Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Schriften zur Rechtstheorie 107
Herausgeber:
Duncker & Humblot
Erscheinungsdatum:
30.06.1983
Demokratie ist eine Staatsform in ständiger Bewegung: Die Macht des Volkssouveräns wird andauernd ausgeübt in demokratischer Entwicklung der Politik. Doch Chancen einer Dauer in einer grenzenlosen Zukunft, hat(te) diese Ordnung nur in einer rechtlichen Statik, in der Vergangenheit vor allem in Traditionen. Doch staatsrechtliche Institutionenlehre begegnet heute Problemen mit der Erfassung demokratischer Rechtsinhalte, Allgemeine Staatslehre seit der Weimarer Zeit. Antike Philosophie hat stets der Demokratie Hilfen als Staatsphilosophie geboten. Im Mittelpunkt stand seit der Renaissance die Staatsphilosophie Senecas. Sie muss als Leitfaden neu entdeckt werden; hier kommt Erkenntnis aus Ethik, nicht aus Metaphysik. Sie erstrebt den »ruhigen« Staat: in einer individualistischen Freiheit, in deren Ruhe in Mensch und Staat in Staatsferne. Besitz kann Gefahr bedeuten; Eigentum schenkt aber Ruhe, wenn es den gebenden, gütigen Staat bringt. Seneca hat eine »Todeskultur« entwickelt, für Mensch und Staat. Er bietet dem Leser der Gegenwart Staatsberatung in Staatsphilosophie.
Autorentext
Dr. jur. Ulrich Schroth ist Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie an der Universität München.
Inhalt
A. Einleitung: »Dynamik« und »Ruhe« Eine Grundfrage der Demokratie Demokratie: Staatsform in Bewegung Staatsrechtliche Statik-Vorbilder der Vergangenheit Demokratischer Entwicklungszustand der Gegenwart Staatsrechtliche Institutionenlehren: Kein Weg zur Erfassung demokratischer Dynamik Antike Philosophie als Staatsphilosophie der Demokratie B. Senecas Stoa: Staatsrechtliche Inhalte in geistesgeschichtlicher Nähe zur Gegenwart Seneca als »Referenz für Stoa und Staatsrecht« Grundgedanken der Stoa Exkurs: Stoa und Christentum Staatsrecht, Demokratie, Grundgesetz und Stoa: Themenbehandlung in Schwerpunktvergleichen C. Stoische (Grund-)Überzeugungen und Demokratische (Grund-)Entscheidungen: Berührungen Spannungen Gegensätze Individualismus Erregung, Bewegung, Dynamik oder Ruhe, in Mensch und Staat? Staatsferne Religion: In Mensch und Staat Besitz als Gefahr Eigentum als Ruhe? Der »Gütige Staat« der Stoa von der Menschen- und Staatskunst des Gebens Tod: Ewige Ruhe für Mensch und Staat (?) D. Ausblick. Senecas Stoisches Denken: Nicht »die« demokratische Staatsphilosophie, aber eine Sinnerfüllung von ihr »Gemischte Staatsform« »Gemischte Staatsphilosophie«? Demokratisches Staatsrecht: Zwischen Mehrheitsentscheid und stoischer Regierungs-Beratung E. Ergebnisse Kurzfassung
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