Die deutsche Justiz und der Nationalsozialismus / Der Volksgerichtshof im nationalsozialistischen Staat

Die Monographie des ehemaligen Bundesanwalts Walter Wagner über den nationalsozialistischen Volksgerichtshof erschien erstmals 1974. Mit ihrer klaren Analyse der Stellung des 1934 geschaffenen Gerichts für politische Strafsachen im Rechtssystem des NS-Regimes und ihrer auf einer beeindruckenden Materialbasis fußenden Darstellung seiner Urteilspraxis ist sie bis heute ein unverzichtbares Grundlagenwerk. Die Beschreibung zahlreicher Prozesse gegen Angehörige des deutschen und europäischen Widerstandes, aber auch gegen angebliche oder tatsächliche Spione sowie "Wehrkraftzersetzer" veranschaulichen den Charakter des Volksgerichtshofs als eines sich immer mehr radikalisierenden Repressionsinstruments der nationalsozialistischen Diktatur. Ein Überblick über die einschlägige Forschung der Jahre 1975 bis 2010 von Jürgen Zarusky führt das Werk an den aktuellen Stand heran.

Autorentext
Walter Wagner (1901-1991), deutscher Jurist, war Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof.

Klappentext
Das Werk erschien erstmals 1974. Darin beschreibt der ehemalige Bundesanwalt Dr. Walter Wagner Gründung, Aufbau und Wirken des Volksgerichtshofs als des obersten deutschen Gerichts, das nach dem Willen der Nationalsozialisten für Hochverrat, Landesverrat und die Tatbestände der Kriegsgesetze zuständig war. Eindrucksvoll schildert Wagner die vor allem im Kriege immer radikaler werdende Rechtsprechung dieses Gerichtshofs, bei der besonders die Verfolgung der "Wehrkraftzersetzung" - oftmals Fälle, bei denen sich die Angeklagten lediglich besorgt zur Kriegslage geäußert hatten - und die Verfolgung des politischen Widerstandes durch die rücksichtlose Anwendung der Todesstrafe barbarische Züge annahm.

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