Wunderbare Erscheinungen

Im Deuschland des 19. Jahrhundert entwickelte sich aus der Spannung zwischen Wundergläubigkeit und "Aufgeklärten" eine ganze Reihe von kleinen und großen "Kulturkämpfen", die wesentlich zur Entstehung des katholischen Milieus beitrugen. Der hartnäckig behauptete Glaube an Wunder, an Marienerscheinungen und Stigmatisationen, wurde zum Zeichen der Resistenz einer katholischen Subkultur gegen Geist und Formen der sich entwickelnden modernen Industriegesellschaft.
Getragen wurde diese Resistenz überwiegend von Frauen. Es kam geradezu zu einer "Feminisierung" von Religion und Kirche. Dieser Prozeß, der noch wenig erforschte Zusammmenhang von Moderne, überkommender Volksfrömmigkeit und weiblicher Religiösität im 19. und 20. Jahrhundert, ist Gegenstand dieses Buches.

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