Genosse.Jude.

Genosse.Jude.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783990501108
Untertitel:
Wir wollten nur das Paradies auf Erden
Genre:
Geschichte
Autor:
Gabriele Kohlbauer-Fritz
Herausgeber:
Amalthea
Anzahl Seiten:
264
Erscheinungsdatum:
30.11.2017
ISBN:
978-3-99050-110-8

Der Ausbruch der Russischen Revolution entfachte vielerorts Hoffnungen auf eine gerechtere Welt. Mit der Gründung Sowjetrusslands begann eine euphorische Aufbauphase. Diese ermöglichte eine Avantgarde, die bis heute ihresgleichen sucht. Zahlreiche jüdische Künstler wirkten an ihr mit, andere engagierten sich auf politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Ebene für den neuen Staat. Der Großteil der jüdischen Bevölkerung im Schtetl litt jedoch unter den veränderten Lebensumständen. In Österreich begeisterte sich nur eine kleine Gruppe für den Kommunismus. Viele jüdische Genossen legten aus Überzeugung ihre Religion ab. Antisemitischen Anfeindungen waren sie dennoch ausgesetzt das Stereotyp des jüdischen Bolschewiken ist zu allen Zeiten anzutreffen. In der Frühzeit der Sowjetunion wurde Antisemitismus noch bekämpft, spätestens mit dem Terror der »Schwarzen Jahre« waren Juden jedoch verstärkt Repressionen ausgesetzt. In Österreich blieben trotzdem viele Juden der Kommunistischen Partei treu. Es war die einzige Partei, die sie nach 1945 zur Rückkehr aufgefordert hatte. Mit dem Jahr 1968 distanzierten sich viele von der Partei. Im Raum stehen die Worte Prive Friedjungs, einer jüdischen Kommunistin aus der Bukowina: »Wenn so eine Welt, in der ein Fünftel vier Fünftel des Produkts verbraucht und vier Fünftel ein Fünftel, nicht reif ist, abgelöst zu werden, dann weiß ich nicht, was dann richtig ist.«

Autorentext
Gabriele Kohlbauer-Fritz (Hg.), geboren 1962, studierte Slawistik und Judaistik in Wien und Moskau. Ab 1993 Kuratorin am Jüdischen Museum Wien, seit 2011 Sammlungsleiterin. Ausstellungen und Kataloge: »Der Schejne Jid. Das Bild des jüdischen Körpers in Mythos und Ritual«, »Zwischen Ost und West. Galizische Juden und Wien«, »Die Liebens. 150 Jahre Geschichte einer Wiener Familie«, »Beste Aller Frauen. Weibliche Dimensionen im Judentum«

Klappentext
»Alle Macht den Sowjets. Frieden, Land und Brot.« Für diese Ideale begeisterten sich auch viele Juden. In Russland erhofften sie sich einen Bruch mit dem Antisemitismus des Zarenreichs. Die Strahlkraft der Revolution ging weit über die russischen Grenzen hinaus. Weltweit und auch in Österreich begannen Juden für die Gleichstellung aller Menschen zu kämpfen. Sie alle träumten vom Arbeiterparadies auf Erden. Dabei entstanden enge Beziehungen zwischen österreichischen und russischen Marxisten. Oftmals waren es jüdische Kommunisten, die zwischen diesen beiden Welten vermittelten. Die Verbindungen auf diplomatischer, politischer, gesellschaftlicher und kultureller Ebene bilden die Ausgangspunkte für die Betrachtung der geschichtlichen Ereignisse beider Länder: vom Exil Leo Trotzkis in Wien noch vor der Oktoberrevolution bis zum Untergang der Sowjetunion. Mit Beiträgen von Agnes Heller, Boris Groys, Mario Keßler, Böris Kuzmany, Thomas Soxberger, Manfred Mugrauer, Verena Moritz, Barbara Lesak, Marcus Patka, Eva Ribarits und Ruth Bachmayer.


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