Krieg, Politik und Diplomatie

Krieg, Politik und Diplomatie

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783552051539
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Sachbücher Geschichte
Autor:
Gordon A. Craig
Herausgeber:
Zsolnay
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
536
Erscheinungsdatum:
03.04.2001
ISBN:
978-3-552-05153-9

Gordon A.Craig ist d e r amerikanische Historiker für deutsche Geschichte. In seinen Büchern gelingt es ihm immer wieder auf unangestrengte Weise, zwischen den Kulturen zu vermitteln und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen. Besondere Farbe erhalten Craigs meisterhafte Essays zu den Kernfragen der politischen Geschichte durch die lebendige Zeichnung der Protagonisten - von Bismarck über Adenauer bis zu Henry Kissinger und Margaret Thatcher.

"Gordon A. Craig ist einer der besten Kenner der deutschen Geschichte." Volker Ullrich, Die Zeit "Fair im Urteil und frei von Überschwang." Wolf Lepenies, SZ "Ein Meister der historischen Vermittlung." Michael Jeismann, F.A.Z. "Craig beherrscht die große Kunst, das Frage- und Antwort mit der Geschichte so zu betreiben, daß der Leser merkt: Hier will jemand wirklich etwas mitteilend in Erfahrung bringen." Michael Jeismann, F.A.Z. "Die Sammlung ... wird auch für den lediglich allgemein interessierten Leser ein großer Lektüregewinn sein. Der Grund dafür ist in der präzisen Anschaulichkeit wie der elegant-lässigen Manier zu entdecken, mit der Gordon A. Craig schreibt und seine profunden Kenntnisse auszubreiten versteht." Johannes Willms, Süddeutsche Zeitung, 7./8.4.01

Autorentext
Cordon A. Craig, geboren 1913 in Glasgow, ist emeritierter J. E. Wallace Sterling Professor an der Universität Stanford, Honorarprofessor an der FU Berlin, Präsident der American Historical Association. Von ihm sind zahlreiche Bücher zur europäischen Geschichte erschienen, u.a. Deutsche Geschichte 1866 bis 1945 (1980), über Fontane (1998) und, als Neuausgabe bei Zsolnay, Königgrätz - Eine Schlacht macht Weltgeschichte (1997). Er starb 2005 in Palo Alto.

Leseprobe
Die Chequers-Affä;re von 1990 Beobachtungen zum Thema Presse und internationale Beziehungen Wenn die Geschichte internationaler Angelegenheiten unserer Zeit geschrieben werden soll, sind der Journalist und der Gelehrte unvermeidlicherweise auf Zusammenarbeit angewiesen, wobei freilich der letztere als der abhä;ngige und im allgemeinen als der kritische und unzufriedene Partner erscheint. In den ersten Jahren nach 1945, als Universitä;tslehrer in den Vereinigten Staaten sich in der Lage fanden, daß; ihre Studenten eine klare Darstellung der Ursprü;nge des eben zu Ende gegangenen Krieges verlangten, an dem eine groß;e Anzahl teilgenommen hatte, waren sie dankbar fü;r die Archive der Presse, aus denen sie Informationen ü;ber die Vorkriegsdiplomatie zu schö;pfen vermochten, wie sie anderswo noch nicht zur Verfü;gung standen, und sie lernten dabei bald zu unterscheiden zwischen Korrespondenten und auß;enpolitischen Kommentatoren, die mit Recht den Ruf der Verlä;ß;lichkeit genossen, und jenen Journalisten, die diesen Ruf nicht hatten. Gleichwohl konnten sie nicht zufrieden sein, da es nur wenige amtliche Dokumente gab, die eine Kontrolle der Zeitungsfunde erlaubten, und so stellte sich Erleichterung ein, als 1949 einerseits die ersten Bä;nde mit ausgewä;hlten Dokumenten aus den Archiven des deutschen Auswä;rtigen Amts und der Reichskanzlei, andererseits die von Woodward und Butler besorgte Edition von Dokumenten zur britischen Auß;enpolitik zu erscheinen begannen.1 Die ersten beiden Bä;nde der Edition deutscher Akten boten vor allem Quellen zum "Anschluß;" Ö;sterreichs im Mä;rz 1938 und zur folgenden Sudetenkrise, doch enthielten sie auch substantielles Material zu Deutschlands Beziehungen mit den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und dem Heiligen Stuhl, ferner zur Politik, die das Reich in den Jahren 1937 und 1938 im Fernen Osten verfolgte; die britischen Bä;nde behandelten ungefä;hr die gleiche Periode, vom Fall Ö;sterreichs bis zum September 1938. Diese ausgewä;hlten diplomatischen Dokumente gaben den ersten einigermaß;en umfassenden Ü;berblick ü;ber die stä;ndig schlechter werdende internationale Situation in jenen Jahren und machten die Aggressivitä;t der Achsenmä;chte ebenso deutlich wie sie offen die Schwä;chen der britischen Diplomatie vor Mü;nchen zeigten. Das hieß; natü;rlich nicht, daß; man sie ohne Vorsicht hä;tte benutzen dü;rfen; auch muß;te man sich dessen bewuß;t sein, daß; hinter den Kulissen viel geschehen war, das keinen Niederschlag in den diplomatischen Korrespondenzen gefunden hatte. Die britischen Herausgeber rä;umten ein, daß; sie nicht den Zweck verfolgten, "ein vollstä;ndiges Bild der politischen Entscheidungsprozesse im Unterschied zur Realisierung von Politik" zu prä;sentieren, und die Editoren der deutschen Akten muß;ten konstatieren, daß; angesichts des Miß;trauens, das Hitler den Diplomaten entgegenbrachte, "Berichte und Instruktionen nicht immer die tatsä;chliche Politik des Reiches widerspiegelten". Jedoch warfen die Dokumente ein helles Licht auf die Meinungskonflikte in den beiden auswä;rtigen Diensten, und sie lieferten die Antwort auf einige der Fragen, an denen Journalisten und andere Publizisten, die sich mit der Auß;enpolitik jener Jahre beschä;ftigten, herumgerä;tselt hatten, zum Beispiel auf die Frage nach den Grü;nden, die Hitler veranlaß;ten, Anfang 1938 den Zeitplan fü;r seine Aggressionspolitik abzukü;rzen.2 Ferner lieferten sie Material zur Bestä;tigung beziehungsweise Widerlegung journalistischer Urteile und von Enthü;llungen in Memoiren oder in der sonstigen bereits gedruckten Literatur. Wir leben in einer Zeit, in der sich drei Entwicklungen vollziehen, die eines Tages eine eingehende Behandlung durch Diplomatiehistoriker erfordern werden: die Bewegung zur europä;ischen Integration, die Vereinigung Deutschlands und die groß;e Krise in der Golfregion, die bereits einmal eine kriegerische Entladung gefunden hat und deren Lö;sung noch nicht in Sicht ist. Da wir auf einen Einblick in die amtlichen diplomatischen Korrespondenzen zu allen drei Vorgä;ngen mindestens dreiß


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback