Untertitel:
Kurze Geschichte Russlands, von seinem Ende her gesehen
Genre:
Sachbücher Regional- & Ländergeschichte
Herausgeber:
Rowohlt Berlin
Erscheinungsdatum:
09.03.2023
Spätestens mit dem Angriff auf die Ukraine stellt sich die Frage, wie Russland zu dem wurde, was es heute ist. Olaf Kühl, langjähriger Osteuropareferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, kennt das Land wie nur wenige; er hat es über Jahrzehnte intensiv bereist, auch abseits der großen Metropolen, bis nach Sibirien und in den Fernen Osten. In seinem Buch zeigt er, wie sich Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt hat wie hellere, freiere Köpfe allmählich durch regimehörige Funktionäre ersetzt wurden, bevor eine mafiöse Geheimdienstelite die Macht an sich riss. Fassbar wird all das in den Schicksalen der Menschen, von denen Kühl erzählt: darunter ein erfolgreicher Unternehmer, der, weil er sich vom Ge- heimdienst nicht erpressen lassen wollte, im Gefängnis gefoltert und getötet wurde; oder auch ein Separatistenführer, der 2014 an der Annexion der Krim beteiligt war und mittlerweile auf Konfrontation zu Putin geht. Eines lässt sich schon jetzt erkennen: Die völkisch-nationalistische Außenpolitik wird zu heftigen, gewaltsamen inneren Umbrüchen führen, bis hin zum Zerfall des Landes mit gefährlichen Konsequenzen auch für Europa. Ein ebenso fesselndes wie weitsichtiges Russland-Porträt.
Für mich: Ein Buch der Stunde. Kein Buch für Russland-Versteher, sondern eines, das hilft, Russland zu verstehen. Das einleuchtend erklärt, warum Russland seine Chancen nicht genutzt hat und wo es falsch abgebogen ist. Ein Buch, das Augen öffnet für einen Prozess, dessen eigentliche Überraschungen wohl erst noch kommen werden. Unbedingt lesenswert. Von A bis Z.
Vorwort
Wie Russland wurde, was es heute ist und was dem Land und uns bevorsteht. Ein fesselndes, weitsichtiges Porträt
Autorentext
Olaf Kühl, 1955 geboren, studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte und arbeitete lange Jahre als Osteuropareferent für die Regierenden Bürgermeister von Berlin. Er ist Autor und einer der wichtigsten Übersetzer aus dem Polnischen und Russischen, u.a. wurde er mit dem Karl-Dedecius-Preis und dem Brücke Berlin-Preis ausgezeichnet. Sein zweiter Roman, «Der wahre Sohn», war 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
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