Das Testament

Das Testament

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783453190023
Untertitel:
Roman
Genre:
Spannung & Mystery
Autor:
John Grisham
Herausgeber:
Heyne Taschenb.
Anzahl Seiten:
512
Erscheinungsdatum:
01.09.2001
ISBN:
978-3-453-19002-3

Der milliardenschwere Exzentriker Troy Phelan ist lebensmüde. Doch bevor er sich aus dem 13. Stock stürzt, verfasst er ein Testament, in dem er sein gesamtes Vermögen seiner der Familie bis dahin völlig unbekannten, unehelichen Tochter Rachel vermacht. Während die aufgebrachte Verwandtschaft das Testament anficht, versucht der Staranwalt Nate O'Riley die Erbin aufzuspüren. Doch wie eine Person finden, die als Missionarin im unzugänglichen brasilianischen Regenwald arbeitet?

Sein letzter Auftritt

Ein milliardenschwerer, lebensmüder Geschäftsmann, eine gierig lauernde Erbengemeinschaft, eine im brasilianischen Regenwald arbeitende Missionarin und ein ehemaliger Staranwalt, der es noch einmal wissen will - das sind die Akteure im Testament. Es geht um Geld, Macht und Ehre, und es geht um Leben und Tod.

Autorentext
John Grisham ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Seine Romane sind ausnahmslos Bestseller. Zudem hat er ein Sachbuch, einen Erzählband und Jugendbücher veröffentlicht. Seine Werke werden in fünfundvierzig Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.

Klappentext
Sein letzter Auftritt

Ein milliardenschwerer, lebensmüder Geschäftsmann, eine gierig lauernde Erbengemeinschaft, eine im brasilianischen Regenwald arbeitende Missionarin und ein ehemaliger Staranwalt, der es noch einmal wissen will - das sind die Akteure im Testament. Es geht um Geld, Macht und Ehre, und es geht um Leben und Tod.



Zusammenfassung
Sein letzter Auftritt

Ein milliardenschwerer, lebensmüder Geschäftsmann, eine gierig lauernde Erbengemeinschaft, eine im brasilianischen Regenwald arbeitende Missionarin und ein ehemaliger Staranwalt, der es noch einmal wissen will - das sind die Akteure im Testament. Es geht um Geld, Macht und Ehre, und es geht um Leben und Tod.

Leseprobe
EINS



Das dürfte der letzte Tag sein, und wohl auch die letzte Stunde. Niemand liebt mich, ich bin alt, einsam und krank, habe Schmerzen und bin des Lebens müde. Ich bin für das Jenseits bereit. Dort kann es nur besser sein als hier.
Mir gehören neben dem gläsernen Verwaltungshochhaus, in dem ich sitze, auch 97 Prozent des Unternehmens in den Stockwerken weiter unten, außer den zweitausend Menschen, die hier arbeiten, auch die zwanzigtausend, die es nicht tun, sowie aller Grund und Boden fast einen Kilometer weit in drei Himmelsrichtungen um das Gebäude herum mitsamt der darunter verlaufenden Rohrleitung, durch die mein Erdgas aus Texas hierher gepumpt wird, nicht zu vergessen die Freileitung, die den Strom liefert. Der Satellit viele Kilometer über mir, mit dessen Hilfe ich früher Befehle in mein die Welt umspannendes Reich gebellt habe, ist geleast. Mein Vermögen beläuft sich auf mehr als elf Milliarden Dollar. Ich besitze nicht nur Silberbergwerke in Nevada und Kupferbergwerke in Montana, sondern auch Kohlezechen in Angola, Kaffeepflanzungen in Kenia, Kautschukplantagen in Malaysia, Erdgas-Lagerstätten in Texas, Ölfelder in Indonesien und Stahlwerke in China. Mein Firmenimperium umfaßt Kraftwerke, Unternehmen, die Computer produzieren, Staudämme bauen, Taschenbücher drucken und Signale an meinen Satelliten schicken, und es verfügt über Tochterunternehmen mit Geschäftsbereichen in mehr Ländern, als irgendein Mensch aufzuspüren vermag.
Früher einmal besaß ich alles an Spielzeug, was das Leben schöner macht: Jachten, Privatjets, Blondinen, Wohnsitze in Europa, große Güter in Argentinien, eine Insel im Pazifik, reinrassige Rennpferde, Vollblüter, und sogar eine Eishockeymannschaft. Aber ich bin inzwischen zu alt für Spielzeug.
Die Wurzel meines Elends ist das Geld.
Dreimal habe ich eine Familie gegründet. Meine drei Ehefrauen haben mir sieben Kinder geboren, von denen sechs noch leben und tun, was sie nur können, um mich zu quälen. Soweit ich weiß, habe ich sie alle sieben selbst gezeugt, und einen Sohn habe ich beerdigt. Eigentlich müßte ich sagen, daß ihn seine Mutter beerdigt hat. Ich war damals nicht im Lande.
Ich habe mich mit meinen drei ehemaligen Frauen und sämtlichen Kindern auseinandergelebt. Sie alle sind heute hier zusammengekommen, weil ich bald sterben werde und es an der Zeit ist, das Geld zu verteilen.


Ich habe diesen Tag lange im voraus geplant. Gleich einem großen Hufeisen umschließen die drei langgezogenen und tiefen Gebäudeflügel meiner vierzehnstöckigen Firmenzentrale einen schattigen, nach hinten offenen Hof, auf dem ich einst im Sonnenschein Mittagsgesellschaften gegeben habe. Ich wohne und arbeite im Dachgeschoß auf gut tausend Quadratmetern, deren üppige Ausstattung manch einer obszön findet, was mich aber nicht im mindesten stört. Ich habe mein gesamtes Vermögen mit meinem Schweiß, meinem Verstand und mit Glück selbst erarbeitet, und das gibt mir das Recht, das Geld so auszugeben, wie ich es für richtig halte. Es ist mein gutes Recht, es zu verschenken, und trotzdem werde ich von allen Seiten bedrängt.
Warum sollte ich mir den Kopf darüber zerbrechen, wer es bekommt? Ich habe alles Erdenkliche mit dem Geld getan. Während ich hier allein in meinem Rollstuhl sitze und warte, kann ich mir nichts vorstellen, was ich kaufen oder sehen möchte. Mir fällt kein einziger Ort ein, an den ich reisen, und kein weiteres Abenteuer, das ich bestehen möchte.
Ich habe alles hinter mir, und ich bin sehr müde.
Es geht mir nicht darum, wer das Geld bekommt. Es geht mir darum, wer es nicht bekommt.
Jeden Quadratmeter dieses Gebäudes habe ich selbst entworfen und weiß daher genau, wo jeder bei dieser kleinen Zeremonie seinen Platz hat. Sie sind alle da und warten geduldig. Das macht ihnen nichts aus für das, was ich zu erledigen habe, würden sie sich sogar nackt in einen Schneesturm stellen.
Da ist als erstes Lillian und ihre Brut vier meiner Nachkommen hat eine Frau zur Welt gebracht, die sich kaum je von mir hat anfassen lassen. Wir haben jung geheiratet ich war vierundzwanzig und sie achtzehn , und daher ist jetzt auch Lillian alt. Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen und werde sie auch heute nicht sehen. Ich bin überzeugt, daß sie nach wie vor die Rolle der bedauernswerten pflichtgetreuen ersten Gattin spielt, die gegen ein jüngeres Modell ausgetauscht worden ist. Sie hat nie wieder geheiratet, und ich bin überzeugt, daß sie in den letzten fünfzig Jahren nichts mit einem Mann gehabt hat. Ich weiß selbst nicht, wie wir zu unseren Kindern gekommen sind.
Der Älteste, Troy Junior, ist inzwischen siebenundvierzig, ein nichtsnutziger Trottel, der meinen Namen wie einen Fluch trägt. Als Junge hat man ihn TJ gerufen, und dieser Spitzname ist ihm nach wie vor lieber als Troy. Von meinen sechs hier versammelten Nachkommen ist er der dümmste, allerdings mit knappem Vorsprung.
Er mußte das College mit neunzehn Jahren wegen Drogenhandels verlassen und hat, wie alle seine Geschwister, zum einundzwanzigsten Geburtstag fünf Millionen Dollar bekommen. Wie allen anderen ist auch ihm das Geld durch die Finger gelaufen, als wäre es Wasser.
Ich bringe es nicht über mich, alle entsetzlichen Geschichten von Lillians Kindern hier auszubreiten. Der Hinweis mag genügen, daß sie alle bis über die Ohren verschuldet und praktisch nicht vermittelbar sind. Da nur wenig Hoffnung besteht, daß sich etwas daran ändert, ist die Teilnahme am feierlichen Akt der Unterzeichnung meines Letzten Willens das einschneidendste Ereignis in ihrem Leben.
Zurück zu meinen einstigen Ehefrauen. Von Lillians Frigidität habe ich mich in die heiße Leidenschaftlichkeit Janies geflüchtet. Sie war ein hübsches junges Ding, das als Sekretärin in der Buchhaltung arbeitete, aber rasch aufstieg, als ich das Bedürfnis empfand, sie auch auf Geschäftsreisen um mich zu haben. Nach einer Weile habe ich mich von Lillian scheiden lassen und Janie …


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