Real oder imaginär: Reflexion von Wissenschaft in den europäischen Künsten

Real oder imaginär: Reflexion von Wissenschaft in den europäischen Künsten

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783844064889
Untertitel:
Europäische Wissenschaftsbeziehungen 18
Genre:
Kulturgeschichte
Herausgeber:
Shaker
Anzahl Seiten:
204
Erscheinungsdatum:
31.10.2019
ISBN:
978-3-8440-6488-9

Der vorliegende Band 18 der Erfurter Akademie-Reihe enthält Beiträge einer Tagung zum Thema Real oder imaginär: Reflexion von Wissenschaft in den europäischen Künsten, welche die Projektkommission Europäische Wissenschaftsbeziehungen der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt am 27./28. April 2018 in der Kleinen Synagoge in Erfurt durchgeführt hat. Unter den Referenten und Diskussionsrednern befanden sich neben deutschen auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Italien, Lettland und der Türkei. Es war zugleich die letzte Tagung der Projektkommission, an der Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Jürgen KIEFER, Generalsekretar der Erfurter Akademie und wesentlicher Promotor der Arbeit der Kommission, vor seinem plötzlichen Tod im Dezember 2018 noch teilgenommen hat. Er ist in diesem Band mit einem Thema über die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt vertreten, derjenigen Gelehrtengesellschaft und wissenschaftlichen Institution, mit der er sich eng verbunden fühlte und die ihm so viel zu verdanken hat. Sein Beitrag ist, anders als im Programm der Tagung, in diesem Band an den Anfang gestellt. Die Tagungsteilnehmer gingen der Frage nach, wie sich in der europäischen bildenden Kunst, in Literatur und Musik die Wissenschaften widerspiegeln, wobei die Darstellungen hinterfragt wurden auf ihren realen Gehalt, auf Tendenziöses, Verfälschungen oder sogar Erfindungen im Sinne des Titels Real oder imaginär. Dabei war auch der europäische Blick der Leitgedanke der Tagungsreihe Europäische Wissenschaftsbeziehungen von Bedeutung. Dank ausgezeichneter Beiträge und interessanter Diskussionen, die sich beim informellen abendlichen Treffen und einer Exkursion nach Gotha zum neugestalteten Herzoglichen Museum fortsetzten, betrachteten alle Teilnehmer die Tagung als sehr bereichernd und erfolgreich. Zum Tagungsband: Der geneigte Leser wird die vielfältigen Möglichkeiten einer Ausdeutung des Themas im Grußwort des Präsidenten der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften, Prof. Dr. Klaus MANGER, bereits angesprochen finden. Erstmals wird auch die Musik in zwei Abhandlungen thematisiert die im Rahmen einer Tagung möglichen Hörbeispiele finden sich hier im Buch als Noten. Während Wolfgang AUHAGEN (Halle) sich mit Musik im Spannungsfeld von Wissenschaftsanspruch und Emotionalität befasst, demonstriert Werner Friedrich KÜMMEL (Mainz) an überzeugenden Beispielen die Darstellung des schlagenden Pulses und Herzens in klassischer Musik des 18.-20. Jahrhunderts. Den Wechsel zu Literatur vollzieht Klaus MANGER (Jena) mit Wissenschaft und Gedicht am Beispiel von GOETHEs Metamorphose der Pflanzen, wobei auch sehr eindrucksvoll GOETHEs methodische Überlegungen bei der Naturbeobachtung aufgezeigt werden. Einen wichtigen Beitrag zur Medizinethik im Kontext von Politik und Religion liefert Felicitas SEEBA- CHER (Wien) in 'Professor Bernhardi' revisited mit Arthur SCHNITZLERs literarischer Analyse der Wissenschaftskultur an der Allgemeinen Poliklinik in Wien. Dietrich VON ENGELHARDT (Karlsruhe) untersucht am Beispiel des geisteskranken Sexualmörders Moosbrugger in Robert MUSILs Der Mann ohne Eigenschaften den Dialog von Literatur mit Realität, Kriminologie und Jurisprudenz, wobei er zurecht einleitend DOSTOJEVSKIJ zitiert, dass solche Typen der Gesellschaft, wie sie von Künstlern dargestellt werden, in Wirklichkeit nur äußerst selten so vorkommen, aber als Typen fast noch wirklicher sind als die Wirklichkeit. Florian MILDENBERGER (Stuttgart) untersucht, weshalb Jakob V. UEXKÜLL mit seiner Umweltlehre für Künstler und Literaten ein wertvoller Bezugspunkt sein konnte. Die beiden folgenden Beiträge widmen sich Wissenschaftlerbiographien: Während Boena PONKA-SYROKA (Wrocaw) am Beispiel des Lebensweges des Krakauer Professors Fryderyk Bogumi HECHEL die medizinhistorische Biographik kritisch hinterfragt, zeigt Arin NAMAL (Istanbul) den klinischen Pharmakologen Âkil Muhtar ÖZDEN als Wissenschaftler und Künstler vor dem Hintergrund einer sehr interessanten Zeit in der türkischen Geschichte, wobei auch ÖZDENs europäische Beziehungen auf medizinischem und künstlerischem Gebiet dargestellt werden. Ingrid KÄSTNER (Leipzig) dokumentiert im letzten Beitrag, wie Bilder Partei nahmen in den Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts um Konzepte der Medizin und wie sogar das medizinhistorische Narrativ von der Kettenbefreiung der Geisteskranken der Gründungsmythos der Fachdisziplin Psychiatrie durch künstlerische Imagination verfestigt wird. Eine kleine Fotostrecke mit Tagungsimpressionen beschließt den Band. Das Buch enthält ein Gesamt-Personenregister, für dessen Erstellung ebenso wie für die Hilfe beim Korrekturlesen Frau Dr. Sabine FAHRENBACH (Leipzig) herzlich gedankt sei. Frau Leany MAAßEN und Frau Heike JANSEN, Shaker Verlag Düren, bin ich für die wie immer gute Zusammenarbeit dankbar. Ingrid KÄSTNER


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