Computer-Supported Cooperative Work

Computer-Supported Cooperative Work

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783486580006
Untertitel:
Interaktive Medien
Genre:
Management
Autor:
Tom Gross, Michael Koch
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
204
Erscheinungsdatum:
22.01.2007
ISBN:
978-3-486-58000-6

Dieses Buch ist das Ergebnis eines regen Austauschs der beiden Autoren mit Wissenschaftlern an Universitäten und Praktikern auf Workshops und Tutorials. Es vermittelt aus Lehrveranstaltungen gewonnene Erkenntnisse zum Thema CSCW ebenso wie gesammelte Erfahrungen aus Projektarbeiten in der Industrie bezüglich der Auswahl und dem Einsatz von CSCW-Lösungen. Die speziellen Stärken des Buches sind dabei: - Es stützt sich auf eine sozitechnische Perspektive und verbindet dabei Erfahrungen und Ergebnisse aus Sozialwissenschaften und Informatik. - Es stellt einen konsistenten Überblick zum Thema dar, der von zwei Autoren in enger Kooperation zusammengestellt worden ist. - Es wird begleitet von einer Sammlung von Lehr- und Lernmaterial für Dozenten, Studenten und Praktiker (siehe http://www.cscwcourse.org). Das Buch ist modular aufgebaut und in vier Abschnitte untergliedert: - Abschnitt I stellt den Bereich CSCW vor, geht auf die wichtigsten Definitionen ein und diskutiert die Charakteristika von CSCW-Anwendungen. - Abschnitt II widmet sich den Sozialwissenschaften als Grundlage von CSCW, die in anderen technischen Büchern häufig ausgelassen werden. Es werden u.a. soziale Entitäten und soziale Interaktion, soziotechnische Systeme, der sozialwissenschaftliche Hintergrund verschiedener Gruppentypen sowie die Kommunikation zwischen Gruppenmitgliedern erörtert. - Abschnitt III bietet darauf aufbauend eine praxisorientierte Klassifikation der wesentlichen Grundfunktionalitäten von CSCW-Werkzeugen und geht bei der Diskussion der einzelnen Unterstützungsklassen auf konkrete Tool-Klassen ein. Jedes Konzept wird in einem separaten Kapiteln erläutert und konkrete Lösungen angeboten. - In Abschnitt IV werden die technische Integration von CSCW-Systeme und neuartige (mobile, ubiquitäre) Benutzerschnittstellen sowie aktuelle (technische) Trends in diesem Bereich beschrieben.

Autorentext
Michael Herczeg ist Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität Lübeck. Nach dem Studium und der Promotion in Informatik war er von 1988 bis 1996 in verschiedenen leitenden Funktionen in der Software-Entwicklung bei den Firmen Bosch und Alcatel tätig, bevor er 1996 an die Fachhochschule Gelsenkirchen für die Lehrgebiete Software-Technik und Mensch-Computer-Kommunikation und 1997 an die Universität Lübeck für die Gebiete Multimediale und Interaktive Systeme im Rahmen der Praktischen Informatik berufen wurde. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Mensch-Computer-Kommunikation, Software-Ergonomie, Interaktionsdesign, Interaktive und Multimediale Systeme, E-Learning und E-Business sowie sicherheitskritische Mensch-Maschine-Systeme. Er war Sprecher der Fachgruppe Software-Ergonomie und ist Mitbegründer des Fachbereiches Mensch-Computer-Interaktion der Gesellschaft für Informatik. Prof. Herczeg berät eine Vielzahl von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen bei der Analyse und Realisierung von Mensch-Maschine-Systemen und interaktiven Medien. Prof. Dr. Michael Koch hat an der TU München Informatik studiert und in dem Fach promoviert. Nach einem Industrieaufenthalt am Xerox Research Centre Europe und folgender Habilitation in Informatik wieder an der TU München lehrt er jetzt an der Universität der Bundeswehr München, wo er die Forschungsgruppe Kooperationssysteme (CSCM) leitet. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der interdisziplinären und praxisorientierten Unterstützung von Zusammenarbeit in Teams, Communities und Netzwerken und dabei speziell in Aspekten der Anforderungsanalyse und Einführung, der Softwarearchitektur sowie ubiquitärer Benutzungsschnittstellen. Er ist Sprecher der Fachgruppe Computer-Supported Cooperative Work der Gesellschaft für Informatik (GI) und Mitglied in den Leitungsgremien der Fachbereiche Mensch-Computer-Interaktion und Wirtschaftsinformatik der GI.

Leseprobe
2.1 Groupware als soziotechnische Systeme (S. 13)

Der Begriff soziotechnisches System wurde in den 1950er Jahren von Trist und Bamforth (1951) am Tavostock Institute London geprägt. Die Wissenschaftler dort fanden in verschiedenen Studien zur Einführung identischer Technologie sehr unterschiedliche Ergebnisse. Die zentrale Erkenntnis der Analyse war, dass es wichtig ist, soziale und technische Systeme gemeinsam und gegenseitig zu optimieren, um ein effektives und effizientes Gesamtergebnis zu erzielen. Dasselbe technische System kann in unterschiedlichen sozialen Umgebungen zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Berücksichtigung des sozialen Umfeldes bei der Konzeption oder Einführung einer Technologie, welche die Interaktion in Gruppen beeinflusst oder unterstützt, ist auch und gerade im Bereich CSCW relevant (Mumford, 1987).

2.1.1 Systemtheorie

Die Systemtheorie ist ein multidisziplinärer Wissenschaftsbereich, der sich mit dem Konzept des Systems beschäftigt. Erste Arbeiten gehen zurück auf Ludwig von Bertanlanffy, William Ross Ashby und andere (siehe z.B. Bertanlanffy, 1968), eine für Ingenieure und Informatiker gut geeignete Einführung bietet (Ropohl, 1979).

Grundsätzlich ist ein System eine "Gesamtheit, aus mehreren Einzelteilen bestehende funktionale Einheit, die zur Ausführung einer bestimmten Aufgabe oder einer Reihe von Aufgaben dient .. "(Langenscheidt, 2006). Systeme haben grundsätzlich ein Ziel und Zweck. Dabei kann kein Einzelteil unabhängig von den anderen funktionieren und jedes Einzelteil kann Einfluss auf die anderen Einzelteile haben.

Ein System zeichnet sich des Weiteren durch die Existenz von einem oder mehreren Eingängen und Ausgängen aus. Informationen oder Reize, die das System über die Eingänge erreichen, werden in Prozessen verarbeitet und führen zu Ergebnissen auf den Ausgängen. Ergebnisse können dabei einfache Ausgabegrößen oder auch komplexe Produkte oder Dienstleistungen sein.

2.1.2 Technische Systeme

In der Informatik werden unter dem allgemeinen Begriff System meist technische Systeme verstanden. Technische Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre Prozesse von der Umwelt, d.h. umgebenden technischen Systemen oder bedienenden Menschen, beeinflusst werden. Für die jeweilige Eingabe ist ein entsprechendes Resultat vorhersagbar. Zur Erzielung dieser Resultate folgen die Systeme allgemeinen Prinzipien der Informationsverarbeitung (z.B. geschlossene Regelschleifen). Eingaben und Ausgaben haben klare und eindeutige Ursache-Wirkungsbeziehungen. Des Weiteren können technische Systeme zwischen einem dynamischen und einem statischen Zustand wechseln . d.h. sie können im Gegensatz zu sozialen Systemen ausgeschaltet werden.

Im Bereich CSCW wurden Groupware-Systeme und deren Einführung zunächst vor allem aus einer technischen Perspektive betrachtet, was, wie wir noch sehen werden, oft zu Schwierigkeiten bei der Einführung geführt hat (vgl. Vorwärtsinterpretation von CSCW in Abschnitt 1.1.1).

2.1.3 Soziale Systeme

In der allgemeinen Systemtheorie wird angenommen, dass alle Systeme eine vergleichbare Struktur haben und entsprechend einer klaren Ursache-Wirkungsbeziehung funktionieren. Da diese Annahme für Systeme mit sozialen Akteuren nur bedingt zutrifft, musste eine alternative Beschreibung der Kopplung gefunden werden. Für solche Systeme wurde das Konzept der strukturellen Kopplung entwickelt (Maturana, 1975, 1981).

Diese Unterscheidung zwischen einerseits einer klaren Ursachen-Wirkungsbeziehung in durch die Umwelt gesteuerten Systemen und andererseits autonomen durch die Umwelt beein

Inhalt
- Einführung in die rechnergestützte Gruppenarbeit - Soziotechnische Systeme und Kommunikation - Benutzerbeteiligung bei der Gestaltung und Einführung von Kooperativen Anwendungen - Klassifikation von Kooperativen Anwendungen - Gruppenwahrnehmungen-/Awareness-Unterstützung - Kommunikationsunterstützung - Koordinations-/Gesch…


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