Persische Briefe

Persische Briefe

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783150020517
Untertitel:
Reclams Universal-Bibliothek 2051
Genre:
Literatur vor 1945
Autor:
Charles de Montesquieu
Herausgeber:
Reclam
Anzahl Seiten:
384
Erscheinungsdatum:
1991
ISBN:
978-3-15-002051-7

Der 1721 erschienene Roman besteht aus fingierten Briefen, in denen zwei durch Europa reisende Perser mit dem unverstellten Blick der Fremden die Ungereimtheiten der abendländischen, »zivilisierten« Lebensformen bloßstellen. Mit seinem Kampf gegen menschliche Borniertheit und seinem entschiedenen Plädoyer für die Toleranz gehört Montesquieus Werk zu den unvermindert aktuellen Dokumenten der europäischen Aufklärung.

Autorentext
Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (getauft am 18. Januar 1689 auf Schloss La Brède bei Bordeaux; verstorben 10. Februar 1755 in Paris), bekannt unter dem Namen Montesquieu, war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und Staatstheoretiker der Aufklärung. Er gilt als Vorläufer der Soziologie, bedeutender politischer Philosoph und Mitbegründer der modernen Geschichtswissenschaft.

Obwohl der gemäßigte Vordenker der Aufklärung für seine Zeitgenossen auch ein erfolgreicher belletristischer Autor war, ist er vor allem als geschichtsphilosophischer und staatstheoretischer Denker in die Geistesgeschichte eingegangen und beeinflusst noch heute aktuelle Debatten.

Leseprobe
Erster Brief
Usbek an seinen Freund Rustan in Isfahan
Wir sind nur einen Tag in Ghom geblieben. Nachdem wir unsere Gebete am Grab der Jungfrau, die zwölf Propheten das Leben schenkte, verrichtet hatten, machten wir uns wieder auf den Weg und gelangten gestern, am fünfundzwanzigsten Tag nach unserer Abreise aus Isfahan, nach Täbris.
Rica und ich sind vielleicht die ersten Perser, die ihr Land aus Wissensdurst verlassen und die auf die Annehmlichkeiten eines ruhigen Lebens verzichtet haben, um unter Mühsalen nach der Weisheit zu suchen.
Wir sind in einem blühenden Reich geboren, aber wir waren nicht der Meinung, daß dessen Grenzen auch die unserer Kenntnisse seien und daß nur das Licht des Orients uns erleuchten dürfe.
Schreibe mir, was man von unserer Reise erzählt, und schmeichle mir nicht! Ich rechne nicht damit, daß wir bei vielen Zustimmung finden. Schicke Deinen Brief nach Erzurum, wo ich einige Zeit bleiben werde!
Leb wohl, lieber Rustan, und sei versichert, daß Du an jedem Ort der Welt, wo ich bin, einen treuen Freund hast! Täbris, am 15. des Monats Safar 1711 Zweiter Brief
Usbek an den schwarzen Obereunuchen in seinem Serail von Isfahan
Du bist der treue Wächter der schönsten Frauen von Persien; ich habe Dir anvertraut, was mir auf der Welt das Liebste war; Du hältst in Deinen Händen die Schlüssel zu jenen schicksalsschweren Pforten, die sich nur für mich öffnen.


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