Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 19141945.

Nationalismus und Nationalbewegung in Europa 19141945.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428088966
Untertitel:
Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen 85
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Herausgeber:
Duncker & Humblot
Anzahl Seiten:
580
Erscheinungsdatum:
1999
ISBN:
978-3-428-08896-6

Zu den Themen »Nationalbewegung/Nationalismus« wird hiermit der dritte Teil vorgelegt. Während sich der erste Teil mit der Entstehung der Nationalbewegung in Europa im Zeitraum von 1750 bis 1849 beschäftigte, war der zweite der Entwicklung der Nationalbewegung zwischen 1850 und 1914 gewidmet. Ein vierter Teil wird sich mit dem Nationalismus in Europa nach 1945 auseinandersetzen. Die Pariser Friedenskonferenz zielte auf eine Neuordnung Europas, indem sie ihm unter anderem eine nationaldemokratische Struktur verlieh. Doch in einem System von souveränen Staaten, die sich als Nationalstaaten jeweils eines bestimmten Sprachvolks legitimierten und darum an ihrer sprachlich-kulturellen Homogenität interessiert waren, mußte sich die Nationalitätenfrage nur noch verschärfen: Nun wurde sie zum eigentlichen Strukturproblem für Europa. Die nationale Souveränität, wie sie jetzt als höchster Wert erschien, hatte nicht nur einen konstruktiven, sondern auch einen destruktiven Wert. Sie trug mit dazu bei, die »Gemeinschaftlichkeit von Europa« (Ranke) zu zerstören. Der amerikanische Präsident Wilson ging davon aus, daß das kollektive Sicherheitssystem des Völkerbundes und die Gleichartigkeit demokratischer Verfassungen ein Korrektiv nationaler Vereinzelung werden könnte. Dies erwies sich jedoch als Trugschluß. Das Völkerbundsystem krankte an dem Mißverhältnis zwischen geforderter Universalität einerseits und seinem tatsächlichen fragmentarischen Charakter andererseits. Die Gleichartigkeit demokratischer Verfassungen blieb ein vorübergehender Traum. In den 20er und 30er Jahren ging die Mehrzahl der europäischen Staaten zu totalitären und autoritären Staatsformen über, die den nationalen Souveränitätsanspruch nach innen und nach außen entweder verschärften oder aus ihm heraus einen Herrschaftsanspruch führender Völker und Rassen über andere entwickelten. Nach einer Einleitung befaßt sich das II. Kapitel mit den »Nationalbewegungen und dem Nationalismus in übergreifenden Strukturen

Autorentext
Prof. Dr. Dr. Heiner Timmermann, Professor für europäische Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Vorstandsvorsitzender der Akademie Rosenhof e.V., Weimar.

Inhalt
H. Timmermann Nationalbewegung und Nationalismus in Europa 1914-1945 G. Schulz Nationalismus und Geistesgeschichte. Versuch einer resümierenden Betrachtung X. M. Núñez Internationale Politik, Minderheitenfrage und nationale Autonomie: Der Europäische Nationalitätenkongreß (1925-1938) I. Németh Die ungarischen Revisionsbestrebungen und die Großmächte (1920-1941) M. Krajcovic Internationale und außenpolitische Zusammenhänge der slowakischen Nationalbewegung 1914-1945 H. Bleiber Österreich 1918 bis 1945: eine nationale Frage? M.-W. Kohfink Europäische Utopie und nationale Realität im deutschen Liberalismus 1890-1933 S. Vopel Radikaler, völkischer Nationalismus in Deutschland 1917-1933 K. Ruppert Der Nationalismus der systemstabilisierenden Parteien der Weimarer Republik E. Wolfrum Nationalismus, Föderalismus und Separatismus in Deutschland nach dem Untergang des Dritten Reiches. Die Perzeption der westlichen Siegermächte V. Jewtuch Die Nationalbewegung in der Ukraine: Aufschwung und Niedergang (1914-1925) C. Remer Die Ukraine auf dem Wege vom zaristischen zum sowjetischen Unitarismus I. Stawowy-Kawka Die Mazedonische Frage und die bulgarisch-jugoslawischen Beziehungen (1918-1934) G. Warner Jugoslawischer Nationalismus zwischen den Weltkriegen. Das Nachspiel des Krieges M.-S. Ceausu Die rumänische Nationalbewegung der Bukowina und die Bildung Groß-Rumäniens D. Berindei Mehrheit und Minderheiten im Nationalstaat Rumänien 1918-1945 S. Vogel Die Frage Siebenbürgens und die Lage der ungarischen Minderheit in Rumänien in den Jahren 1920-1940 L. Dribins Nationalismus im Spiegel der lettischen Historiographie W. Wippermann Die Konservative Revolution und der Osten. Zur Geopolitisierung des nationalen Diskurses in der Weimarer Republik M. Waldenberg Der Einfluß des Ersten Weltkrieges auf die nationalen Bestrebungen im westlichen Teil des russischen Reiches K.-E. Lönne Die Entwicklung des italienischen Nationalismus, seine Einwirkung auf und seine Verschmelzung mit dem Faschismus A. Gernert Patriotismus und Faschismus: Gabriele D'Annunzio und Benito Mussolini X. M. Núñez Spanischer Nationalismus, periphäre Nationalbewegungen und Staatskrise (1917-1936) L. Mees Zwischen Euphorie und Depression: Der baskische Nationalismus 1917 bis 1953 G. Verbeeck Nationalismus und Demokratie in Belgien. Das Erbe zweier Weltkriege H.-O. Sieburg Wandlungen in den Urteilen Jacques Bainvilles über die Dritte Republik (1910-1935/36). Ein Beitrag zur Geschichte der politischen Publizistik der Action française D. Tiemann Nation als Gegenstand deutsch-französischer Jugendkontakte in der Zwischenkriegszeit E. I. Kouri Der nationale Gedanke in Finnland in der Zwischenkriegszeit W. Wilhelmus Schweden im Aktionsfeld deutscher Nationalisten 1918-1945 W. Berg Sinti und Roma in einem Europa der Nationalstaaten


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