwaltung einen integralen Bestandteil des nationalsozialistischen Herrschafts- und Terrorsystems. Während die Regellosigkeit und Unüberschaubarkeit der Macht- und Entscheidungsstränge im Dritten Reich in den vergan-genen Jahrzehnten intensiv diskutiert wurden, sind die ordnenden Strukturen in der Forschung bisweilen vernachlässigt worden. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes untersuchen deshalb anhand verschiedener regionaler Beispiele die Tätigkeitsfelder und Handlungsspielräume der Stadtverwaltungen im NS-Staat. Ihre Fragestellungen gruppieren sich um drei große Themenkomplexe: die Personalpolitik, die Gestaltungsspielräume kommunaler Aufgabenwahrnehmung und die von städtischen Dienststellen vollzogenen Verfolgungsmaßnahmen.Die Aufsätze zeigen, wie die Kommunen mit ihrer funktionalen Verwaltung erheblich zur Stabilisierung des NS-Regimes beitrugen. Von städtischen Einrichtungen gingen entscheidende Impulse für die Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik im Dritten Reich aus. Zu- und Sachbearbeiter, Amts- und Dienststellenleiter waren als Verwaltungsfachleute an der Schnittstelle von Normen- und Maßnahmenstaat tätig. Dabei stellte die wechselseitige Dynamisierung zwischen lokaler und staatlicher Ebene einen entscheidenden Faktor der nationalsozialistischen Kraftentfaltung dar. Dass dieser Mechanismus nahezu bis Ende des Krieges funktionierte, verweist zum einen auf den erheblichen Anteil der Gemeinden an der Ressourcenmobilisierung des Regimes. Zum anderen wird deutlich, dass die Deutschen überaus gut verwaltet in den Untergang marschierten.

Autorentext
Andreas Wirsching, geboren 1959, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Instituts für Zeitgeschichte.


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