Die Geschichte des Schlachters

Die Geschichte des Schlachters

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783892446125
Untertitel:
Mord und Antisemitismus in einer deutschen Kleinstadt
Genre:
Sonstige Geschichts-Sachbücher
Autor:
Helmut Walser Smith
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Auflage:
08.2002
Anzahl Seiten:
304
Erscheinungsdatum:
31.08.2002
ISBN:
978-3-89244-612-5

Eine der dramatischsten Untersuchungen einer deutschen Kleinstadt unter dem Einfluß von antisemitischer Wut.

Autorentext
Helmut Walser Smith, geb. 1962, ist Associate Professor für neuere Geschichte an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee. 2002 wurde er mit dem »Fraenkel Prize in Contemporary History« ausgezeichnet. Veröffentlichungen u.a.: »German Nationalism and Religious Conflict: Culture, Ideology, Politics, 1870-1914« (Princeton 1995); »Protestants, Catholics and Jews in Germany, 1800-1914«, (Oxford 2001, Hg.); »Exclusionary Violence: Antisemitic Riots in Modern German History«, Ann Arbor 2002 (Hg. zus. mit Werner Bergmann und Christhard Hoffmann); »The Holocaust and other Genocides« (Nashville, 2002, Hg.).

Klappentext
Im M 1900 wird in der l lichen Kleinstadt Konitz am stlichen Ende des Deutschen Reiches der Torso des 18j igen Ernst Winter unter dem Eis entdeckt. Weitere K rperteile des brutal ermordeten Jungen werden in den darauffolgenden Tagen gefunden. Die Leiche wurde mit sauberen Schnitten zerst ckelt und ausgeblutet. Die Bev lkerung der Provinzstadt ist von dieser grausamen Tat schockiert, und die Ger chtek che brodelt. Da es weder Verd tige noch Motive gibt, setzt die Polizei eine hohe Belohnung f r jeden Hinweis aus. Bald konzentrieren sich die Verd tigungen auf den j dischen Schlachter, und Ritualmordsvorw rfe werden laut. Die Stadt explodiert in antisemitischer Wut, so da die Lokalbeh rden das Milit zu Hilfe rufen, um die ffentliche Ordnung wiederherzustellen. Noch viele Jahre sp r erinnert sich der expressionistische Schriftsteller Ernst Toller an den gellenden Nachhall in seinem Heimatort bei Schneidem hl, etwa 80 Kilometer von Konitz entfernt. Auf die Frage, warum die anderen Kinder Juden auf der Stra hinterherschreien, antwortet ihm sein Freund: "Die Juden haben in Konitz einen Christenjungen geschlachtet und das Blut in die Mazzen gebacken". Am 5. Juni 1900 erscheint in der antisemitisch ausgerichteten "Staatsb rgerzeitung" eine ausf hrliche Eingabe des Fleischermeisters Gustav Hoffmann der seinen Konkurrenten in zw lf Punkten des Mordes an Ernst Winter bezichtigte. Diese "Geschichte des Schlachters" spielt eine zentrale Rolle in der ffentlichen Meinung. Die Unruhen in Konitz, der schwerste Ausbruch antisemitischer Gewalt im wilhelminischen Deutschland, erm glichen heute einen einzigartigen Blick auf Muster des Antisemitismus auf lokaler Ebene. Helmut Walser Smith rollt anhand von Dokumenten den Mordfall noch einmal auf und macht deutlich, wie ein Ensemble unterschiedlichster Vorurteile - ber Juden, soziale Klassen, Sexualit und das Denken von Verbrechern - die Ermittlungen beeintr tigte und m glicherweise sowohl die Polizei als auch die Stadtbewohner blind machte f r die Identit und die n ren Lebensumst e des wirklichen M rders unter ihnen. Unter Verwendung einer F lle von bisher unbekanntem Archivmaterial hat Helmut Walser Smith die vielen falschen Geschichten und Beschuldigungen, die Akte der Bosheit und die zahlreichen Ger chte zu einer dramatischen Geschichte verwoben. In der interdisziplin n Tradition der gro n mikrohistorischen Studien - wie Carlo Ginzburgs "Der K und die W rmer: Die Welt eines M llers um 1600" und Natalie Zemon Davis' "Die wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre" legt er das antisemitische Potential des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Deutschland blo und antizipiert die Entwicklungen, die zum Holocaust f hrten.

Zusammenfassung
"Sozial- und Kulturgeschichte in ihrer Bestform." (Peter Gay)


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