Ärztinnen - Patientinnen

Der Band untersucht einen wenig erforschten Bereich der Sozial- und Geschlechtergeschichte. Die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Gesundheitspolitik in Deutschland und Großbritannien werden in Form eines System- und Verlaufsvergleichs aufgearbeitet. Das britische Gesundheitssystem war im wesentlichen von Einrichtungen der privaten Fürsorge getragen, bis 1948 der National Health Service eingeführt wurde. Im Unterschied dazu unterlag das deutsche Gesundheitswesen seit dem Krankenversicherungsgesetz von 1883 stärkerer staatlicher Regulierung. Ausgehend von dieser komparativen Fragestellung werden drei Themenbereiche behandelt: Zunächst geht es um die Funktion von Frauen im Gesundheitswesen als Ärztinnen, Fürsorgerinnen und Patientinnen. Zweitens werden die unterschiedlichen gesundheitspolitischen Ansätze in Deutschland und Großbritannien am Beispiel der Geschlechtskrankheiten dargestellt. Und ein dritter Themenbereich befasst sich mit der Rolle der Frau in der Reproduktionsideologie und -technologie.

Autorentext
Merith Niehuss ist Professorin für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität der Bundeswehr München.

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