Drachenrausch

Drachenrausch

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783903071667
Untertitel:
Flanieren in China
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Autor:
Wulf Noll
Herausgeber:
Bacopa
Anzahl Seiten:
368
Erscheinungsdatum:
31.08.2019
ISBN:
978-3-903071-66-7

Drachenrausch. Flanieren in China ist eine Fortsetzung des Buches Schöne Wolken treffen. Eine Reisenovelle aus China. Der Autor spielt dabei mit dem deutschen Begriff Novelle und dem englischen travel novel, ohne zu verschweigen, dass für ihn das China des 21. Jahrhunderts selbst die Novelle ist. Das Buch ist kommunikativ ausgerichtet, den jungen Leuten aus der BYD-Generation kommt eine tragende Rolle zu. Dabei verwandelt der Zauber der jungen Leute nicht nur den Protagonisten, sondern auch die Leser.

Drachenrausch. Flanieren in China bietet literarische Reiseerzählungen, die intime Einblicke in das neue und junge China der Build-Your-Dream Generation geben. Ausgangspunkt und fester Ort für die Reisenovelle ist der Campus der Universität Ningbo in der an der Ostküste gelegenen großen Hafenstadt Ningbo in der Nähe Shanghais. Der Protagonist Robert Marian findet auf dem Campus als Gastpoet ansprechende Verhältnisse vor und wird unverzüglich in ein Leben mit den jungen Leuten verstrickt. Vermittelt durchs Campusgeschehen, durch viele Homestays und dank ausgedehnter Reisen durchs Land liefert das Buch Innenansichten von China, wie sie in früheren Zeiten nicht möglich waren. Wulf Noll lässt einen Blick auf China erkennen, der von Vorurteilen frei ist; er zeigt ein junges, intelligentes und ausgelassenes China, das er unter dem Begriff BYD-Generation und mit der Metapher Drachenrausch erfasst. Herausragend sind die Reiseerzählungen, welche den Protagonisten Robert Marian und seine Protagonistinnen auf den Berg Tai (Taishan), in die Konfuzius-Stadt Qufu und nach Qingdao in eine Ressort- und Hafenstadt am Gelben Meer mit einigen deutschen Wurzeln führen, die erstaunlicherweise gut gepflegt werden. Auf die Reisen in den Norden Chinas folgen Reisen in den Süden nach Guangzhou (Kanton), ins Autonome Gebiet Guangxi nach Guilin (Duftblütenwald) und zum Fluss Li, des Weiteren nach Yunnan (Kungming) und ins südliche Paradies Xishuangbanna bis an den Mekong, der in China Turbulenter Fluss heißt. Zwischendurch erfährt der überraschte Leser etwas von einer Hochzeit auf dem Land und kann dem unverzagten Flaneur in ein Taoistendorf folgen.

Vorwort
Drachenrausch. Flanieren in China ist nach "Schöne Wolken treffen. Eine Reisenovelle aus China" meine zweite große Chinaerzählung und die dritte ist ebenfalls in Sichtweite: "Mit dem Drachen tanzen - Erzählungen aus China und aus Deutschland." Was macht mich als Schriftsteller so chinabegeistert, was hat diesen Boom ausgelöst? Die Frage ist nicht schwer zu beantworten, es sind und waren meine Erfahrungen vor Ort, die mich anregten und inspirierten. Vor allem sind es die jungen Leute, die StudentInnen, die mich mit ihrem Kommunikationseifer, ihrer Neugierde und ihrem Lerneifer auf ihre Seite zogen. Dazu kommen die vielen positiven Veränderungen, die im neuen China eine nicht nur wirtschaftliche, sondern auch eine kulturelle Blütezeit ausgelöst haben. Etwas ernüchtert aus dem müden, alten Europa kommend ergriff mich der Elan der jungen Leute, der Studenten und der Studentinnen, dieser neuen Generation, die ihre individuellen Interessen in der Bildung wahrnimmt, um nach Selbstverwirklichung und nach ihrem Stand im Leben zu suchen. Um diesen Vorgang festzuhalten, habe ich in "Schöne Wolken treffen" den Begriff Build-Your-Dream-Generation (BYD-Generation) gefunden, der im Drachenrausch ebenfalls zur Geltung kommt. Es ist für mich ein Vergnügen, dieser jungen und bezaubernden Generation in meinen Erzählungen ein nachhaltiges Denkmal zu setzen. Das, worüber ich schreibe, konnte ich vor Ort kennen lernen. In den Jahren 2009-2011 arbeitete ich als Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Ningbo. Die Stadt Ningbo ist eine aufblühende große Hafenstadt in der Provinz Zhejiang, unterhalb Shanghais gelegen. Die Arbeit erwies sich als sehr fruchtbar, und in diese Zeit fielen die meisten meiner Reisen. 2012 unternahm ich eine große private Chinareise, die mich u.a. in die Innere Mongolei führte. Ich war glücklich und überrascht, als ich im Jahr 2017 abermals nach China eingeladen wurde und in den Monaten Mai und Juni eine Poetik-Dozentur an der Ocean University of China in Qingdao wahrnehmen konnte, einer Zehn-Millionen-Stadt, die einstmals eine kleine deutsche Kolonie war (1898-1914). An beiden Universitäten stieß ich auf ein Klima, das wir früher emanzipatorisch genannt hätten und das auch für die Literatur günstig war, in Qingdao dank Wolfgang Kubin und in Ningbo dank Chen Wei, deren Einladungen ich meinen Aufenthalt und die literarische Arbeit in China in erster Linie verdanke. Zum vorliegenden Band: "Drachenrausch" ist eine Metapher, mit der das gegenwärtige, von wirtschaftlicher Dynamik bestimmte China des 21. Jahrhunderts in den Blick gerät, wobei die Fäden zur kulturellen Tradition Chinas, einer jahrtausendalten Hochkultur nicht mehr, wie im 20. Jahrhundert durchschnitten werden. Die Renaissance der Bildung ist neben einer erfolgreichen Ausbildung im gegenwärtigen China Wirklichkeit geworden, und sie beflügelt, im Gegensatz zum ermüdeten Westen, eine hochmotivierte chinesische Jugend. Es macht daher Sinn, in meinen Erzählungen diese Jugend als einen Protagonisten zu führen, aus der einige Studenten und Studentinnen als individuelle Protagonisten herausragen. Hauptprotagonist und Bindeglied in allen drei Chinaerzählungen ist der Flaneur und Gastpoet Robert Marian, der sich auf Chinesisch unterwegs auch Ma Ruibai nennt, der immer wieder gemeinsam mit jungen Leuten zu kleinen und großen Reisen aufbricht. Ausgangspunkt und fester Ort für die hier vorliegenden Reiseerzählungen oder travel novels, wie man auf Englisch sagt, ist der Campus der Universität Ningbo in der an der Ostküste gelegenen Hafenstadt, der die Zhoushan-Inseln vorgelagert sind. Vom Campus aus bestreitet Robert Marian/Ma Ruibai seine Reisen, die ihn durch große Teile Chinas führen. War es in "Schöne Wolken treffen" oftmals ein Österreicher, der mit auf Reisen war, so sind es im "Drachenrausch" vor allem intelligente und smarte chinesische Studentinnen als Reisebegleiterinnen, die den Flaneur Robert Marian nicht nur begleiten, sondern auch in chinesische Verhältnisse verstricken, unter anderem bei Homestays, die eine gute Kenntnis der Verhältnisse ermöglichen und Innenansichten liefern, vor allem von der aufstrebenden Mittelschicht. Aber nicht nur diese fällt in den Blick, es kommt auch zu Besuchen auf dem Land. Der Figur des Flaneurs, zu der es literarische Vorbilder gibt, kommt eine entsprechende Funktion zu, nämlich vorurteilsfrei und offen, sei es subjektiv oder objektiv, über die vorgefundenen Verhältnisse zu berichten. Ein Flaneur ist jemand, der nicht nur Studien betreibt, sondern er ist jemand, der unter den Leuten dahintreibt und sich in die Lektüre der Gesichter, der Straßen, der Städte und der Landschaften vertieft, was zu seinen spezifischen Anschauungen und Erkenntnissen führt. Im "Drachenrausch" wird der Leser nicht nur die Stadt Ningbo und den Campus der Universität Ningbo kennen lernen, sondern weite Teile des Landes. Die erste große Reise setzt sofort Höhepunkte, die erste Station ist die Besteigung des Berges Tai (Taishan), das ist ein von Mythen umrankter Berg, ein Götterberg, der mit dem Gründungsmythos Chinas im engsten Zusammenhang steht. Die zweite Station ist die Konfuzius-Stadt Qufu, in der sich der Konfuzius-Tempel, die Konfuzius-Residenz und vor allem das Grab des Philosophen befinden. Im Auf und Ab der Zuneigung und Abneigung hat die Beschäftigung mit Konfuzius gegenwärtig wieder Konjunktur. Dritte Station auf der Reise durch die Provinz Shandong ist Qingdao, eine Ressort- und Hafenstadt am Gelben Meer, welche deutsche Wurzeln aufweist, die erstaunlicherweise noch oder wieder gut gepflegt werden. Eine der nächsten Reisen führt Robert Marian mit der poetisch empfindsamen Dame Eva/Fuyao, welche den sprechenden Namen Wirbelwind von unten nach oben trägt, in ihre Heimatstadt Wuyi (Provinz Zhejiang). …


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